Das Heliometer der Kuffner Sternwarte, Foto: Andreas Chwatal
Heliometer der Kuffner-Sternwarte
Bild: Andreas Chwatal

Kleiner astronomischer Rückblick 2008


Zusammengestellt von Susanne Plank



Jänner:

Vor 400 Jahren:
Am 18. Januar 1608 wurde Giovanni Alphonso Borelli in Castelnuovo bei Neapel geboren. Borelli war Professor der Mathematik in Pisa und Florenz. Er war der Meinung, dass die Planetenbewegungen eine Resultierende zwischen der Schwerkraft und der Fliehkraft sei und nahm damit wesentliche Gedanken von Isaac Newton schon vorweg.

Vor 270 Jahren:
Am 15. Januar 1738 wurde in Hannover Friedrich Wilhelm Herschel geboren. Er war Militärmusiker, übersiedelte 1757 nach England und verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit Musikunterricht und als Organist. Ab 1766 begann er eigene Spiegelteleskope zu bauen. Berühmt wurde er durch die Entdeckung des Planeten Uranus. Daraufhin wurde er vom König Georg II finanziell unterstützt, so dass er sich fortan nur mehr der Astronomie widmen konnte. Er entdeckte ferner zwei Uranus- und zwei Saturnsatelliten. Seine Beobachtungen der Sonne ergaben das überraschende Resultat, dass das Spektrum sich noch über das rote Ende hinaus fortsetzen muss. Damit wurde er zum Entdecker der Infrarotstrahlung. 1816 wurde er in den Adelsstand erhoben und zum Sir ernannt.

Vor 160 Jahren:
Am 9. Januar 1848 starb Lucretia Caroline Herschel, die Schwester von F.W. Herschel. Sie unterstützte ihren Bruder nicht nur tatkräftig bei seinen astronomischen Beobachtungen sondern entdeckte selbständig 8 Kometen und mehrere Nebel.

Vor 140 Jahren:
Am 8. Januar 1868 wurde Sir Frank Watson in Ashty-de-la Zouch/Leicester geboren. Seine Arbeiten betrafen die Parallaxen der Sterne sowie Sonnen- und Mondfinsternisse. Ferner schlug er für den Rundfunk die genauen Zeitzeichen vor.

Vor 100 Jahren:
Am 3. Januar 1908 starb in Princeton Charles Augustus Young. Der amerikanische Astronom war Professor am Dartmouth College und in Princeton. Er beschäftigte sich mit der Sonne und entdeckte 1869 während einer totalen Sonnenfinsternis die umkehrende Schicht (Eine knapp oberhalb der Photosphäre der Sonne gelegene Schicht, in der die Absorptionslinien im Sonnenspektrum entstehen bzw die Emissionslinien in Absorptionslinien umkrehen.) und die grüne Spektrallinie der Sonnenkorona.

Vor 40 Jahren:
Am 2. Januar 1968 starb in Sonneberg/Thüringen der deutsche Astronom Cuno Hoffmeister. Er gründete 1925 die Privatsternwarte in Sonneberg, die später in eine staatliche Einrichtung umgewandelt wurde. Hoffmeister beschäftigte sich vor allem mit veränderlichen Sternen, dem Zodiakallicht sowie mit Meteoren und Kometen.

Vor 30 Jahren:
Am 26. Januar 1978 startete IUE (International Ultraviolett Explorer). Dieser Satellit der ESA und NASA, der mit einem 45-cm-Teleskop ausgestattet wurde, hatte während seiner Betriebsdauer (bis 1996) hauptsächlich Spektren kosmischer Objekte im UV-Bereich von 115 bis 320 Nanometern aufgenommen.

Vor 25 Jahren:
Am 26. Januar 1983 startete IRAS (Infrared Astronomical Satellite) in den USA. Der britisch-niederländische Satellit hatte zum Ziel eine vollständige Infrarot-Durchmusterung des Himmels durchzuführen. Während seiner Funktionszeit von rund 10 Monaten - dann war das Helium für die Kühlung verbraucht - hat er den gesamten Himmel fast zweimal abgetastet. 1984 wurde ein Verzeichnis mit 245 000 Infrarot-Punktquellen herausgegeben.

Februar:

Vor 455 Jahren:
Am 19. Februar 1553 starb zu Wittenberg Erasmus Reinhold. Der deutsche Mathematiker und Astronom war einer der ersten Verfechter des copernikanischen Systems. Er berechnete die Planetenbewegungen aufgrund der copernikanischen Theorie, die er verbesserte. 1551 erschienen diese Tabellen unter der Bezeichnung "Tabulae prutenicae coelestium motuum" (Preußische Tabellen der Bewegungen der Himmelskörper). Sie übertrafen deutlich die Alphonsinischen Tafeln an Genauigkeit.

Vor 310 Jahren:
Am 16. Februar 1698 wurde Pierre Bouguer in Croisic/Bretagne geboren. Bouguer war Professor für Hydrographie in Le Havre und beschäftigte sich mit geodätischen Problemen und mit der Refraktion.

Vor 155 Jahren:
Am 15. Februar 1853 wurde Wilhelm M. Meyer in Braunschweig geboren. Der deutsche Astronom wirkte vor allem in Göttingen und Wien. Im Jahr 1889 gründete Meyer in Zusammenarbeit mit Wilhelm Foerster die "Urania" als erste deutsche Volkssternwarte. Nicht nur durch sein Wirken in diesem Institut, auch durch zahlreiche populärwissenschaftliche Werke wurde er bekannt. Ab 1897 lebte er als freiberuflicher Schriftsteller vor allem auf Capri.

Vor 140 Jahren:
Am 11. Februar 1868 starb der Physiker Jean Bernard Léon Foucault in Paris. Mittels des berühmt gewordenen Foucaultschen Pendelversuchs konnte er einen direkten Beweis für die Rotation der Erde liefern. Weiters zeigte er 1853, dass die Lichtgeschwindigkeit im Wasser langsamer ist als in der Luft. Dies war ein wichtiger Hinweis für die Wellennatur des Lichts.

Vor 130 Jahren:
Am Februar 1878 entdeckte der österr. Astronom Johann Palisa drei Kleinplaneten in Pola. Am 7. 2.; 8.2.; 28. 2.; Sie wurden auf die Namen Istria, Elsa und Dejopeja getauft.
Vor 50 Jahren:
Am 1. Februar 1958 wurde der erste amerikanische Satellit "Explorer" erfolgreich gestartet. Sein Gewicht betrug 14 kg und seine Bahnhöhe schwankte zwischen 359 und 2549 km. Mit Hilfe der Messgeräte dieses Satelliten wurden die Strahlungsgürtel der Erde nachgewiesen.

März:

Vor 170 Jahren:
Am 3. März 1838 wurde in New York Georg Wilhelm Hill geboren. Der amerik. Astronom war ab 1861 am Nautical Almanac Office in Washington tätig. Er beschäftigte sich vor allem mit dem Problem der gegenseitigen Störungen der Planeten und entwickelte eine Theorie der Mondbewegung.

Vor 115 Jahren:
Am 24. März 1893 wurde in Schrötthausen bei Lübbecke Walter Baade geboren. Baade, einer der bekanntesten deutschen Astronomen, beschäftigte sich vor allem mit der Struktur ferner Galaxien, aber auch mit dem Aufbau unseres Milchstrassensystems. 1944 gelang es ihm erstmals mit Hilfe des 2,5m-Spiegels auf dem Mount Wilson die Kernregion des Andromeda-Nebels aufzulösen. 1920 entdeckte er den Kleinplaneten Hildalgo und 1948 den Kleinplaneten Ikarus.

Vor 70 Jahren:
Am 23. März 1938 wurde vom Astronomen Y Väisälä in Turku ein Kleinplanet entdeckt. Dieser Kleinplanet bekam die fortlaufende Zahl 1492 und wurde zu Ehren von Hofrat, Prof. Dr. Theodor von Oppolzer auf den Namen "Oppolzer" getauft. Oppolzer war der Schöpfer des "Canon der Finsternisse" in dem die Sonnen- und Mondfinsternisse von 1207 v. Chr. bis 2161 n. Chr. berechnet sind.

Vor 40 Jahren:
Am 27. März 1968 starb in Kluschino (Gebiet Smolensk) Juri Alexejewitsch Gagarin. Der sowjetische Fliegeroffizier und Kosmonaut umkreiste als erster Mensch am 12.4.1961 in einer "Wostok" Raumkapsel die Erde. Gagarin kam bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

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April:

Vor 410 Jahren:
wurde Giovanni Battista Riccioli in Ferrara geboren. Der italienische Astronom war Jesuit und Lehrer am Ordenskollegium zu Bologna. Er erstellte zusammen mit Grimaldi eine Mondkarte. Die heute noch benutzten Bezeichnungen für die wichtigsten Oberflächengebilde des Mondes gehen im wesentlichen auf ihn zurück. 1651 erschienen die beiden Bände seines Werkes "Alamagestum Novum".

Vor 280 Jahren:
Am 13. April 1728 starb in Chester/England Samuel Molyneux. Der englische Privatastronom war längere Zeit Sekretär von König Georg II. In Kew errichtete er eine Privatsternwarte, auf der James Bradley die Aberration und Nutation entdeckte.

Vor 240 Jahren:
Am 9. April 1768 wurde Theodor Marie Charles Damouseau geboren. Der französische Astronom war zunächst Vizedirektor der Sternwarte Lissabon. Nach dem Sturz Napoleons wurde er Direktor der Militärschule in Paris und Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Er beschäftigte sich vor allem mit Berechnungen von Kometenbahnen und der Mondtheorie.

Vor 220 Jahren:
Am 16. April 1788 starb in Paris Georges Louis Leclere Graf von Buffon. Der französische Naturforscher wurde 1730 Mitglied der Royal Society in England. Am bekanntesten ist sein 44-bändiges Werk "Historie Naturelle" welches ab 1749 erschien. Für das Alter der Erde wagte er eine erste Schätzung und zwar auf 75 000 Jahre. Damit setzte sich Buffon erstmals in Widerspruch zu den von der biblischen Genesis her abgeleiteten wesentlich geringerem Alter der Erde.

Vor 150 Jahren:
Am 23. April 1858 wurde Max Planck in Kiel geboren. Der deutsche Physiker begründete 1900 die Quantentheorie. Für die Astrophysik ist vor allem das nach ihm benannte Strahlungsgesetz (Plancksches Strahlungsgesetz) wichtig.

Vor 120 Jahren:
Im April 1888 entdeckte der österr. Astronom Johann Palisa drei Kleinplaneten in Wien. Am 3. 4.; 15. 4.; 17. 4.; Sie wurden auf die Namen Philagoria, Sapienta und Adelheid getauft.

Vor 115 Jahren:
Am 29. April 1893 wurde Harold Clayron Urey in Walkertib/Indiana geboren. Der amerikanische Chemiker war Professor in New York und Chicago und beschäftigte sich vor allem mit den verschiedenen Isotopen der Elemente. Er entdeckte dabei 1931 den schweren Wasserstoff und erhielt 1934 den Nobelpreis für Chemie.

Vor 10 Jahren:
Am 1. April 1998 wurde der Sonnenforschungssatellit TRACE gestartet. Seine Aufgabe ist das Verfolgen der Entwicklung magnetischer Feldstrukturen vom Sonnenineren bis zur Korona. Ferner untersucht er die Aufheizungsmechanismen der äußeren Sonnenatmosphäre und die Auslöser von Sonneneruptionen und Massenauswürfen. Der Sonnensychrone Erdorbit verhindert, dass der Satellit den Erdschatten durchläuft. Dadurch sind kontinuierliche Messungen an der Sonne möglich.

Mai:

Vor 220 Jahren:
Am 28. Mai 1788 wurde Carl Ludwig Christian Rümker in Stargard geboren. Der deutsche Astronom war ab 1807 Offizier im englischen Dienst und wurde 1819 Direktor der Navigationsschule Hamburg. Später ging er nach Australien und blieb dort bis 1830 an der Sternwarte Paramatta. Ab 1830 war er Direktor der Sternwarte Hamburg. Seine wesentlichsten Arbeiten bezogen sich auf die genaue Bestimmung von Sternpositionen.

Vor 160 Jahren:
Am 4. Mai 1848 starb Thomas Granville Taylor in Southhampton. Der englische Astronom wurde 1822 Assistent am Greenwich Observatorium und ab 1830 Direktor der Sternwarte in Madras. Er brachte einen Katalog mit 11015 Sternen heraus.

Vor 100 Jahren:
Am 30. Mai 1908 wurde Hannes Alfvén in Norrköping/Schweden geboren. Alfvén zählt zu den bekanntesten Physikern und Astrophysikern des 20. Jahrhunderts. Er gilt als der wichtigste Begründer der Magnetohydrodynamik. 1920 wurde Alfvén zusammen mit dem französischen Physiker L.E.F. Néel mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

Vor 35 Jahren:
Am 14. Mai 1973 wurde das Weltraumlabor "Skylab" in eine Umlaufbahn um die Erde gebracht. Die Hauptaufgabenbereiche der Astronauten betrafen die Erforschung der Sonne, die Erderkundung sowie medizinische und biologische Untersuchungen. Insgesamt wurden 200 000 Aufnahmen der Sonne und Messdaten auf Magnetbändern gespeichert, die eine Länge von 72 km haben.Skylab stürzte 1979 ab.

Vor 25 Jahren:
Am 26. Mai 1983 wurde der ESA-Satellit EXOSAT (European X-ray Observatory Satellite) gestartet. Das Satellit verfügte über zwei Röntgenteleskope vom Typ Wolter mit 28 cm Durchmesser. Seine Aufgabe war es, Röntgenstrahlung aus dem Weltall zu erforschen. Die Untersuchungen dauerten bis 1986.

Juni:

Vor 375 Jahren:
Am 1. Juni 1633 wurde in Modena Ceminiano Montanari geboren. Montanari war zunächst Advokat in Florenz, dann Astronom des Grossherzogs von Toskana. Später war er Professor für Mathematik in Bologna und Padua. Er entdeckte die Veränderlichkeit des Sterns Algol.

Vor 140 Jahren:
Am 14. Juni 1868 starb in Paris Claude Servais Mathias Pouillet. Der französische Physiker war Professor am Conservatoire des arts et metiers und ab 1831 Professor für Physik an der Sorbonne. 1838 veröffentlichte er eine wichtige Arbeit über die Sonnenstrahlung und bestimmte die Wärmemenge, welche die Sonne aussendet.
Am 29. Juni 1868 wurde in Chicago der amerik. Astronom George Ellery Hale geboren. Hale war von 1897 bis 1904 Direktor des Yerkes-Observatorium und von 1904 bis 1923 Direktor des Mt. Wilson-Oberservatoriums. 1889 erfand er den Spektroheliographen und 1908 entdeckte er mit Hilfe des Zeemann-Effektes die Magnetfelder in den Sonnenflecken. Ferner entwickelte er eine Methode zur Gewinnung von Helium aus Erdgas. Vor allem aber ist sein Name untrennbar mit der Geschichte der großen amerik. Observatorien verbunden. Sowohl der 102 cm-Refraktor des Yerkes-Oberservatoriums als auch 2,5 m und 5 m-Spiegeln am Mt. Palomar gehen auf seine Initiative zurück.

Vor 125 Jahren:
Am 24. Juni 1883 wurde in Waldstein/Steiermark Franz Viktor Hess geboren. Der österreichische Physiker war Professor in Graz und später an der Forham Universität in New York. Er entdeckte zeitgleich mit Kohlhörster die kosmische Strahlung, wofür er 1936 den Nobelpreis für Physik erhielt.

Vor 45 Jahren:
Am 16. Juni 1963 startete Wostok 6 als letzter Raumflugkörper dieser Serie. Die Masse von Wostok betrug ohne die Endstufe 4730 kg. Davon entfielen auf die Raumkapsel selbst 2400 kg. Mit diesem Raumfahrzeug startete die erste Kosmonautin, Walentina Tereschkowa, ins All. Dauer der Mission: 2d 22 h und 50m . Sie absolvierte in dieser Zeit 48 Erdumläufe.

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Juli:

Vor 140 Jahren:
Am 4. Juli 1868 wurde in Lancaster/Mass. Henrietta Swan Leavitt geboren. Die amerikanische Astronomin wurde 1902 Assistentin am Observatorium des Harvard-College. Sie war im wesentlichen mit der Beobachtung Veränderlicher beschäftigt; insbesondere der Cepheiden. Im Jahr 1912 entdeckte Leavitt die Perioden-Helligkeits-Beziehung, die zum wichtigen Faktor in der Entfernungsbestimmung wurde.

Vor 130 Jahren:
Am 30. Juli 1878 wurde Joel Stebbins in Omaha, Nebraska, geboren. Der amerikanische Astronom war zunächst am Lick-Observatorium und an der Universität von Illinois beschäftigt. Später wurde er Direktor des Washburn-Observatoriums in Madison/Wisc. Er beschäftigte sich vor allem mit veränderlichen Sternen und entwickelte die lichtelektrische Photometrie.

Vor 70 Jahren:
Am 22, Juli 1938 starb Ernst Wilhelm Brown in New Haven/Conn. Brown war Professor an der Yale-Universität in New Haven, USA. Er beschäftigte sich vor allem mit der Theorie der Mondbewegung. Seine Mondtafeln werden noch heute für die Berechnung der Mondbahn herangezogen.

Vor 60 Jahren:
Am 8. Juli 1948 starb in Potsdam der deutsche Astronom Bruno Hans Bürgel. Er war einer der bekanntesten populär-astronomischen Schriftsteller seiner Zeit. Sein Hauptwerk "Aus fernen Welten" erschien 1910 und wurde über mehrere Jahrzehnte in immer wieder neuen Auflagen heraus gegeben. Besonders bekannt wurde er auch durch seine Selbstbiographie „Vom Arbeiter zum Astronomen“. Nach ihm wurde der Bruno-H. Bürgel-Preis benannt, der für eine hervorragende Darstellung in deutscher Sprache auf dem Gebiet der Astronomie vergeben wird
Am 17. Juli 1948 wurde der Kleinplanet 1685 Toro von C. Wirtanen aufgefunden. Die Umlaufzeit von Toro beträgte ziemlich genau 8/5 der Umlaufzeit der Erde, so dass eine Störungsbeziehung zu unserem Planeten besteht. Aus diesem Grunde wurde Toro gelegentlich, aber irreführend, als weiterer Mond unserer Erde bezeichnet.

Vor 20 Jahren:
Am 7. Juli bzw. am 12. Juli 1988 sind die beiden russischen Marssonden Phobos I und II gestartet. Mit Phobos I ging der Kontakt schon während des Hinfluges wegen eines fehlerhaften Funkbefehls verloren. Phobos II erreichte zwar am 19.1.1989 die Umlaufbahn des Mars und konnte einige Messungen durchführen, aber am 27.3.1989 ging auch mit Phobos der Kontakt verloren.

Vor 10 Jahren:
Am 4. Juli 1998 startete die erste japanische Marssonde Nozomi. Nach einer Odyssee von mehr als fünf Jahren konnte die Raumsonde wegen massiver Probleme der Bordelektronik nicht in einen Mars-Orbit einschwenken. Das Projekt gilt als gescheitert.
Am 21. Juli 1998 starb in Monterey/Kalifornien der amerikanische Astronaut Alan Shepard. Shepard flog als erster Amerikaner am 5.5.1961 mit einer Raumkapsel vom Typ Mercury einen 15-minütigen ballistischen Flug in die Hochatmosphäre. Die Gipfelhöhe betrug dabei 184 km. Ferner war er Kommandant vom Apollo 14-Flug.

August:

Vor 320 Jahren:
Am 6. August 1688 starb in Weida Georg Samuel Dörfel. Dörfel war Superintendent in Weida und Amateurastronom. Er wurde vor allem durch seine Schriften über Kometen bekannt, insbesondere über den großen Kometen des Jahres 1680/81. Dörfel war der Ansicht, dass sich Kometen auf einer Parabelbahn bewegen, in deren Brennpunkt sich die Sonne befindet.

Vor 280 Jahren:
Am 28. August 1728 wurde Johann Heinrich Lambert in Mülhausen/Elsass geboren. Er war Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Seine Arbeiten betrafen vor allem die Photometrie, die er mathematisch begründete. Ferner beschäftigte er sich mit Kometen und der Kosmologie. Berühmt wurden in diesem Zusammenhang seine "Kosmologischen Briefe". Darüber hinaus verfasste er einige populärwissenschaftliche Werke.

Vor 95 Jahren:
Am 31. August 1913 wurde in Oldland/Gloucestershire Sir Alfred Charles Bernard Lovell geboren. Der englische Astronom war zunächst Dozent für Physik an der Universität Manchester. 1951 wurde er Professor für Radioastronomie an derselben Universität. In den folgenden Jahren gründete Lovell das Radioobservatorium Jodrell Bank. 1961 wurde er in den Adelsstand erhoben.

Vor 80 Jahren:
Am 30. August starb in München der deutsche Physiker Wilhelm WIEN. Er war Professor in Aachen, Gießen, Würzburg und München und beschäftigte sich mit Fragen der Wärmestrahlung. W. WIEN entdeckte das nach ihm benannte "Wiensche Verschiebungsgesetz". Er erhielt 1911 den Nobelpreis für Physik.

Vor 40 Jahren:
Am 19. August 1968 starb George Gamow in Boulder/Colorado. Gamow war der Enkel eines zaristischen Generals, der sich sehr früh der Astronomie zuwandte. Bis 1928 studierte in Leningrad und übersiedelte darauf nach Westeuropa, wo er als Professor in Paris und London wirkte. Später lebte er in den USA und war Professor an der Universität in Washington. Gamow entwickelte wichtige Arbeiten auf dem Gebiet der Kernphysik und der Kosmologie.

September:

Vor 140 Jahren:
Am 26. September 1868 starb in Leipzig August Ferdinand Möbius. Der deutsche Astronom und Mathematiker war Professor in Leipzig und Direktor der dortigen Sternwarte. Am bekanntesten wurde er durch seine "Elemente der Mechanik des Himmels".

Vor 135 Jahren:
Am 20. September 1873 starb in Florenz Giovanni Battista Donati. Er war Direktor der Sternwarte in Florenz, deren Bau er selbst angeregt hatte. Am bekanntesten wurde er durch seine Forschungen an den Kometen, von denen einer nach ihm benannt wurde.

Vor 125 Jahren:
Am 15. September 1883 starb in Gent Joseph Antonius Ferdinand Plateau. Der belgische Physiker war Professor in Gent. Er beschäftigte sich vor allem mit der Entstehung des Planetensystems.

Vor 100 Jahren:
Am 18. September 1908 wurde Viktor Amasaspowitsch Ambarzumjan in Tiflis geboren. Der bekannte sowjetische Astronom widmete sich zunächst verschiedenen Bereichen der Positions-Astronomie. Im Jahr 1947 entdeckte er die Assoziationen von Sternen. 1955 stellte Ambarzumjan seine Theorie von Explosionen in den Kernen von Galaxien vor. Diese Annahme fand durch die Entdeckung von Radiogalaxien und aktiven Galaxien und Quasaren eine Bestätigung. Im September 1908 entdeckte Johann Palisa auf der Wr Universitätssternwarte 3 Asteroiden. Probitas am 3. 9. Nealley am 13. 9. Carnegie am 21. 9.

Vor 90 Jahren:
Am 27. September 1918 wurde in Brighten der britische Astrophysiker Sir Martin Ryle geboren. Er war von 1972 bis 1982 Astronomer Royal (Greenwich Observatorium). Sein Hauptarbeitsgebiet waren die Entwicklung der Radioastronomie sowie die Erforschung der Pulsare. 1974 erhielt er zusammen mit A. Hewish den Nobelpreis für Physik.

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Oktober:

Vor 400 Jahren:
Am 15. Oktober 1608 wurde Evangelista Torricelli in Modigliano geboren. Der italienische Physiker war ein Schüler von Galilei und sein Nachfolger als Mathematiker des Großherzogs von Toskana. Er beschäftigte sich mit Fragen des Luftdrucks und erfand 1641 das Barometer und entdeckte die unregelmässigen Schwankungen des Luftdrucks. Darüber hinaus baute Torricelli hervorragende Fernrohre.

Vor 250 Jahren:
Am 11. Oktober 1758 wurde Heinrich Wilhelm Matthäus Olbers geboren. Der deutsche Arzt und Astronom studierte zunächst in Göttingen Medizin und betrieb nach 1780 eine medizinische Praxis in Bremen. Im Obergeschoss seines Hauses machte er mit kleineren Fernrohen Himmelsbeobachtungen. Olbers beschäftigte sich mit mathematischen Problemen der Astronomie und fand 1797 eine Methode zur Bahnbestimmung der Kometen. Er entdeckte fünf Kometen und fand 1802 den Kleinplaneten Pallas und 1804 die Vesta.

Vor 200 Jahren:
Am 14. Oktober 1788 wurde Sir Edward SABINE in Dublin geboren. Der irische Astronom nahm an der Nordwestpassage-Expedition von J. Ross 1818 teil. Im Auftrag der britischen Regierung bestimmte SABINE 1822 an verschiedenen Stellen des Atlantiks die Länge des Sekundenpendels. Ferner untersuchte er im gesamten Britischen Empire das erdmagnetische Feld.

Vor 135 Jahren:
Am 8. Oktober 1873 wurde Ejnar Hertzsprung in Frederiksberg geboren. Hertzsprung war ab 1835 Direktor der Sternwarte in Leiden. Seine Hauptarbeiten betrafen die Stellarastronomie. 1905 entdeckte er den wesentlichen Unterschied zwischen den Zwerg- und Riesensternen. Ferner entwickelte er die Grundlangen für das nach ihm und H.N.Russel benannten "Hertzsprung-Russel-Diagramms." Auch die Definition für die absolute Helligkeit geht auf ihn zurück.

Vor 120 Jahren:
Im Oktober 1888 entdeckte der österreichische Astronom Johann Palisa 3 Kleinplaneten. Thule am 25. 10.; Philia am 29. 10.; Lucretia am 31.10.

Vor 25 Jahren:
Am 11. Oktober 1983 wurde mit dem IR-Satelliten IRAS der Kleinplanet Phaeton entdeckt. Phaethon kommt der Sonne extrem nahe. Sein Perihelabstand beträgt nur 20,9 Mio km. Im Aphel entfernt er sich auf 314,2 Mio km.

November:

Vor 205 Jahren:
Am 29. November 1803 wurde Christian Johann Doppler in Salzburg geboren. Der österreichische Physiker wurde 1851 Professor für Physik an der Universität Wien und Mitglied der dortigen Akademie der Wissenschaften. Bekannt wurde er vor allem durch die Entdeckung des nach ihm benannten "Doppler-Effekts". Er hatte diesen Effekt zunächst für den akustischen Bereich vorhergesagt. 1842 stellt er eine mathematische Formel auf, welche die Beziehung zwischen Tonfrequenz und der Geschwindigkeit einer Tonquelle relativ zum Beobachter wiedergibt. Wenige Jahre später konnte diese Beziehung in den Niederlanden durch ein Experiment, das mit Eisenbahnzügen durchgeführt wurde, bewiesen werden.

Vor 165 Jahren:
Am 15. November 1928 starb in Chicago Thomas Chrowder Chamberlin. Der amerikanische Geologe, der Professor in Chicago war, wurde vor allem durch eine heute überholte Hypothese zur Entstehung des Sonnensystems bekannt, die er zusammen mit Moulton ausarbeitete.

Vor 150 Jahren:
Am 25. 11. 1858 wurde in Köln der deutsche Astronom Julius Scheiner geboren. Er war Direktor des Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam. Zusammen mit H.K.Vogel bestimmte er die Radialgeschwindigkeiten der Sterne und befasste sich mit allen Fragen der Spektralanalyse der Gestirne. Er verfasste verschiedene grundlegende Werke, darunter auch eine "Populäre Astrophysik" und ein Werk über die "Photographie der Gestirne".

Vor 90 Jahren:
Am 19. November 1918 wurde in Utrecht Hendrik Christoffel Van de Hulst geboren. Der holländische Astronom berechnete 1945 auf theoretischen Wege die 21 cm-Strahlung des interstellaren neutralen Wasserstoff. Sie kommt durch ein Umkippen des Spins des den Wasserstoffkern umkreisenden Elektrons zustande. 1951 wurde diese Strahlung - unabhängig voneinander - an verschiedenen Radioobservatorien aufgefunden.

Dezember:

Vor 810 Jahren:
Am 12. Dezember 1198 starb in Marokko Ibn Ruschd alias Averhoés. Averhoés war königlicher Leibarzt. Er entdeckte die Netzhaut des menschlichen Auges als deren lichtempfindlicher Teil. Auf astronomischem Gebiet soll er angeblich den Planeten Merkur bei einem Vorübergang vor der Sonne beobachtet haben. Wahrscheinlicher ist, dass es größere Sonnenflecken waren die er beobachtete.

Vor 390 Jahren:
Am 19. Dezember 1618 wurde Johann Phocylides Holwarda in Friesland geboren. Er war Professor für Logik und Philosophie an der Universität zu Franeker. Er entdeckte erneut die Helligkeits-Veränderungen des Stern Mira, die von David Fabricius 1596 entdeckt wurde und bestimmte die Periodizität des Lichtwechsels bei Mira.

Vor 220 Jahren:
Am 6. Dezember 1788 starb in Paris Nicole-Reine Lepaute, die Gattin des Uhrmachers Jean Lepaute. Sie berechnete verschiedene Planeten- und Kometenbahnen in Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Astronomen. Insbesondere bestimmte sie - zusammen mit Clairaut - die Bahn des Halleyschen Kometen.

Vor 170 Jahren:
Am 12. Dezember 1838 wurde in Vermont Sherburn Wesley Burnham geboren. Er war ein Autodidakt, der sich intensiv mit Astronomie beschäftigte. 1888 wurde er als Astronom am Lick-Observatorium angestellt. Später arbeitete er am Yerkes-Observatorium. 1906 gab er einen General-Katalog von Doppelsternen in zwei Bänden heraus.

Vor 160 Jahren:
Am 6. Dezember 1848 wurde in Troppau Johann Palisa geboren. Palisa ist der erfolgreichste Kleinplaneten-Entdecker in der österreichischen Geschichte. Darüber hinaus schuf er in Zusammenarbeit mit Max Wolf das große Sammelwerk der Wolf-Palisa-Sternkarten. Für seine hervorragenden Leistungen erhielt er den Preis der Pariser Akademie. Palisa gilt als der Begründer österreichischer Kleinplaneten-Astronomie. Insgesamt entdeckte Palisa 121 Kleinplaneten. 28 in Pola und 93 in Wien.

Vor 120 Jahren:
Am 3. Dezember 1888 starb in Jena der deutsche Feinmechaniker Carl Zeiss. Carl Zeiss gründete 1846 die berühmten Zeiss-Werke in Jena, die zahlreiche astronomische Instrumente entwickelten, welche für ihre ausgezeichnete Qualität bekannt waren.

Vor 10 Jahren:
Am 11 Dezember 1998 startete die Raumsonde Mars Climate Orbiter. Leider ging die Raumsonde beim Erreichen des Mars am 13. 9. 1999 verloren.

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Verein Kuffner Sternwarte