Das Ende der Amerikanischen Nacht
Rückblende - Zur Entstehung der ersten Reportage unter Sternenlicht-Bedingungen
Kommentar von Norbert Fiala
Die Darstellung der Nacht im Film gilt als technisch und ästhetisch anspruchsvoll. Day-for-Night - die Amerikanische Nacht - ist eine verbreitete Technik, die durch spezielle Lichtführung, Filter und Belichtung bei Tag aufgenommene Szenen als Nachaufnahmen erscheinen lassen.
Extrem lichtempfindliche Sensoren und lichtstarke Objektive ermöglichen seit kurzer Zeit auch direkte Filmaufnahmen unter natürlichen Beleuchtungsverhältnissen in mondlosen Nächten.
Für den Kameramann entstehen damit neue Möglichkeiten und Herausforderungen. Als schwierig erweist sich in der Praxis die Festlegung des Bildausschnitts und der Schärfenebene. Darüber hinaus muss bei Lichtverhältnissen, die gerade noch die persönliche Orientierung in der Landschaft ermöglichen, der Bildinhalt visuell erfasst werden.
Die Sommernacht der Sternschnuppen in Großmugl, eine Veranstaltung mit rund 1500 Besuchern, bietet für Kameramann Mike Fried - er ist im Dokumentarfilmbereich zu Hause - die ideale Gelegenheit die Grenzen der filmischen Möglichkeiten einer Nachtreportage auszuloten. Er dreht bei Filmempfindlichkeiten zwischen 3000 und 400000 ISO zumeist mit Blende 1,8 und einer Frequenz von 25 Vollbildern pro Sekunde in HD. Der Kontrastumfang umfasst 14,5 Blenden. Bei den Aufnahmen wird keine eigene Lichtquelle verwendet. Digitale Signalverarbeitung und Schnitt übernimmt Günther Wuchterl – Astronom und Experte für die Messung der Himmelshelligkeit, für Gestaltung und Regie ist Fernsehredakteur Norbert Fiala verantwortlich.