Am 16. Oktober 2019 lud der Verein Kuffner-Sternwarte zu einer Feier mit den Nachkommen des ersten Direktors der Kuffner-Sternwarte. Die Feier fand in Anwesenheit der Urenkel von Dr. Norbert Herz (1858-1927), Andrés und Miguel Torn, Andrés' Frau Marcela und Wally Fox-Wallner statt, die die Nachkommen unter anderen mithilfe des Schriftstellers Erich Hackl in Argentinien gefunden hat. Auch Erich Hackl nahm an der Feier teil. Der Bezirk Ottakring war vertreten durch Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Eva Weißmann und Büroleiter Ing. Horst Pauer.
Andrés und Miguel Torn, zwei Urenkel des Visionärs, Planers und ersten Direktors der Kuffner-Sternwarte, Dr. Norbert Herz, besuchten die heute weltweit einzigartige Sternwarte in Ottakring zum ersten Mal. Ihr Großvater Dr. Theodor Herz, geb. 1891 in Wien, arbeitete von 1919 bis 1938 als Gemeindearzt in Piesendorf, Salzburg. Nach dem „Anschluss“ wurden er und seine Familie aufgrund ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten vertrieben. Dr. Theodor Herz, seine Frau Rosa und Tochter Martha fanden nach ihrer Flucht aus Österreich Exil in Argentinien. Auch väterlicherseits haben Andrés und Miguel Torn Wiener Vorfahren. Ihr Vater Enrique Torn musste 1938 ebenfalls flüchten.
Die Liebe zur Astronomie scheint Dr. Norbert Herz auch an seinen Sohn weitergegeben zu haben. Denn Dr. Theodor Herz der bis zu seinem 80. Lebensjahr als Arzt in Mártires, einem kleinen Dorf in der Provinz Misiones praktizierte, war auch ein leidenschaftlicher Amateurastronom. Er fertigte selbst Sternkarten an, vermittelte seinen Enkelkindern Andrés und Miguel mit großer Begeisterung die Grundlagen der Astronomie und zeigte ihnen die Sternbilder des Südsternhimmels. Dr. Theodor Herz starb 1973 in Posadas, Misiones.
Nach ihrem Aufenthalt in Wien reisten die Torns weiter nach Piesendorf, wo für ihren Großvater Dr. Theodor Herz, am 19. Oktober am Gemeindeamt, der ehemaligen Stätte seines Wirkens, eine Gedenktafel enthüllt wurde. Angeregt wurde die Gedenktafel von Wally Fox-Wallner, deren Familie Dr. Herz immer in Dankbarkeit verbunden war. Alois Höllwerth aus Niedernsill, ein Onkel von Wally Fox-Wallner, hatte 1936 als 15-jähriger einen schweren Unfall. Er erlitt einen komplizierten Beinbruch. Die Familie wandte sich mit der Bitte um Hilfe an Dr. Herz im nahe gelegenen Ort Piesendorf. Er war bekannt für seine besonderen Kenntnisse bei der Behandlung von Fußleiden aber auch für seine Herzensgüte. Dr. Theodor Herz behandelte den Bergbauernsohn über ein Jahr lang und stellte seine Gehfähigkeit weitgehend wieder her.