Die Frage nach anderen Welten, weit draußen im Universum hat schon die Menschen in der Antike beschäftigt. Doch bis Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts kannten wir nur die Planeten → unseres Sonnensystems:
Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus (erst 1781 entdeckt), Neptun (entdeckt 1846) und Pluto (entdeckt 1930). → 2006 wurde Pluto zu einem Zwergplaneten herabgestuft. Seither umkreisen nicht mehr neun sondern nur noch acht Planeten unsere Sonne.
→ Hier finden Sie eine Animation der Umlaufbahnen der Planeten unseres Sonnensystems (aktuelle Ansicht).
1992 entdeckten die Astronomen Wolszczan und Frail die beiden ersten Exoplaneten um den 1631 Lichtjahre entfernten Pulsar PSR 1257 12. 1995 gaben Mayor und Queloz die Entdeckung des ersten Exoplaneten um einen sonnenähnlichen Stern bekannt. Dieser Planet umkreist den 47,9 Lichtjahre entfernten Stern → 51 Peg im Sternbild Pegasus in nur 4,23 Tagen und hat 0,468 Jupitermassen.
Danach ging es Schlag auf Schlag.
Heute gelten bereits
5288
Exoplaneten als gesichert und viele weitere Kandidaten warten auf ihre Bestätigung.
Die meisten Sterne mit Planeten sind zu lichtschwach um sie mit bloßem Auge sehen zu können. Doch mittlerweile kennen wir auch eine Reihe von Exoplanetensystemen, deren Sterne wir freiäugig, also ganz ohne optische Hilfsmittel am Nachthimmel beobachten können.
Einige liegen in Ekliptiksternbildern, wie beispielsweise der Stern Hamal (alf Ari) im Widder oder der 33,7 Lichtjahre von uns entfernte Pollux (auch β Geminorum oder HD 62509), der hellste Stern im Sternbild Zwillinge. Der Planet HD 62509 b, ein Gasriese, hat 2,90 Jupitermassen und umkreist Pollux in 590 Tagen.
Pollux (HD 62509) mit einer scheinbaren Helligkeit (Magnitude) von 1,15 mag gehört mit zu den hellsten Sternen am Nachthimmel und ist daher einfach zu finden.
Unsere Tabelle enthält alle Sterne (mit Planeten) bis 6 mag. Über Großstädten wie Wien sind aufgrund der Lichtverschmutzung die meisten Sterne schon verschwunden. Typisch sind Sterne bis 3 mag, mit etwas Glück 4 mag. Für die Beobachtung von Sternen mit einer scheinbaren Helligkeit von 4 bis 6 mag benötigt man gute Bedingungen abseits der Städte.
Die zwei uns am nächsten gelegenen Systeme in der Tabelle sind derzeit: HD 219134 im Sternbild Kassiopeia (Entfernung: 21.35 ± 0.04 Lichtjahre) und 61 Vir im Sternbild Jungfrau (Entfernung: 27.78 ± 0.16 Lichtjahre).
Von allen insgesamt bekannten und gesicherten Exoplaneten liegt uns der Planet "Proxima Centauri b" am nächsten. Denn dieser Planet, mit einer Masse von etwa 1,3 Erdmassen, umkreist den roten Zwergstern Proxima Centauri im Sternbild Zentaur. Proxima Centauri ist das lichtschwächste Mitglied des Dreifachsternsystems Alpha Centauri und mit einer Entfernung von 4,2 Lichtjahren der sonnennächste Stern. Proxima Centauri ist zu lichtschwach für die freisichtige Beobachtung und daher nicht in unserer Tabelle. Hier → finden Sie Details zu diesem System.
Im Rahmen der Aktion "NameExoWorlds" der Internationalen Astronomischen Union (IAU), wurden bereits weit über 100 Exoplaneten und deren Muttersterne offiziell benannt. Einige Exoplaneten erhielten den Namen berühmter AstronomInnen. Der Planet 55 Cancri b beispielsweise, bekam den Namen "Galileo", der Planet 55 Cancri c den Namen "Brahe" und Iota Draconis b den Namen "Hypatia".→ Hier finden Sie die Liste der bisher benannten Exoplaneten.
1) Online Exoplaneten Kataloge
Die Gesamtzahlen der jeweils aufgeführten Exoplaneten stimmen in den verschiedenen online zur Verfügung stehenden Katalogen nicht überein.
Das liegt daran, dass leider jeder seine eigenen Kriterien für die Aufnahme hat. Wie etwa unterschiedliche Massengrenzen. Exoplanet Encyclopaedia (Exoplanet.eu) legte als obere Massengrenze 60 Jupitermassen für die Aufnahme in den Katalog fest, das NASA Exoplanet Archive (https://exoplanetarchive.ipac.caltech.edu/) hingegen 30 Jupitermassen. Der Open Exoplanet Catalogue macht dazu keine Angaben. Anders als der Open Exoplanet Catalogue und Exoplanet Encyclopaedia nimmt das NASA Exoplanet Archive zudem keine frei fliegenden Planeten in den Katalog auf. Diese und weitere Kriterien führen zu unterschiedlichen Gesamtzahlen.
→ Exoplanet Catalogues. Jessie Christiansen (arxiv.org)
→ A Quantitative Comparison of Exoplanet Catalogs. Dolev Bashi et al. (arxiv.org)
Die Tabelle enthält Sterne mit bestätigten Planeten die wir mit bloßem Auge sehen können. Einige liegen in zirkumpolaren Sternbildern und sind deshalb das ganze Jahr über bei uns am Himmel beobachtbar.
Wie beispielsweise Kochab (Beta Ursae Minoris), der zweithellste Stern im Sternbild Kleiner Wagen.
Manche Systeme liegen in Sternbildern die nur auf der Südhalbkugel der Erde zu sehen sind, wie etwa Iota Horologii (HR 810) im Sternbild Pendeluhr.
→ Die Exoplanetensysteme im Sternbild Kleiner Wagen (Sternkarte, Stand: 2014)
Sie können die Tabelle selbst auch nach Helligkeit oder Anzahl der Planeten sortieren. Eine detaillierte Beschreibung der Exoplanetensysteme, wie Entfernung und Anzahl der Sterne, Animationen der Umlaufbahnen, Masse, Radius und Größenvergleiche der Exoplaneten, erhalten Sie wenn Sie auf den Sternnamen oder die Anzahl der Planeten des jeweiligen Sterns klicken.
Die Daten basieren auf dem → Open Exoplanet Catalogue (eps Eridani b wurde allerdings von uns als bestätigter Planet in die Liste aufgenommen).
Auf der Webseite des OEC finden Sie die Daten aller Exoplanetensysteme.
Achtung! Die Magnitude für HD 4732 wird im Katalog zu hell angenommen. Der Stern hat eine scheinbare Helligkeit von 5,90 mag.