Sternschnuppen oder Meteore kann man prinzipiell in jeder Nacht beobachten. Zu bestimmten Zeiten des Jahres (z. B. um den 12. August), treten sie jedoch gehäuft auf. Einige dieser sogenannten Meteorströme sind intensiver als andere. In unserer Tabelle (Druckversion) finden Sie die Termine der bekanntesten, aber auch weniger bekannten Meteorströme.
Das Datum gilt für ein typisches Maximum. Der genaue Termin kann leicht variieren.
*** ZHR (Zenithal Hourly Rate) = stündliche Zenitrate eines Meteorstroms.
Die ZHR gibt an wie viele Meteore ein Beobachter pro Stunde bei besten Beobachtungsbedingungen sehen würde, wenn der Radiant genau im Zenit steht.
Quellen: IMO und Meteor Observing Calendar (Kronk)
Beobachtungstipps
Geht der Radiant gerade auf, also steht etwa das Sternbild Perseus im Falle der
Perseiden noch in der Nähe des Horizonts, so muss man mit weniger als der Hälfte der Zenitrate rechnen. Bei aufgehelltem Himmel, etwa durch den Mond oder Lichtverschmutzung
kann es leicht vorkommen, dass nur ein Zehntel der angegebenem Sternschnuppen sichtbar sind. Geht also im Falle der Perseiden der Radiant Perseus gerade auf und steht der Vollmond am Himmel, werden wohl nur wenige der ansonsten über 100 Sternschnuppen pro Stunde gesichtet.
Unser Rat: Beobachten Sie Sternschnuppen unter möglichst dunklem Himmel abseits der Städte und nach Mitternacht wenn die Radianten höher am Himmel stehen.
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Die Perseiden sind nur dort zu sehen, wo die Lichtverschmutzung der Städte sie nicht überstrahlt. Astronomen des Verein Kuffner-Sternwarte haben jetzt eine Karte für Österreich errechnet, auf der man die besten Gegenden für eine gelungene Sternschnuppennacht sieht.
Sternschnuppensichtbarkeit in Prozent. In den violetten Bereichen sind noch mehr als 95%
der Sternschnuppen sichtbar, in den grünen noch mehr als die Hälfte, in den roten Bereichen um die
Stadtzentren ist es aufgrund der Lichtverschnutzung so hell das unser Nachtsehen verhindert wird und nur mehr
weniger als 5% der Sternschnuppen erkannt werden können.
In der orange gefärbten Umgebung großer Städte ist bestenfalls nur jede fünfte Sternschnuppe zu sehen, in den roten City-Zentren sogar nur jede Zwanzigste. Wer die Perseiden in voller Pracht erleben will, muss in die blau gefärbten Bereiche ausweichen.
Perseiden über Großmugl in HD Aufgenommen 2019 während einer Sommernacht der Sternschnuppen in Großmugl.
Neben den Planeten, einer großen Anzahl von Kleinplaneten und Kometen schwirren in unserem Sonnensystem noch unzählige kleinere feste Körper herum, die zu klein sind, als dass man sie noch als Asteroiden (Kleinplaneten) bezeichnen könnte. Diese kleinen Körper nennt man Meteoroide. Die meisten Meteoroiden sind winzig kleine Staubteilchen. Sobald ein Teilchen aber ungefähr die Größe eines Sandkorns besitzt, können wir ein kurzes Aufleuchten am Himmel sehen, wenn es mit rasender Geschwindigkeit (Die mittlere Geschwindigkeit der Perseiden durch die Atmosphäre beträgt 60,4 km/s.) in die Erdatmosphäre eintritt. Diesen beobachtbaren Leuchtvorgang bezeichnet man als Meteor oder Sternschnuppe. Sehr helle Meteore nennt man Feuerkugeln oder Boliden. Nur wenn ein in die Atmosphäre eingedrungener Meteoroid nicht vollständig verglüht und die Planetenoberfläche erreicht, wird er Meteorit genannt.
Die Leuchterscheinung entsteht übrigens nicht durch das Verglühen des Teilchens durch Reibung mit den Luftschichten.
Vielmehr wird die in den Teilchen steckende Bewegungsenergie teilweise dazu verbraucht, die verdampften Atome zu ionisieren. Die Atome verlieren vorübergehend ihre Elektronen. Bei der Wiedervereinigung von Atomkernen und Elektronen entsteht ein "Rekombinationsleuchten"
Die Herkunft der Meteoroiden ist unterschiedlich. Bei vielen handelt es sich wahrscheinlich um Fragmente von Asteroiden. Man fand aber auch schon Meteoriten auf der Erde, von denen man annimmt, dass sie vom Mars stammen. Sporadische Meteore kann man, wie gesagt theoretisch in jeder Nacht sehen. Wenn Sternschnuppen aber gehäuft auftreten spricht man von einem Meteorstrom. Meteorströme entstehen oft aus Kometen. Als Ursprung der Perseiden gilt beispielsweise der Komet Swift Tuttle (1862 II), die Leoniden gehen auf Komet Tempel-Tuttle (1866 I) und die Orioniden deren Radiant im Sternbild Orion liegt, auf den Komet Halley zurück. Wenn ein Komet auf seiner Umlaufbahn in die Nähe der Sonne kommt, verliert er Material, dass sich entlang seiner
Bahn verteilt. Kreuzt die Erde auf ihrem Umlauf um die Sonne eine solche Kometenbahn, dann kommt es praktisch zu einer Kollision mit diesen Kometenteilchen und es wird, je nachdem wieviel Material der Komet hinterlassen hat, ein mehr oder weniger starker Meteorschauer zu sehen sein.
Historisches
Perseiden
Die Perseiden sind schon lange als Sternschnuppenschwarm bekannt. Die frühesten Berichte stammen aus China. Nach unserer Zeitrechnung aus dem Jahr 36 n Chr.
Früher wurden die Perseiden oft als "Laurentiusschwarm" oder "Laurentiustränen" bezeichnet. Laurentius, Erzdiakon des Papstes Sixtus II., wurde nach der Legende im Jahr 258 in Rom auf einem Rost zu Tode gefoltert. Daraus entstand vor allem in Italien ab dem 4. Jdt und in Frankreich ab dem 6. Jdt ein Kultfest, das am 10. August stattfand; also etwa zur Zeit des Perseidenschwarms. Es verbreitete sich die Meinung, dass diese Sternschnuppen die Schweißperlen des Laurentius sein sollen.