Perseïden Sternschnuppen über der Griesmoaralm
Video: Günther Wuchterl
In den kurzen warmen Sommernächten sind oft Sternschnuppen unterwegs.
Obwohl nicht die eindrucksvollsten, sind die Perseïden dennoch die beliebtesten.
Angenehme Temperaturen laden zu Beobachtung während der ganzen Nacht ein.
2025 gilt das Motto: Der Mond muß weg und besser weniger Schnuppen als keine!
Wir empfehlen die fünf Nächte nach dem üblichen Maximum und jeweils vor dem
Mondaufgang. Konkret die Abende des 12. bis 16. August. Um dem Mondlicht auszuweichen
ausnahmsweise in der ersten Nachthälfte.
Beobachten Sie auf einer Alm oder Hochwiese in den Ostalpen. Dort schluckt auch das
Mondlicht beim sommerlichen Dunst weniger Schnuppen.
Hier sind die wichtigsten Informationen in Bild und Grafik dargestellt.
Der Aktivitätszeitraum vom 17. Juli bis 24. August fällt diesmal ungünstig mit dem Mond zusammen. Der Start der Schnuppenaktivität fällt in die Juli-Neumondperiode. Da sind die Mondlichtbedingungen günstig aber die Schnuppen starten langsam. 2024 stieg die Schnuppen-Stundenrate pro Person erst am 4. August über Zehn (IMO-ZHR-2024). Das gilt für "Standard" Himmelsbedingungen, die aber inzwischen nur mehr an sehr wenigen Orten zu finden sind.
Heuer sind das aber nur mehr fünf Tage vor dem Vollmond, und das Licht des Halbmondes überstrahlt bereits ordentlich Schnuppen. In der Grafik 2 ist erkennbar wie die steigenden Schnuppenraten vom Mond immer mehr zu dünnen Spitzen zusammengedrückt werden.
In den beiden Nächten um den Vollmond, am 9. August bleiben die Schnuppenraten überall um zwei bis drei pro Beobachter:in pro Stunde, vergleiche Grafik 2a, 2b. Wegen des Dämmerungslichtes gilt das auch für den 11. August obwohl der Mond schon später aufgeht.
Erst am Abend des 12. August, also nach dem „üblichen” Maximumstermin bieten Mondlicht und Dämmerungen eine halbe Stunde mit besserer Sucht auf mehr Schnuppen frei. In den Alpen gibt es dann Chancen auf mehr als zehn Schnuppensichtungen in diesem Zeitfenster. Aber selbst in der Sternlichtoase Großmug wird der Wert wahrscheinlich nicht erreicht.
Am Abend des 13. August, dem ersten empfohlenen Termin geht der abnehmende
Mond endlich spät genug auf um eine gute Stunde Naturlicht-Spitzenbedingungen
freizugeben. Der Radiant, der scheinbare Ausgangspunkt der Schnuppen, zwischen
Perseus und Kassiopeia steht aber noch recht niedrig am Himmel und viele
Schnuppen schaffen es nicht über den Horizont.
Bis zum Mondaufgang gibt es eine Stunde mit 30 zu erwartenden
Schnuppensichtungen unter "nominalen" Bedingungen. In Großmugl könnten
es zehn Schnuppen werden bis der Mond ab 23h30 wieder praktisch alle
überstrahlt, vergleiche Grafik 2b, 2c.
Zwei Stunden gute Lichtbedingungen herrschen erstmals am 14. August. Der Radiant ist nun auch rechtzeitig vor dem Mond, hoch genug, und der Schnuppenstrom in der Nähe des Maximums noch dicht genug, sodass zwei Stunden mit Schnuppensichtungen in den 20er zu erwarten sind. Der Mond geht dann um 22h08 MESZ auf (berechnet für Großmugl, passt für Ostösterreich auf ein paar Minuten).
Der abnehmenden Mond geht in den folgenden Tagen immer später auf: 22h32 am 15.8., 23h04 am 16. 8. sodass die mehr Zeit mit guter Schnuppensichtbarkeit am Anfang der Nacht verfügbar wird. Noch ist der Staubstrom auf dem Weg der Erde dicht genug um nochmals mehr als 20 pro Stunde zu sehen. Und vielleicht gibt es ja auch ein unerwartetes neues Nebenmaximum?
Am 17. ist der Mond dann mehr als die Hälfte der Nacht weg, aber leider
auch die Erde bereits durch den großteil des Staubstrom der Perseïden Meteoride hindurch
sodass die Aktivität beginnt zu verebben.
Noch eine Woche, bis 24. gibt es dann Chancen auf den letzten Perseïden des Jahres.
Der Sommer legt es besonders nahe die Höhen aufzusuchen die sowieso für die Schnuppen viele Vorteile bringen - klarere Luft und oft Abschattung von störendem Licht durch die Berge.
Der Vollmond, nahe der Mitte des Schnuppen-Aktivitätszeitraumes bietet viel Licht in der zweiten Nachthälfte an den empfohlenen Terminen.
Zu den Haupterminen ist die Beobachtung sofort mit Beginn der astronomischen Nacht empfohlen sodass der Beobachtungsplatz um den Sonnenuntergang herum unter Ausnutzung des Dämmerungslichtes aufgesucht werden kann.
Mondlicht das die Beobachtung der Schnuppen stört kann beim heimgehen gut genutzt werden. An den empfohlenen Tagen 13. bis 17, leuchtet der Mond ausreichend hell um auf Forstraßen und Fahrwegen unmittelbar nach der Schnuppenbeobachtung nach Hause zu gehen oder abzusteigen. Warten auf die Dämmerung wird bei einfachen Wegen nicht nötig sein.
Unsere Empfehlung: Bei Tag einen passenden Beobachtungsplatz suchen und sicherstellen dass eine Blickrichtung existiert in die praktisch nur Himmel zu sehen ist. Das kann durchaus auch der senkrechte Blick zum Zenit sein - bequeme Lage auf Liege oder Picknickdecke vorausgesetzt. Es ist nicht so wichtig in welche Richtung beobachtet wird solange der Himmel dort frei und dunkel ist.
Fazit: Öffentliche Plätze wie Wiesen oder Hochwiesen aussuchen und Seehöhen von 1000 m anstreben - aber jeder Höhenmeter hilft weil damit der Dunst mehr und mehr unter Beobachtungsplatz und Schnuppenblickrichtung liegt. 200m ist besser als 100m, 500 besser als 200 und mit der richtigen Kleidung und ohne Absturzgefahr sind 2000m ideal. Bitte dabei bedenken dass die meisten Arten nachtaktiv sind - das macht ja auch den Reiz des Sommernachtskonzertes der Natur aus - und Tiere nicht durch Lärm und Licht (Stirnlampe, Telefon, Smart-Uhren) verschrecken.
Ungestört vom Mondlicht können die Perseïsen 2025 nur weit vor, 17. Juli bis 3.August und weit nach dem Maximum, 18. - 24. August beobachtet werden. Mit Geduld sind unter gutem Himmel dann stündlich ein paar Schnuppen zu sehen. Die nach unseren Berechnungen zu erwartenden Schnuppenzahlen pro Person pro Stunde sind in den Grafiken 2, 2a, 2b, 2c in ihrem zeitlichen Verlauf dargestellt.
Insgesamt sind mehr als zehn Schnuppensichtungen pro Stunde nur unter ausgezeichneten Bedingungen an Orten ohne künstliche Nachterhellung zu erwarten. Der Vollmond im August so liegt das er den Auslöscheffekt von Aufhellung und geringer Durchsichtigkeit der Atmosphäre so verstärkt das auch in Großmugl Sichtungen die ganze Periode über bei wenigen Schnuppen pro Stunde bleiben werden.
Der Schlüssel zu den Schnuppen liegt dieses Jahr bei langer Beobachtung unter nicht aufgehellten Himmeln außerhalb der Mondzeiten und gezielten Beobachtungen, an bestimmten Abenden, ab rund eine Stunde nach Sonnenuntergang bis zum Mondaufgang.
Wir empfehlen folgende Tage und Zeiten auf einer Alm oder Hochwiese in den Ostalpen. Die Schnuppenzahlen gelten für Gegenden mit mehr als 90% Schnuppensichtbarkeit, "blaue" Gegenden in Grafik 1.
Erwartete Schnuppenraten für ausgewählte Perseïdennächte. Österreich 2025 | ||||
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Datum | von [MESZ] | bis [MESZ] | Schnuppen pro Stunde | Schnuppen insgesamt |
12. August | 21:30 | 22:30 | 15 | 15 |
13. August | 21:40 | 23:40 | 20 | 40 |
14. August | 21:40 | 23:40 | 15 | 30 |
15. August | 21:40 | 00:00 | 10 | 25 |
16. August | 21:40 | 01:00 | 5 | 15 |
17. August | 21:40 | 02:00 | 2 | 8 |
Wenn Sie wollen, zählen Sie die Rate der Schnuppen pro Stunde und schätzen Sie den Grad der Himmelsaufhellung mit Hilfe eines Blicks zum Kleinen Wagen http://sternhell.at. Dort wo der kleine Wagen vollständig zu sehen ist, da ist das “Perseïden-Land“.
Satelliten, Flugzeuge und Perseïden Sternschnuppen über der Griesmoaralm,
am 13. August 2024, knapp vor Monduntergang.
Video: Günther Wuchterl