Wieviele Schnuppen wird es geben - die Prognosen
Traditionelle Vorschauen berücksichtigen den Stand der Gestirne, vor allem Sonne und Mond.
Dazu kommen aktuelle Berechnungen zur Lage und zum Staubreichtum der Trümmerspuren des
Mutterkörpers. Im Fall der Perseïden ist dies der Komet Swift-Tuttle.
Mit der wachsenden Lichtverschmutzung, geraten diese Methoden rasch an Ihre Grenzen.
Da helfen quantitative Modelle von Natur- und Kunstlicht, gemeinsam mit aktuellen Messungen,
wie sie mit dem Alpen-Lichtmessnetz des Vereins Kuffner-Sternwarte im Rahmen des Projektes
Lebensraum Naturnacht, im vergangenen Jahr gewonnen wurden.
Zum zweiten Mal legen wir hier eine derartige Prognose, als Work in Progress,
des Projekts am NHM Wien vor.
Projekt Lebensraum Naturnacht
Das Ergebnis: Weg von den Städten und in die Höhe.
Dann sind in und um die Weltnaturerbe-Gebiete in den Ostalpen in den Nächten um das Maximum
mehr als hundert Sternschnuppen pro BeobachterIn und pro Stunde zu erwarten. Unter optimalen
Bedingungen wird hoch in den Alpen vielleicht sogar die 200er Grenze erreicht - doch das ist
wegen des Wetters heuer nicht zu erwarten. In den lichtgeschützten Sternlichoasen, der
stärker besiedelten Voralpengebiete, sind bis zu 50 Schnuppensichtungen pro Person und Stunden zu
erwarten. Am Wiener Stadtrand 20, und im Zentrum Wiens
bleibt immer noch die Hoffnung auf die eine oder andere helle Schnuppe, es könnten auch 5 werden.
Die Grafik 1 zeigt den Verlauf der Schnuppenrate für Naturhimmel (schwarze Linie), Sternlichoasen (blau), Stadtrand (grün) und Stadtzentrum (rot).
Die Berechnungen basieren auf dem Monatsmedian des klaren Nachthimmels, für die jeweiligen Orte
vom August 2021. Diese wurde aus dem Messnetz des Verein Kuffner-Sternwarte ermittelt.
Veröffentlicht im Wiener Lichtbericht:
https://www.wien.gv.at/umweltschutz/pdf/licht-ueber-wien-vii.pdf
Entscheidend ist also vor allem die Vermeidung der künstlichen Aufhellung der Nacht.
Wo in Österreich welche Sternschnuppenbedingungen noch zu finden sind, entnehmen sie Grafik 2.
Diese zeigt den Schnuppenverlust in Prozent (90% rot <10% violett). Diese Daten
basieren auf dem Weltatlas der künstlichen Nachthimmelshelligkeit und sind für die
Perseïden mit ihren vielen kleinen Schnuppen berechnet.
Die Empfehlung: Nutzen Sie die Sommernächte um auf den weiten Almen, den letzten Inseln des Naturhimmels, die Schnuppen in voller Pracht zu sehen.
Wenn Sie wollen zählen Sie die Rate der Schnuppen pro Stunde und schätzen Sie den Grad der Himmelsaufhellung mit Hilfe eines Blicks zum Kleinen Wagen
http://sternhell.at.
Dort wo der kleine Wagen vollständig zu sehen ist, da ist das “Perseïden-Land“.
Hintergrund:
Die Welterbe Himmel Österreichs und der Lebensraum Naturnacht
(Verein Kuffner-Sternwarte gemeinsam mit NHM Wien, Umweltdachverband und e.c.o.)