Das Hauptgebäude (1884-87)
Historische Information
Die Planung des Sternwartengebäudes lag in den Händen des Architekten und k. k. Baurates Franz v. Neumann jun., die Baudurchführung besorgte der damalige und letzte Bürgermeister Ottakrings vor der Eingemeindung nach Wien (1893), Anton Zagorsky.
Neumann ist bei der Planung der Sternwarte sicher von der zehn Jahre zuvor entstandenen Universitäts-Sternwarte beeinflußt worden. Neben der Backsteinbauweise, die allerdings bei Nutzbauten des Historismus häufig angewendet wurde, übernahm er auch den kreuzförmigen Grundriß, der eine günstige Kombination von Wohn- und Verwaltungstrakten mit dem zentral gelegenen Observatorium ermöglicht. Im Sommer 1884 erfolgte die Grundsteinlegung und Anfang des Jahres 1887
[Ref. 1.)] war der Bau fertiggestellt.
Architektonische Information
Das kreuzförmige Hauptgebäude hat ein Ausmaß von 25 x 19 Metern. Im Schnittpunkt der Kreuzbalken sitzt ein gemauerter Pfeiler, der etwa in der Höhe des dritten Stockwerks den Refraktor trägt. Westlich davon ist der Meridiankreis im ersten Stock untergebracht, im Norden, ebenfalls im ersten Stock, der Vertikalkreis, der jedoch erst später montiert wurde. Beide Instrumente ruhen ebenfalls auf eigenen Fundamenten, die nirgends mit dem Gebäude verbunden sind.
Wichtige Räume:
➤ Refraktorkuppel; Turm, Gebäudemitte.
➤ Meridiansaal; im ersten Stock, Westflügel.
➤ Vertikalsaal; im ersten Stock, Nordflügel.
➤ Seminarraum 1; im ersten Stock neben dem Aufgang
zur Kuppel.
➤ Vereinsbüro; im ersten Stock neben dem Aufgang
zur Kuppel.
Quelle:
1.) Publikationen der v. Kuffner'schen Sternwarte in Wien. IV. Band. S. B3. Sowie "Deutsche Bauzeitung", 2. März 1887, S. 108" und "Eine neue Sternwarte in Wien" in: "Neue Freie Presse", 17. Februar 1887, S. 20 (Anno/ÖNB).