Vega hat Asteroiden-Gürtel
Astronomen entdeckten einen riesigen Asteroiden-Gürtel um den hellen Stern Vega, was letztendlich bedeuten könnte, dass ein ganzes System aus Planeten entdeckt worden ist.
Vega, Hauptstern im Sternbild Leier, ist einer der hellsten Sterne am Nachthimmel. Er ist rund 25,3 Lichtjahre von der Erde entfernt. Berühmt wurde dieser Stern als fiktive Quelle eines fremden Signals in dem Science-Fiction-Roman „Contact“, der von dem berühmten, leider viel zu früh verstorbenen, Astronomen Carl Sagan stammt. „Contact“ wurde mit Jodie Foster in der Hauptrolle auch verfilmt.
Das Layout des neu entdeckten Asteroidengürtels lässt vermuten, dass Vega umgeben ist von einem äußeren Asteroidengürtel mit eisigen Objekten, sowie einem wärmeren, inneren Asteroidengürtel, der aus steinigen Objekten besteht. Ihre Anwesenheit ist auch ein Hinweis darauf, dass Vega von mehreren unentdeckten Planeten umgeben sein könnte.
Die Astronomen machten die neue Entdeckung bei Vega mit dem Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer und dem Infrarot-Weltraumteleskop Herschel. Sie entdeckten auch, dass es zwischen dem inneren und dem äußeren Asteroidengürtel eine breite Lücke gibt.
Die Raumaufteilung der beiden Gürtel lässt das Vega-System aussehen wir unser eigenes Sonnensystems, welches den Kuipergürtel und den Asteroidengürtel hat. Die Aufteilung hat auch Ähnlichkeit mit jener,
die kürzlich um den Stern Fomalhaut entdeckt worden ist.
Die jüngsten Ergebnisse zeigen, dass multiple-Planeten-Systeme häufig vorkommen, meinte Kate Su vom Steward Observatory der Universität von Arizona. Kate Su stellte die neuen Ergebnisse am 8. Jänner 2013 beim jährlichen Treffen der American Astronomical Society vor.
Die große Lücke zwischen dem warmen und dem kalten Gürtel könnte ein Hinweis sein, dass mehrere Planeten Vega aber auch Fomalhaut umkreisen.
Bei beiden Systemen, Vega und Fomalhaut, ist der äußere Asteroidengürtel zehnmal weiter vom Stern entfernt als der innere Gürtel, was bedeuten könnte, dass mehrere Planeten von der Größe Jupiters oder auch kleinere Planeten zwischen diesen beiden Zonen existieren, und ihre Bahnen frei von Geröll und Staub machen.
Sowohl Vega als auch Fomalhaut haben die zweifache Sonnenmasse und leuchten blauer und heißer. Bei Fomalhaut wurde bereits ein Planet entdeckt, Fomalhaut b.
Die Asteroidengürtel um beide Sterne enthalten wesentlich mehr Geröll, als der Asteroiden-Gürtel im Sonnensystems. Vermutlich weil die Sterne jünger als die Sonne sind, war noch nicht genug Zeit um mehr Staub und Geröll weg zu räumen. Die Forscher meinen aber auch, dass diese beiden Sternsysteme mit mehr Staub begannen als unser System.
Su und ihre Kollegen entdeckten den Asteroidengürtel um Vega, weil die Kollisionen zwischen Kometen und Asteroiden Staub erzeugten, der infrarotes Licht emittierte, das von den beiden Weltraumteleskopen Spitzer und Herschel gesehen wurde.
Die Astronomen sind zuversichtlich, dass, wenn es um Vega unsichtbare Planeten gibt, diese bestimmt nicht für immer verborgen bleiben. Zukünftige neue Instrumente, wie das James Webb Space Telescope, sollten in der Lage sein, solche Planeten aufzuspüren.
10. Jänner 2013/SP
Verein Kuffner-Sternwarte