Helles Material neben Marslander muss Eis gewesen sein
Würfelgroße Brocken hellen Materials, die der Marslander Phönix vor einigen Tagen fotografiert hatte, sind verschwunden. Die Wissenschafter sind nun überzeugt davon, dass dieses Material gefrorenes Wasser war das verdampfte, als es freigelegt wurde.
Auch Projektleiter Peter Smith von der Universität in Arizona ist der festen Überzeugung, dass es Eis gewesen sein muss, da diese Brocken in Laufe von nur wenigen Tagen völlig verschwunden sind. Vor einigen Tagen wurde noch die Möglichkeit diskutiert, dass dieses helle Material Salz sein könnte. Aber Salz kann in so kurzer Zeit nicht verschwinden.
Die Brocken befanden sich am linken unteren Rand des "Dodo-Goldilocks-Grabens", den der Roboterarm am 15. Juni (Sol 20) erweitert hatte. Einige dieser Brocken sind verschwunden, als Phönix einige Tage später (Sol 24) in den Graben blickte.
Am gleichen Tag grub der Roboterarm in einem anderen Graben und stieß dabei auf eine harte Oberfläche. Dies begeisterte die Wissenschafter, da sie vermutlich auf eine um weitere, verborgene, Eisschicht gestossen sind.
Am Sol 24 hat der Roboterarm den ersten Graben in der Mitte eines Polygons erweitert. Während der Arm grub stieß er auf eine feste Schicht, wo er nicht weitergraben konnte. Nach drei Versuchen ging der Roboterarm in eine Warteposition. Eine solche Aktion ist vorgesehen, wenn der Roboterarm auf eine harte Oberfläche stößt.
Inzwischen hat das Team von Lockheed Martin Space Systems in Denver die Vorbereitung einer Software-Verbesserung eingeleitet und wird diese an Phönix senden. Damit können die wissenschaftlichen Daten gespeichert und, wenn nötig, auch über die Nacht an Bord des Landers bleiben wenn dies erforderlich ist. Bis diese Software-Verbesserung durchgeführt worden ist, werden die Daten jeden Tag zur Erde gelinkt, damit keine wertvollen Informationen verloren gehen.
21. Juni 2008/SP
Verein Kuffner-Sternwarte
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