Eindrucksvolle Landschaften auf Titan
Zwei Kompositbilder (eines ist ein Panoramabild) zeigen abwechslungsreichen Landschaften auf dem Riesenmond
Beide Kompositbilder wurden aus Aufnahmen erstellt, die am 14. Januar 2005 von der Huygens-Sonde während des erfolgreichen Abstiegs auf Titan aufgenommen wurden.
Die Fotos wurden aus einer Höhe von rund 8 Kilometer über der Titanoberfläche aufgenommen. Die Auflösung beträgt 20 Meter pro Pixel.
Die Aufnahmen für beiden Bilder wurden mit dem Descent Imager/Spectral Radiometer (DISR) gemacht. Das DISR ist eines von zwei wissenschaftlichen Instrumenten, welches die NASA für die Sonde Huygens entwickelt hat. Insgesamt sind es sechs Instrumente; die anderen vier wurden von Forschern der ESA entwickelt.
Das Panoramabild zeigt einen kompletten 360 Grad Rundblick um Huygens. Linker Hand beginnend, sozusagen „hinter“ Huygens, ist eine Grenze zwischen hellen und dunklen Arealen zu erkennen. Bei den weißen Streifen nahe dieser Hell-Dunkel-Grenze könnte es sich um Bodennebel handeln, da sie aus größeren Höhen nicht sofort aufgefallen sind. Als die Sonde niederging, driftete sie über ein Plateau dahin (Mitte des Bildes) und war auf dem Weg zu ihrer Landestelle im dunklen Areal (rechts). Aus dem Tempo, mit der die Sonde dahindriftete, kann man er ersehen, dass zu diesem Zeitpunkt und dieser Höhe die Windgeschwindigkeit nur etwa 6 bis 7 Kilometer pro Stunde betrug.
16. Jänner 2005/SP
Erfolgreiche Landung von Huygens
Erste Bilder!
Rund 350 Aufnahmen wurden während des Abstiegs der Sonde und bei der Landung auf dem Saturnmond Titan gewonnen. Drei Aufnahmen davon wurden einige Stunden danach schon veröffentlicht.
Dabei war der Abstieg alles andere als ruhig; Stürme mit rund 500 km/h umbrausten die Sonde beim Abstieg. Aber Fallschirme und Spezialisolierungen schützten Huygens vor den gewaltigen Luft- und Temperaturschwankungen während des Abstiegs. Huygens Batterien, die eigentlich so konzipiert waren, dass sie nur einige Minuten nach der Landung funktionieren, haben sogar noch mehr als zwei Stunden nach der Landung gearbeitet; ein Riesenerfolg für die Raumfahrt-Ingenieure.
Das erste Bild wurde aus einer Höhe von 16 Kilometer über der Titanoberfläche aufgenommen.
Das zweite Bild bei einem Abstand von 8 Kilometer. Beide Aufnahmen haben eine Auflösung von etwa 40 Meter pro Pixel. Das dritte Bild nur knapp über der Oberfläche.
Dunkle, gewundene Flusstäler und Küstenlinien sind auf dem ersten Bild zu sehen. Die Entwässerungskanäle gleichen nicht den Flusstälern auf der Erde, aber vielleicht ganz engen Schluchten, in denen „Sickerwasser“ runterfließt. Dadurch sieht es wie eine Küstenlandschaft aus meint Martin Tomasko, der zuständige Wissenschafter für das optische Instrument auf Huygens.
Das zweite Bild zeigt dunkle, scharf abgegrenzte Regionen die von hellen Arealen umgeben sind, welche vermutlich höher liegen. Die dunklen Regionen scheinen flacher zu sein; es sieht aus als wäre es ein überwemmtes Terrain, oder es wäre einst überschwemmt gewesen.
Das dritte Bild, welches von Huygens Kamera nahe der Oberfläche Titans gewonnen wurde, zeigt eine flache Landschaft die mit Steinen übersät ist, die vermutlich überwiegend aus Eis bestehen.
Die erfolgreiche Landung auf Huygens ist ein sehr, sehr großer Erfolg der zeigt, dass der Geist internationaler Zusammenarbeit wahre Höchstleistungen in der Erforschung des Sonnensystems bringen kann. Insgesamt waren 19 Nationen an der Mission Cassini-Huygens beteiligt.
LINKS
Cassini-Huygens ESA
Cassini-Huygens JPL/NASA
Zusammenfassung der Cassini-Huygens Mission
Bilder von der Veranstaltung auf der Kuffner-Sternwarte
Fotos von Markus Reithofer
Einführungsvortrag von Susanne Plank
Fallschirmaufhängung
Mitarbeiter der Austrian Aerospace erklären die von ihnen gebaute Fallschirmaufhängung der Huygens-Sonde.
15. Jänner 2005/SP
Verein Kuffner-Sternwarte