Transit eines Planeten bei HD 209458 beobachtet!
Astronomen konnten erstmals die Verdunkelung eines Sterns durch Vorübergang eines Planeten beobachten. Um den Transit eines Planeten sehen zu können, muß der Stern und sein Begleiter von der Erde aus fast perfekt von der Seite zu sehen sein. Nur wenn wir sozusagen in der Ebene der Umlaufbahn liegen, können wir indirekt beobachten wie die kleine schwarze Scheibe durch ihren Vorübergang einen Teil der Sternoberfläche verdunkelt.
Geoff Marcy und seine Kollegen, Paul Butler vom Departement of Terrestrial Magnetism at the Carnegie Institution of Washington und Steve Vogt vom UC Santa Cruz am Lick Observatory, entdeckten am 5. November beim Stern HD 209458 ein "wobbeln", daß sie auf die Existenz eines Planeten zurückführen.
Das Team hat, so wie bei allen anderen Planeten die es entdeckte, dem Astronomen Greg Henry von der Tennessee State University diese Neuentdeckung mitgeteilt. Greg Henry arbeitet mit automatischen Teleskopen am Fairborn Observatory, daß sich in den Patagonia Mountains im Süden von Arizona befindet.
Marcy und Butler gaben ihm den voraussichtlichen Beginn der Verdunkelung von HD 209458 bekannt und dieser schaltete zum angegebenen Zeitpunkt seine automatischen Teleskope ein. Und tatsächlich: Am 7. November beobachtete Henry eine Verminderung in der Helligkeit des Sterns um 1,7 %. Da der Planet seinen Stern in nur 3,523 Tagen umkreist, werden die Beobachtungen in der nächsten Zeit wiederholt.
Der Durchgang des Planeten fand genau zu dem von Marcy und Butler vorausgesagten Termin statt und bestätigte die Anwesenheit eines Begleiters. Die Abschwächung des Sternenlichts während des Transits ermöglichte es auch, Rückschlüsse auf die Größe und Dichte des Planeten zu ziehen. Ungewöhnlich ist, daß er mit nur 0,63-facher Jupitermasse einen um fast 60% größeren Radius als der Riesenplanet unseres Sonnensystems aufweist. Wahrscheinlich dehnte er sich durch die große Nähe zu seinem "Mutterstern" so auf. Der Planet hat eine Dichte von nur 0,2 Gramm/m³. Das unterstützt die Theorie, daß Extrasolare Planeten die sehr nahe bei ihren Sternen den Orbit haben, dort nicht entstanden sind, sondern weiter draußen im System und im Laufe der Jahrmillionen oder -milliarden nach innen wanderten.
HD 209458 ist ein sonnenähnlicher Stern in einer Entfernung von 153 Lichtjahren zur Sonne. Er liegt im Sternbild Pegasus ganz nahe bei 51 Pegasi, jenem Stern bei dem 1995 der erste extrasolare Planet entdeckt wurde.
(siehe auch
Bericht von Günther Wuchterl)
15.11.1999/Susanne Plank
Verein Kuffner-Sternwarte