Es ist Jahrzehnte her, dass eine Raumsonde Uranus und Neptun besuchte. Es wundert daher nicht, dass Wissenschaftler damit beschäftigt sind zu überlegen welche Instrumente mit der nächsten Sonde zu den Eisriesen geflogen werden könnten.
Die beiden Planeten hatten seit den Vorbeiflügen von Voyager 2 in den Jahren 1986 und 1989 keinen Besuch mehr von einer Raumsonde bekommen. In den Jahrzehnten die vergangen sind, seit die NASA diese Voyager-Sonden entworfen und gebaut hat, ist die Technologie nicht nur leistungsfähiger sondern auch kleiner geworden. Die Weltraumagentur hat zudem die Erfahrungen von vielen weiteren Missionen sammeln können.
„Die verfügbaren Materialien, Filter, elektronischen Detektoren, Flugberechnung, Datenmanagement und Datenverarbeitung wurden verbessert,“ sagte Shahid Aslam, der im Goddard Space Flight Center in Maryland, Flughardware entwickelt, in einer Erklärung. „Ehrlich gesagt, wir haben jetzt auf allen Gebieten eine leistungsfähigere Technologie. Es wäre jetzt an der Zeit, die nächste Generation für zukünftige atmosphärische Eintauchsonden zu entwickeln.“
Insbesondere wollen Aslam und seine Kollegen ein neues Gerät entwickeln, das auf jener Sonde aufbaut, die ein Teil der Jupiter-Mission Galileo war, welche im Jahr 1995 durch die oberen atmosphärischen Schichten des Gasriesen reiste. Diese Sonde überlebte fast eine Stunde und reiste 200 Kilometer tief, bis sie in Jupiters rauer Atmosphäre zerstört wurde.
Die Interpretation der Sonden-Daten stellte eine eigene Herausforderung dar: Da die Wissenschaftler nur Daten von einem Standort hatten, konnten sie sich nicht sicher sein, ob das was sie sahen, repräsentativ für die Atmosphäre Jupiters ist. Aber ein Instrument mit Namen Net Flux Radiometer an Bord half den Wissenschaftlern, die verschiedenen atmosphärischen Schichten zu verstehen, welche die Sonde durchflogen hat.
Bei der Aktualisierung und Anpassung des Galileo-Instruments an die einzigartigen Bedingungen in den Atmosphären von Uranus und Neptun hoffen Aslam und sein Team, wichtige Daten über die Funktionsweise dieser Eisriesen zu sammeln. Beide Atmosphären sind voll mit Wasserstoff, Helium und Methan, aber obwohl Uranus im Kern keine Wärme zu erzeugen scheint, tut dies Neptun und seine Atmosphäre ist voll von Stürmen. Die Untersuchung der beiden Planeten mit einem Net Flux Radiometer könnte einige dieser Beobachtungen erklären.
Im Moment hat das Instrument allerdings kein Raumschiff mit dem es fliegen könnte, da die NASA derzeit keine offiziellen Missionen zu einem der beiden Eisriesen plant.