Bilder bestätigen die äußerst ungewöhnlich flache Form des Kuiper-Gürtel-Objekts
Eine eindrucksvolle neue Bildsequenz von der Raumsonde New Horizons bietet einen scheidenden Blick auf das KGO Ultima Thule – das Ziel des Neujahrs-Vorbeifluges 2019 an der entferntesten Welt, die jemals aus der Nähe erforscht wurde.
Dies sind die letzten Ultima-Thule-Bilder, die New Horizons zur Erde gesandt hat. Es werden in der Tat noch viel mehr kommen, aber dies sind die letzten Ansichten, welche die Sonde von dem KBO erbeutet hat, als sie an ihm mit einer Geschwindigkeit von 50.000 Kilometern pro Stunde vorbei flog. Die Bilder wurden fast 10 Minuten nach dem Erreichen der größten Annäherung aufgenommen.
Die neu veröffentlichten Bilder enthalten auch wichtige wissenschaftliche Informationen über die Form von Ultima Thule, die sich zu einer der wichtigsten Entdeckungen aus dem Vorbeiflug ergab.
Die ersten Nahaufnahmen von Ultima Thule – mit ihren zwei unterschiedlichen und anscheinend sphärischen Teilen – hat manche Beobachter dazu veranlasst das KBO „Schneemann“ zu nennen. Nach einer weiteren Analyse von den Bildern die beim Anflug gemacht wurden und der neuen Bilder, die nach dem Vorbeiflug erstellt wurden, hat sich dessen Ansicht jedoch geändert, indem ein Teil des KBOs enthüllt wurde der von Sonne nicht beleuchtet wurde, aber herausgearbeitet werden konnte da er die Sicht auf die Hintergrundsterne blockierte.
Die Wissenschaftler von New Horizons konnten 14 dieser Bilder zu einem kurzen Film zusammenfassen, der bestätigt, dass die beiden Teile von Ultima Thule nicht sphärisch sind. Das größere Segment mit dem Spitznamen „Ultima“ ähnelt einem riesigen Pfannkuchen und das kleinere Segment mit dem Spitznamen „Thule“ hat die Form einer verbeulten Walnuss.
„Basierend auf der begrenzten Anzahl von Bildern, die in den Tagen um den Vorbeiflug zurückgesendet wurden, hatten wir eine Vorstellung von der Gestalt des KBO. Aber mit den Erhalt von mehr Daten hat sich unsere Sicht erheblich verändert“, sagte Stern. „Es ist näher an der Realität zu sagen, dass die Form von Ultima Thule flach ist wie ein Pfannkuchen. Vor allem aber geben die neuen Bilder wissenschaftliche Rätsel auf, wie ein solches Objekt überhaupt entstanden sein könnte. Unter den vielen Objekten, welche die Sonne umkreisen, habe ich noch nie etwas Ähnliches gesehen.“
Die Bilder nach dem Vorbeiflug wurden aus einem anderen Blickwinkel aufgenommen als die Bilder vom Anflug und zeigen daher zusätzliche Informationen zur Form von Ultima Thule. Der zentrale Rahmen der Sequenz wurde am 1. Januar um 05:42:42 UT aufgenommen, als New Horizons 8.862 Kilometer hinter Ultima Thule und 6,6 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt war.
Das beleuchtete sichelförmige KBO ist in den einzelnen Bildern unscharf, da während dieses schnellen Abtastens eine relativ lange Belichtungszeit verwendet wurde, um den Signalpegel der Kamera zu erhöhen. Das Wissenschaftsteam kombinierte und verarbeitete die Bilder, um die Unschärfe zu entfernen und das dünne sichelförmige KBO zu schärfen.
Auf den einzelnen Bildern sind auch viele Hintergrundsterne zu sehen; durch die Beobachtung des Objekts vor den Sternen, konnten die Wissenschaftler die Form der beiden Teile umreißen, die dann mit einem Modell verglichen werden konnte, das aus der Analyse von Bildern stammt, die vor dem Vorbeiflug gemacht wurden und auch von bodengebundenen Teleskopen stammen.
„Das Formmodell, das wir aus allen vorhandenen Ultima Thule-Bildern abgeleitet haben, stimmt bemerkenswert mit dem überein, was wir aus den neuen sichelförmigen Bildern gelernt haben“, sagte Simon Porter, ein Co-Forscher von New Horizons am Southwest Research Institute, der die Verantwortung für die Formmodellierung hatte.
„Ein schneller Vorbeiflug bringt in gewisser Weise Einschränkungen mit sich um die tatsächliche Form von Ultima Thule bestimmen zu können, aber die neuen Ergebnisse zeigen eindeutig, dass Ultima Thule viel flacher ist als ursprünglich angenommen wurde und viel flacher als man erwartet hatte“, fügte Hal Weaver hinzu, ein New Horizons Projektwissenschaftler am Johns Hopkins Applied Physics Laboratory.
Dies wird zweifellos Forscher dazu motivieren, neue Theorien zu entwickeln über die Bildung von Planetesimale im frühen Sonnensystem.“