Ein neues Foto zeigt den zweiten bestätigten interstellaren Besucher unseres Sonnensystem in einem beeindruckenden neuen Licht. Und viele hoffen, dass der eisige Eindringling in den kommenden Wochen eine noch bessere Show liefert.
Ein Team von Astronomen von der Universität Yale in Connecticut, hat am Sonntag, den 24. November am Keck-Observatorium auf Hawaii den Kometen 2I/Borisov abgebildet und dabei festgestellt, dass der Schweif des Kometen fast 160.000 Kilometer lang ist. Das ist ungefähr das 14-fache des Erddurchmessers und mehr als 40% der Entfernung Erde-Mond.
Forscher gehen davon aus, dass der Kern des Kometen nur eine Größe von etwa 1,6 Kilometern hat.
Der Komet wurde Ende August vom Amateur-Astronomen Gennadiy Borisov entdeckt. Die Analyse von des Objekts Geschwindigkeit und Flugbahn ergab, dass er aus der Ferne in unser Sonnensystem gelangt ist. Damit ist er der zweite bestätigte interstellare Eindringling nach dem mysteriösen Objekt 'Oumuamua, das erstmals im Oktober 2017 gesichtet wurde.
Die Astronomen sahen 'Oumuamua erst, als er bereits an der Erde vorbei gezoomt war und sich auf dem Weg ins äußere Sonnensystem befand, was die Möglichkeit für detailliertere Studien einschränkte. Komet Borisov ist aber ein lohnenderes Ziel. Seine Bahn ist noch immer nach innen gerichtet mit einem Perihel am 8. Dezember und seiner größten Annäherung an der Erde etwa drei Wochen danach.
„Astronomen nutzen den Besuch von Borisov, um mit Hilfe von Teleskopen wie dem Keck, Informationen über die Bausteine von Planeten in anderen Systemen zu erhalten,“ sagte in einem Statement Greg Laughlin, Professor für Astronomie in Yale.
Auch Amateure können Borisov möglicherweise in den kommenden Wochen beobachten, obwohl sie dafür wahrscheinlich eine sehr gute Ausrüstung benötigen. Aufgrund von jahrzehntelanger Beobachtung vieler Kometen ist vermutlich auszuschließen, dass der Komet mit einem Teleskop das kleiner ist als 20 Zentimeter unter makellosen Himmel gesehen werden kann, schrieb „Sky & Telescope“ im September.
'Oumuamua und Borisov sind wahrscheinlich nur die Spitze des interstellaren Eisbergs, denken die meisten Astronomen; es gibt wahrscheinlich viele dieser Besucher, die unentdeckt durch unser Sonnensystem fliegen. Aber wir könnten bald eine reelle Vorstellung von ihrer Population bekommen, wenn einige große neue Instrumente in Betrieb gehen, wie z. B das Large Synoptic Survey Telescope, das ein sehr effizienter Jäger nach kleinen Objekten sein wird.