Zum ersten mal in der Geschichte der Raumfahrt ist eine Sonde auf der Rückseite des Mondes gelandet. Chinas Chang’e 4 setzte am Donnerstag den 3. Jänner 2019 um 3:26 Uhr MEZ im 186 Kilometer weiten "Von-Karman-Krater" auf, der sich im Südpol-Aitken-Becken befindet. In den kommenden Monaten wird Chang'e 4 die erdabgewandte Seite des Mondes erkunden.
Chang'e 4 wird nicht nur faszinierende und eindrucksvolle Bilder liefern. Aufgrund der Ausstattung von Lander und Rover, ist Chang'e 4 in der Lage die Umgebung sehr detailreich zu charakterisieren. Das könnte Wissenschaftlern helfen besser zu verstehen weshalb Vorder- und Rückseite des Mondes so unterschiedlich sind.
Der Lander verfügt auch über das Lunar Lander Neutrons & Dosimetry (LND), das an der Universität Kiel in Deutschland entwickelt wurde. Damit sollen auf der Mondoberfläche nicht-thermische und thermische Neutronen gemessen werden, um das Verständnis des Neutronenspektrums auf dem Mond zu verbessern. Zudem wollen Astronomen mit einem Niederfrequenzspektrometer Radiostrahlen messen, die so alt sind wie das Weltall selbst. Von der Erde aus sind diese nicht nachweisbar.
An Bord des Landers befindet sich auch ein Mini-Gewächshaus mit dem getestet werden soll wie gut Pflanzen, genauer gesagt Kartoffel und klein blühende Ackerschmalwand Pflanzen, verwandt mit dem Kohl, am Mond wachsen.
Ein kleiner Schritt für den Rover
Nur 12 Stunden nach der Landung rollte bereits am Donnerstag um 15:22 MEZ der Mondrover Yutu 2 (Jadehase 2) vom Lander Chang'e 4. Chefdesigner des Mondprojekts Wu Weiren kommentierte dies mit den Worten "a small step for the rover, but one giant leap for the Chinese nation." Der Name des Rovers Yutu 2 wurde erst am Tag der Landung bekannt gegeben.