Exoplaneten im TRAPPIST-1-System könnten Atmosphären haben, die außerirdisches Leben möglich machen
Die äußersten Planeten im TRAPPIST-1-System haben höchstwahrscheinlich intakte Atmosphären, was bedeutet, dass sie Leben unterstützen könnten.
Eine neue Studie hat gezeigt, dass der kürzlich entdeckte rote Zwergstern TRAPPIST-1, der etwa 40 Lichtjahre von der Erde entfernt ist und sieben erdähnliche Planeten hat, Leben beherbergen könnte.
Anfangs dachten die Forscher, dass dieses faszinierende System, obwohl man Wasser in ihm vermutete, kein Leben enthalten kann, da TRAPPIST-1 ein sehr aktiver Stern sein könnte, der Flares Millionen Kilometer weit in den Raum schleudert und damit die Planeten um ihn ihre Atmosphäre verlieren würden, falls sie eine haben. Der Stern TRAPPIST-1 ist viel aktiver als unsere gelbe Sonne und daher anfällig für Sonneneruptionen und Sternwinde.
„Aufgrund des Ansturms durch des Sternes Strahlung lag nahe, dass die Atmosphäre auf den Planeten im TRAPPIST-1-System weitgehend zerstört werden“, meinte Avi Loeb, einer der Wissenschaftler die das System untersuchten, in einem Weltraumbericht vom Juli.
Aber nun hat eine Studie, die von der Princeton Universität und Howard Universität durchgeführt wurde, gezeigt, dass das TRAPPIST-1-System möglicherweise in der Lage sein könnte, doch Leben zu beherbergen. Die Studie schätzt, dass die Planeten, die am weitesten von dem kleinen Stern entfernt sind, leicht eine Atmosphäre halten können die dicht genug ist, um schädliche Strahlung fernzuhalten und dadurch Leben zu unterstützen.
Die sieben Planeten im TRAPPIST-1-System sind alle sehr nahe beieinander. Der am weitesten entfernte Planet mit der Bezeichnung 1 g ist nur 8,8 Millionen Kilometer vom Stern entfernt, der Fackeln ausstoßen kann, die diesen Planeten leicht erreichen könnten. Es wird geschätzt, dass die Planeten in diesem System nur 400 000 Kilometer voneinander entfernt sind, was es zu einem viel kompakteren System macht im Vergleich zu unserem riesigen Sonnensystem.
TRAPPIST-1 ist ein sehr leuchtschwacher Stern, seine Helligkeit ist ungefähr 2000 Mal geringer als die unserer Sonne. Frühere Daten, die vom Hubble Space Teleskop gesammelt wurden, zeigte, dass Leben um TRAPPIST-1 möglich ist.
Eine frühere Studie zeigte auch, dass das System Wasser enthalten könnte. Ferner fand die Studie heraus, dass die Planeten um TRAPPIST-1 gemäßigte Temperaturen haben, wodurch das Team auf die Möglichkeit von Wasser hinwies. Sogar die Temperaturen dieser Planeten wurden ziemlich nahe an der Erde geschätzt und auch ein Treibhauseffekt wurde auf ihnen vermutet.
Den Wissenschaftlern zufolge war die Hauptfrage für die neue Studie, ob die Planeten imstande sind, ihre Atmosphäre trotz Sternwinde und Fackeln halten zu können. Die Forscher folgerten aus dieser Studie, dass die äußeren Planeten des Sternensystems in der Lage waren, ihre Atmosphären in der vergangenen Jahrmilliarden halten zu können, weil die letzten drei Planeten in die bewohnbare Zone fallen. Vor allem bei den beiden äußersten Planeten, TRAPPIST-1g und TRAPPIST-1h, gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie eine Atmosphäre halten können.
Seit Jahrtausenden haben sich die Menschen gefragt, ob es da draußen noch andere Planeten wie die die Erde mit lebensfreundlichen Bedingungen gibt. Nun haben die Forscher eine Reihe von Planeten, die für weitere Studien zur Verfügung stehen. Vielleicht lassen sich jetzt diese uralten Fragen beantworten.
„Wenn diese Planeten Atmosphären haben, wird das James Webb Space Telescope der Schlüssel sein um ihre Geheimnisse zu ergründen“ sagte Doug Hudgins, Exoplanet Programm Scientist am Hauptsitz der NASA in Washington. „In der Zwischenzeit verfolgen Weltraumteleskope wie Spitzer, Hubble und Kepler diese Planeten.“
Könnte sich dort außerirdisches Leben befinden? Ein Planet, der in der Größe der Erde ähnelt, Wasser hat und wahrscheinlich eine Atmosphäre mit Treibhauseffekt, hat alle Ingredienzien um Leben zu unterstützen.
„Das Vorhandensein einer Atmosphäre über einen genügend langen Zeitraum gilt als eine der wichtigsten Kriterien für die Bewohnbarkeit einer Planetenoberfläche“, sagte die PNAS-Studie. Ferner sagt die Studie, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Planet Leben unterstützt plausibel ist, aber dennoch sehr spekulativ. Dies könnte man nur beweisen, wenn wir diese Planeten besuchen, Proben sammeln und nach dem Vorhandensein von Mikroben testen könnten.
Die jüngste Studie wurde veröffentlicht am 4. Dezember in den Journal Proceedings der National Academy of Sciences of the United States of America.
3. Jänner 2018/SP
Verein Kuffner-Sternwarte