Ein heißer, metallischer und erdähnlicher Planet mit einer Dichte wie Merkur in 339 Lichtjahren Entfernung, wurde von einem internationalen Team von Astronomen entdeckt und charakterisiert, unter anderem von Forschern der Universität von Warwick.
Der Exoplanet mit der Bezeichnung K2-229b ist 20 % größer als die Erde, hat aber das Zweieinhalbfache an Masse. Er erreicht eine Tagestemperatur von über 2000 Grad Celsius.
Er befindet sich sehr nahe an seinem Zentralstern. Mit einer Entfernung von nur 0,012 Astronomische Einheiten ist dies etwa ein Hundertstel der Entfernung zwischen Erde und Sonne. Der Zentralstern ist ein mittelgroßer aktiver K-Zwerg im Sternbild Jungfrau. K2-229b benötigt für eine Umkreisung seines Zentralsterns nur vierzehn Stunden.
Dr. David Armstrong und seine Kollegen von der Universität von Warwick (Gruppe Astronomie und Astrophysik), geleitet von Forschern von der Universität Aix-Marseille und Forscher der Universität Porto in Portugal hatten den Planeten unabhängig voneinander entdeckt.
Entdeckt wurde der Planet am K2-Teleskop mit der Radialgeschwindigkeits-Methode. Größe, Position und Masse von K2-229b berechneten die Forscher, indem sie die Radialgeschwindigkeit des Sterns maßen um herauszufinden, wie stark der Stern während der Umlaufbahn des Planeten aufgrund des Gravitationszugs „wackelt“, der abhängig von der Größe des Planeten ist.
Dr. David Armstrong kommentierte: „Merkur hebt sich von den anderen terrestrischen Planeten unseres Sonnensystems ab, da er einen sehr hohen Anteil an Eisen hat, was darauf hin deutet, dass er anders entstanden ist. Wir waren überrascht, einen Exoplaneten zu finden, der die gleiche hohe Dichte hat was zeigt, dass Merkur-ähnliche Planeten vielleicht nicht so selten sind wie wir dachten.“
„Interessanterweise ist K2-229b auch der innerste Planet in einem System mit mindestens drei Planeten, obwohl alle drei viel näher an ihrem Stern sind als Merkur. Mehr Entdeckungen wie diese werden uns helfen, die Entstehung dieser ungewöhnlichen Planeten besser zu verstehen.“
Die dichte metallische Natur von K2-229b hat zahlreiche möglich Ursprünge. Eine Hypothese ist, dass seine Atmosphäre durch intensiven stellaren Wind erodierte, da der Planet so nah an seinem Stern ist.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass K2-229b durch einen gewaltigen Zusammenstoß zwischen zwei riesigen astronomischen Objekten vor Milliarden von Jahren entstanden ist – ähnlich wie jene Theorie, nach der unser Mond entstand, nachdem die Erde mit einem Objekt von der Größe des Mars kollidierte.
Die Studie "An Earth-sized exoplanet with a Mercury-like composition„ wird im Journal Nature Astronomy veröffentlicht.