Es ist geplant, Ende dieses Monats mit der Umkreisung des Asteroiden zu beginnen.
Ein kürzlich veröffentlichtes Bild, das am 13. Juni 2018 aus einer Entfernung von nur noch 920 km von Hayabusa2 Optical Navigation Camera-Telescopic (ONC-T) aufgenommen wurde, zeigt den rund 900 Meter großen Asteroiden Ryugu, der wie ein Stern vor dem Hintergrund der Schwärze des Weltalls erscheint.
Eine weitere Aufnahme von der ONC-T, die bereits am Sonntag den 10. Juni veröffentlicht wurde, hatte eine viel kürzere Belichtungszeit (nur 0,09 Sekunden statt 1,78 Sekunden) Diese deutet darauf hin, dass der Asteroid keine signifikant längliche Form hat, sagten die Vertreter von Japans Aerospace Exploration Agency (JAXA).
Hayabusa2, die im Dezember 2014 startete, soll um den 27. Juni bei Ryugu eintreffen. Zu dieser Zeit wird die Sonde beginnen, den Asteroiden in einer Höhe von etwa 20 Kilometern zu umkreisen, sagten JAXA-Mitarbeiter und damit beginnen, eine Reihe von komplexen, detaillierten Studien über den Asteroiden vorzubereiten.
Wenn alles nach Plan verläuft, wird die Raumsonde in den nächsten 12 Monaten drei Rover und einen Lander auf Ryugus Oberfläche stationieren, einen kleinen Krater mit einem Sprengstoff tragenden Impaktor ausheben und Proben aus diesem neu geschaffenen Krater sammeln.
Die Raumsonde wird Ryugu im November oder Dezember 2019 verlassen und die gesammelten Proben werden Ende 2020 mit einer speziellen Rückkehrkapsel zur Erde zurückkehren.
Hayabusa2 ist Japans zweite Asteroiden-Sampling-Mission. Die erste Mission Hayabusa machte Geschichte, indem sie 2010 winzige Teile des Asteroiden Itokawa zur Erde zurück brachte. Itokawa ist ein S-Typ-Asteroid (steinig), während Ryugu ein C-Typ-Asteroid (kohlenstoffhaltig) ist. Ryugu gehört damit zu jenen Asteroiden, von denen viele Wissenschaftler denken, dass sie durch einen Reihe von Einschlägen die Bausteine des Lebens auf die Erde brachten.
„Durch die Erforschung eines C-Typ-Asteroiden, der reich an Wasser und organischen Materialien ist, werden wir vielleicht die Wechselwirkungen zwischen den Bausteinen auf der Erde und die Entwicklung der Ozeane und des Lebens klären können und so mehr über unser Sonnensystem in Erfahrung bringen“, schrieben JAXA-Mitarbeiter beim update der Mission letzte Woche.
Auch die NASA arbeitet daran, Proben von einem kohlenstoffhaltigen Asteroiden zur Erde zurück zu bringen. Die Raumsonde OSIRIS-REx, die im September 2016 startete, wird im August dieses Jahres in Kamerareichweite des Asteroiden Bennu sein und im Oktober mit der Erforschung des Asteroiden beginnen. Die Probenentnahme findet am 4. Juli 2020 statt, im März 2021 verlässt OSIRIS-REx den Asteroiden und am 24. September 2023 findet Abwurf und Landung der Rückkehrkapsel zur Erde statt, während die Sonde in einem Sonnenorbit verbleibt.
Sowohl Ryugu als auch Benno gehören zur Klasse der Apollo-Asteroiden, die eine Bahnhalbachse haben die größer als 1 AE ist und eine Periheldistanz die kleiner als 1,017 AE ist. Sie können die Erdbahn kreuzen, was – je nach Bahnebene – ein Einschlagrisiko bedeuten kann.
Die Bewegung des Asteroiden Ryugu, im Vergleich zu den Hintergrundsternen, ist deutlich zu erkennen wenn man die Aufnahmen vom 10. und 13. Juni vergleicht. Genau acht Jahre vor den letzten Aufnahmen, am 13. Juni 2010 kam Hayabusa zur Erde zurück.