Zwei neue Monde wurden um Jupiter gefunden – und es könnten noch mehr werden
Die zwei neuentdeckten Jupitermonde bringen die Gesamtsumme aller Jupitermonde auf 69.
Die Monde haben derzeit noch keinen Namen und wurden stattdessen nach ihrem Entdeckungs-Datum benannt. S/2016 J1 und S/2017 J1. „S“ bedeutet hier Satellit und das „J“ steht für Jupiter.
Entdeckt wurden die Monde von einem Team unter der Leitung von Scott Sheppard von der Carnegie Institution for Science. Beide Monde sind etwa ein bis zwei Kilometer groß und umkreisen Jupiter in rund 21 bzw. 24 Millionen Kilometern Entfernung.
In einem Blog sagte Sheppard, dass die Monde erstmals im März 2016 und im März 2017 beobachtet wurden. Sie wurden bei einer Kampagne entdeckt, die „Planet 9“ im äußeren Sonnensystem suchte. Aber auf einigen der Aufnahmen, die nahe Jupiter gemacht wurden, sind diese beiden Monde gesichtet worden. Und es könnten da noch mehr gefunden werden.
„Während dieser Beobachtungskampagne fanden wir die meisten bekannten Monde Jupiters sowie mehrere, die nicht bekannt waren oder verloren gingen“, schrieb Sheppard. „Es gibt wahrscheinlich noch ein paar neue Monde in unseren Beobachtungen von 2017, aber wir müssen sie im Jahr 2018 nochmals beobachten um festzustellen, welche der Entdeckungen neu sind und welche im Jahr 2003 verloren gingen. Wir bleiben dran.“
S/2016 J1 hat eine Umlaufperiode von 1,65 Jahren und S/2017 J1 braucht für einen Umlauf 2,01 Jahre. Wie die meisten Jupitermonde umkreisen sie den Planeten auf einer retrograden Umlaufbahn.
Die neuentdeckten Monde haben große Bahnneigungen von etwa 140 bis 149 Grad was darauf hindeutet, dass sie eingefangen wurden als sie Jupiter zu nahe kamen. Und sie umkreisen Jupiter auf sehr exzentrischen Bahnen.
Ihre Größen stehen im Einklang mit vielen der kleineren Mond von Jupiter; die vier galiläischen Monde Io, Europa, Ganymed und Callisto sind mit Durchmessern von 3.138 bis 5.262 Kilometern wesentlich größer als die meisten Jupitermonde.
Dies sind auch die ersten neuentdeckten Monde um Jupiter seit 2011. Damals wurden - auch von Sheppard und seinem Team – zwei ähnlich große Monde gefunden. Alle Monde, die größer als 100 Kilometer sind, waren seit 1979 bekannt, als Voyager 1 vorbeiflog und den Mond Thebe entdeckte.
Jupiter ist nicht nur der größte und seit kurzem auch der älteste Planet des Sonnensystems, er verweist auch, was die Anzahl der Monde betrifft, Saturn mit seinen 62 Satelliten eindeutig auf den zweiten Platz.
15. Juni 2017/SP
Verein Kuffner-Sternwarte