Planeten roter Zwergsterne können möglicherweise Sauerstoffverlust in der bewohnbaren Zone bewältigen
Die Suche nach Leben jenseits der Erde beginnt in bewohnbaren Zonen, das sind jene Regionen um Sterne, wo die Bedingungen möglicherweise flüssiges Wasser auf der Oberfläche eines Planeten ermöglichen, welches für Leben wie wir es kennen unerlässlich ist.
Neueste Forschungen der NASA deuten darauf hin, dass einige dieser Zonen möglicherweise nicht in der Lage sind, das Leben aufgrund häufiger Ausbrüche von jungen roten Zwergsternen, die riesige Mengen an stellarem Material und an Strahlung in den Weltraum schleudern, zu unterstützen.
Nun will ein interdisziplinäres Team von NASA-Wissenschaftlern die Definition für bewohnbare Zonen erweitern, und zwar unter Berücksichtigung der stellaren Aktivität des Muttersterns, welche die Exoplaneten-Atmosphäre mit Sauerstoffverlust bedrohen könnte.
Diese Studie wurde in „The Astrophysical Journal Letters“ am 6. Februar 2017 veröffentlicht.
Um die bewohnbare Zone eines Sterns zu bestimmen, haben Wissenschaftler traditionell darüber nachgedacht wie viel Hitze der Stern ausstrahlt. Sterne, die massiver als unsere Sonne sind, produzieren mehr Wärme und Licht, so dass die bewohnbare Zone weiter vom Stern entfernt sein muss. Kleinere und kühlere Sterne haben ihre bewohnbaren Zonen nahe beim Stern. Aber Sterne emittieren nicht nur Wärme und sichtbares Licht, sondern auch Röntgen- und Ultraviolettstrahlung und erzeugen stellare Eruptionen, wie Fackeln und koronale Massenauswürfe. Diese Phänomene werden Weltraumwetter genannt. Ein möglicher Effekt dieser Strahlung ist die atmosphärische Erosion, bei der hochenergetische Partikel die atmosphärischen Moleküle wie Wasserstoff und Sauerstoff, die beiden Zutaten für Wasser, in den Weltraum befördern. Vladimir Airapetion und sein Team haben beim neuen Modell für bewohnbare Zonen diesen Effekt berücksichtigt.
Die Suche nach bewohnbaren Planeten fällt oft auf rote Zwergsterne, da dies die kühlsten, kleinsten und zahlreichsten Sterne im Universum sind und daher bei diesen relativ leicht kleine Planeten zu finden sind. Weil diese Sterne über viele Milliarden Jahre wenig Veränderungen erfahren, würden alle bewohnbaren Planeten bei diesen Sternen stabile Bedingungen haben, die für die Entwicklung des Lebens förderlich sind.
9. Februar 2017/SP
Verein Kuffner-Sternwarte