Cassini-Bilder zeigen die merkwürdige Gestalt vom Saturn-Mond Pan
Neue Aufnahmen vom kleinen, etwa 30 Kilometer großen Mond Pan, zeigen dessen ungewöhnliche Gestalt, die an eine Walnuss oder eine fliegende Untertasse erinnert. Pan umkreist Saturn in der Encke-Teilung, einer 200 Kilometer breiten Zone zwischen den Saturnringen, die vom kleinen Mond mitverursacht wird.
In den neuen Bildern, die von Cassini nahe dem Ende der zehn Jahre dauernden Mission aufgenommen wurden, ist Pan eindeutig als rundes Objekt mit einem Ring um seinen Äquator zu erkennen, der auf natürlichem Wege entstanden ist.
Der zweite innerste Mond ist ein sogenannter Schäferhund-Mond, was bedeutet, dass er die Encke-Teilung frei von Ringpartikeln hält. Wegen seines gravitativen Einflusses nimmt der Mond Partikel auf und lenkt sie aus ihren ursprünglichen Umlaufbahnen durch Bahnresonanz ab, wodurch die Lücken im Ringsystem entstehen.
In einer Erklärung sagte die NASA, dass die neuen, noch unverarbeiteten Bilder von Cassini am Dienstag, den 7. März 2017 aus einer Entfernung von 24.572 Kilometern aufgenommen wurden. „Diese Aufnahmen sind die nächsten Bilder, die jemals von Pan gewonnen wurden und helfen, Form und Geologie den Mondes zu charakterisieren“, fügte die US-Raumfahrbehörde hinzu.
Wie bekam der Mond seinen ungewöhnlichen Gesteinsring?
Während die NASA die Bilder noch zu bearbeiten hatte, stellte das Netzwerk Mashable schon fest, dass der ungewöhnliche Äquatorialwulst deutlich zu sehen ist. Dieser Wulst wurde offenbar durch das ungleiche Gravitations-Zusammenspiel um Pan gebildet.
In der Tat zitiert die Webseite eine Studie aus dem Jahr 2007 die darauf hindeutet, dass die Entstehung der Ausbuchtung auf die Anhäufung von Partikeln zurückzuführen ist, die von Saturns Ringen auf die Mondoberfläche gefallen sind. Tatsächlich ist Pan nicht der einzige Saturn-Mond, der so einen Wulst hat. Cassini hatte zuvor einen auf Atlas gesichtet, jenem Mond, der der äußeren Kante des A-Ringes am nächsten ist.
Während die Existenz von Pan erstmals 1985 vorhergesagt wurde, wurde er erst fünf Jahre später durch Mark Showalter und Kollegen auf Bildern, die von Voyager 2 fast ein Jahrzehnt früher aufgenommen worden waren, entdeckt. In einem Interview mit National Geographic sagte Showalter, dass es sehr erfreulich ist, Pan endlich in Großaufnahme zu sehen, und dass die neuen Bilder weit entfernt sind von dem unscheinbaren Punkt, den wir bis 1990 zurück verfolgt haben.
Pan, der innerste von Saturns bekannten Monden, hat einen Radius von 14,1 Kilometern. So wie Atlas hat er einen äquatorialen Wulst, der ihm das Aussehen einer Walnuss oder einer fliegenden Untertasse gibt.
13. März 2017/SP
Verein Kuffner-Sternwarte