Beobachten wie vier Exoplaneten um ihren Stern kreisen
Weniger als 130 Lichtjahre von der Erde entfernt – nach kosmischem Maßstab nur ein Steinwurf weit weg – befindet sich ein junger Stern mit Namen HR 8799, Obwohl er vielleicht für Menschen objektiv betrachtet unauffällig ist, ist er ein besonderes Himmelsobjekt. Der Stern im Sternbild Pegasus und seine vier Planeten ist eines der ersten Systeme, welche direkt abgebildeter wurden.
Normalerweise wird das Vorhandensein von Exoplaneten durch indirekte Methode bestätigt, beispielsweise durch das Studieren des Lichtabfalls seines Muttersterns, wenn ein Objekt vor dem Stern vorbei wandert. Im Jahr 2008 konnten Wissenschaftler jedoch erstmals drei der vier Planeten von HR 8799 direkt mit den Keck-Gemini-Teleskopen auf Hawaii beobachten.
Nur acht Jahre später, hat Jason Wang – ein Astronomie-Student an der Universität von Kalifornien, Berkeley, Bilder verwendet, die vom Keck-Observatorium aufgenommen wurden, um ein kurzes, aber erstaunliches Video zu erstellen, das die vier Exoplaneten in Bewegung zeigt.
Die Erstellung des Videos, das nur drei Sekunden dauert, erforderte Bilder, die über einen Zeitraum von sieben Jahren gesammelt worden sind. Sogar dann zeigt es nur einen winzigen Teil der Umlaufbahnen der Planeten – die Umlaufperioden von 40 Erdjahren bis zu über 400 Erdjahren haben.
Die Bilder wurden über sieben Jahre von einem Team von Astronomen (Christian Marois, Quinn Konopacky, Bruce Macintosh, Travis Barman und Ben Zuckerman) gesammelt und von Jason Wang zu einem Video zusammengesetzt. Durch Interpolation wurde daraus ein kleiner Film der nicht abgehackt wirkt (so, als könnten wir sie von der Erde aus beobachten).
Alle Planeten in dem 40 Millionen Jahre alten System sind schwerer als Jupiter und sind auf dem Video als leuchtende fliegende Kugeln zu sehen. Der Schwarze Kreis in der Mitte blockiert das Licht des Sterns, um die Planeten sichtbar zu machen.
Die direkte Abbildung von Exoplaneten ist extrem schwierig, vor allem wegen der technischen Schwierigkeiten bei der Blockierung des Lichts vom Mutterstern. Von den über 3400 bestätigten Exoplaneten wurde bisher nur eine Handvoll direkt beobachtet.
Trotzdem sind die Astronomen weiterhin bemüht Exoplaneten abzubilden, da sie glauben, dies könnte wichtige Hinweise auf die Entstehung und Entwicklung von Planeten liefern – ein Vorgang der noch kaum verstanden wird.
HR 8799 hat etwa die 1,5-fache Masse unserer Sonne und ist ca. 130 Lichtjahre von der uns entfernt, eine Distanz, wie sie auch viele andere Sterne haben, die am Nachthimmel leicht zu sehen sind. Das 10 Meter Keck-Teleskop auf Hawaii erfasste drei der vier Planeten im Infrarot-Licht, die den künstlich verdeckten Zentralstern umkreisen.
1. Februar 2017/SP
Verein Kuffner-Sternwarte