Neue Daten im Vergleich: Unterschiede zwischen Plutos eisigen Monden
Ein neuer Downlink von Spektral-Beobachtungen des Plutomondes Nix durch die Raumsonde New Horizons liefert zwingende Beweise, dass des Mondes Oberfläche mit Wassereis bedeckt ist. Damit gleicht die Oberfläche von Nix einem anderen kleinen Satelliten Plutos, Hydra. Dieses neue Ergebnis kann Aufschluss über eine Anordnung von Plutos Satellitensystem geben.
Mit den Beobachtungen von New Horizons Instrument LEISA, einem Infrarot-Spektrometer, haben Wissenschaftler durch Zusammenstückeln ein an Details reicheres Bild vom Plutos System der vier kleinen äußeren Monde Styx, Nix, Kerberos und Hydra bekommen.
Die stärkeren spektralen Eigenschaften von Nix, die im Diagramm zu sehen sind, sind eine Signatur von Wassereis das vergleichsweise grobkörnig und rein ist, weil die Form und Tiefe von Wassereis Absorption von der Größe und Reinheit der Eiskörner auf der Oberfläche abhängt. Kleinere und weniger reine Eiskörner neigen dazu, hellere spektrale Merkmale auszuspülen, wodurch sie flacher werden.
„Plutos winzige Satelliten sind im wesentlichen Abfallprodukte, die sich aus einer Wolke von Schutt geformt haben, die entstand, als ein kleiner Planet auf dem jungen Pluto einschlug“ sagte Hal Weaver, ein New Horizons-Projektwissenschaftler von den Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory in Laurel, Maryland. „Wir erwarteten daher, dass alle kleinen Monde aus dem gleichen Material sind. Die starke Signatur von Wassereis-Absorption auf den Oberflächen aller drei Satelliten verleiht diesem Szenario Gewicht. Obwohl wir nicht die Spektren von den beiden kleinsten Pluto-Satelliten, Styx und Kerberos, gesammelt haben, deutet ihr hohes Reflexions-Vermögen darauf hin, dass auf ihren Oberflächen auch Wassereis zu erwarten ist.“
Die Differenz in der Tiefe der Wassereis-Absorption in den Spektren von Nix und Hydra wirft neue Fragen auf. Insbesondere rätselt das Wissenschafts-Team, warum Nix und Hydra scheinbar verschiedene Eistexturen auf ihren Oberflächen haben; trotz annähernd gleicher Größen. Ein weiteres Rätsel in den Daten die vom Vorbeiflug stammen ist, warum Hydras Oberflächen-Reflexions-Vermögen in den sichtbaren Wellenlängen höher ist als bei Nix - ein Ergebnis von New Horizons, das im Journal Science im März veröffentlicht wurde - was darauf hindeutet, dass die Oberfläche von Nix eisiger zu sein scheint was ein höheres Reflexionsvermögen in den sichtbaren Wellenlängen impliziert.
Die Beobachtungen mit LEISA stammen vom 14. Juli 2015 aus einer Entfernung von 60 000 Kilometern mit einer räumlichen Auflösung von 3,7 Kilometern pro Pixel.
Ein Vergleich der kompositorischen Spektren von Plutos Monden Charon, Nix und Hydra zeigen pures Wassereis. Die Oberfläche von Nix zeigt die tiefsten Wassereis-Bande unter den drei Pluto-Satelliten Charon, Nix und Hydra. Für diese drei Monde erhielt New Horizons Spektren.
22. Juni 2016/SP
Verein Kuffner-Sternwarte