Wie sind Plutos „Halo“ Krater entstanden?
New Horizons sandte Bilder von haloförmigen Kratern auf der Oberfläche Plutos.
Die Raumsonde New Horizons ist schon mehr als 190 Millionen Kilometer von Pluto entfernt, aber noch immer werden Bilder von dieser rätselhaften eisigen Welt zum New Horizons-Team auf die Erde übertragen.
Die neuesten Bilder zeigen ein Feld von eisigen „Halos“, die im Gegensatz zum Rest der dunklen Oberfläche zu glänzen scheinen – es sind verstreute Krater in einer Region, die unter dem informellen Namen Vega Terra bekannt ist. Methan-Eislinien an den Kraterwänden und der sie umgebenden Grate schaffen diese haloartigen Formen.
Die Halos stellen nur das jüngste einer Vielzahl von Rätseln dar, beteuern die Wissenschaftler.
„Warum sich das helle Methan-Eis genau an diesen Kraterrändern und Wänden absetzt ist ein Rätsel; geheimnisvoll ist auch, warum der gleiche Effekt nicht überall auf Pluto anzutreffen ist“ sagte der NASA-Sprecher in einer Pressemitteilung.
Das New Horizons Team hat eine Collage von Halobildern gesendet, die im Bild zu sehen sind.
Das obere Schwarz-Weiß-Bild zeigt mehrere Dutzend Halos, die von der Raumsonde New Horizons während des Vorbeiflugs im letzten Sommer abgebildet wurden. In der unteren rechten Ecke des Bildes ist der größte Halo-Krater, den die Raumsonde entdeckte. Er ist etwa 48 Kilometer groß. Alle diese Halos scheinen zu leuchten; ein Ergebnis des hellen Eises, das auf der dunklen Oberfläche liegt.
Das untere Bild, dargestellt in irisierendem lila und blau, stammt von New Horizons Ralph/Linear Etalon Imaging Spectral Array (LEISA) Instrument. Lila zeigt die Verteilung von Methan-Eis, während der blaue Bereich zwischen und innerhalb der Krater die Position von Wassereis anzeigt.
Warum das Methan-Eis an den Wänden und Kanten der Krater sitzt wird vorläufig ein Geheimnis bleiben. Doch die Wissenschaftler sind sich einig, dass sie schon zuvor hellen Schnee gesehen haben.
Auf Bildern vom März waren schneebedeckte Berge vor dem Hintergrund eines relativ dunklen Oberflächenbereichs, der Cthulhu-Region, gut zu erkennen. Diese Region besteht vermutlich aus Methan-Tholinen, berichtete der „Christian Science Monitor“, eine englischsprachige Tageszeitung. Während die hellen Spitzen das Gerücht „Schnee auf Pluto“ aufbrachte, wies das New Horizons-Team schnell darauf hin, dass dieser Schnee anders ist, als der den wir Menschen kennen.
Wissenschaftler vom Horizons-Team sagten, dass der helle Schnee auf Pluto überwiegend aus Methan besteht der zu Eis kondensiert ist. Auf der Erde ist Methan als Gas zu finden und eine attraktive Quelle für Brennstoff. Aber auf Pluto verhält sich Methan aufgrund die eisigen Temperaturen anders als auf der Erde. Es verhält sich so wie Wasser in der Erdatmosphäre, es kondensiert in großer Höhe zu Frost, sagte John Stansberry, ein Teammitglied von New Horizons. Der Methan-Eis Schnee in der Cthulhu-Region scheint ähnlich zu sein wie das Eis an den Krater-Rändern in der Vega Terra Region.
Die jüngsten Bilder von Pluto wurden aus Entfernungen zwischen 46 000 km und 170 000 km mit dem Instrument LORRI am 14. Juli 2015 aufgenommen. Die LEISA-Daten stammen vom gleichen Tag aus einer Entfernung von 44 800 km.
26. April 2016/SP
Verein Kuffner-Sternwarte