Philae-Lander endlich gefunden
Die Muttersonde Rosetta hat nach fast zweijähriger Suche den Landeplatz von Philae auf dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko gefunden.
Als der Lander Philae am 12. November 2014 auf dem Kometen 67P aufsetzte, war seine endgültige Position wegen der rauen, holprigen Landung nicht genau bekannt. Nachrichten von der Entdeckung Philaes kamen jetzt, wenige Wochen bevor Rosetta – mit wenig Solarenergie ausgestattet, da der Komet sich von der Sonne weg bewegt – zu einer dramatischen Landung auf der Oberfläche von 67P ansetzt um die Mission zu beenden. In einem Statement vom 5. September erklärten ESA-Beamte, dass Philae fast in letzter Minute gefunden wurde.
„Nur einen Monat, bevor die Mission Rosetta endet, konnten wir endlich Philae entdecken und noch dazu zeigt die Abbildung des Landers erstaunliche Details“, sagte Cecilia Tubiana, vom OSIRIS-Kamerateam in einer Erklärung. Sie war die erste Person, die auf den Downlink-Bildern von Rosetta den Lander erblickte.
Die Landung von Philae am 12. November 2014 gelang nicht wie erwartet. Nachdem die Verankerung der Harpunen nicht klappte, konnte wegen der geringen Gravitation keine Fixierung stattfinden. Philae federte daher einige Male auf und ab, so dass seine exakte Position bis September 2016 unbekannt war.
Die Bestätigung vom Auffinden Philaes kam schließlich durch Bilder vom 2. September, als Rosetta nur 2,7 km über der Oberfläche des Kometen flog.
Die neuen Bilder zeigen, warum es so schwer war für Rosetta, eine Verbindung zu Philae nach der Landung zu bekommen. Der Lander liegt auf der Seite in einem Spalt und berührt nur mit zwei seiner drei Beine, die auf den hochauflösenden Bildern deutlich zu sehen sind, den Boden. An dieser Stelle beträgt die Sonneneinstrahlung nur 1½ Stunden vom 13 Stunden-Tag des Kometen, so dass die Energieversorgung für den Lander gering war.
„Die wunderbare Nachricht von der Entdeckung des Landers bedeutet, dass wir jetzt die fehlenden Ground-Truth Informationen bekommen die wir benötigen, um einige der wissenschaftlichen Experimente besser einordnen zu können“, sagte Matt Taylor, ein Projektwissenschaftler der ESA.
Einen noch genaueren Blick auf den Kometen wird es geben, wenn Rosetta gegen Ende der Mission die Umlaufbahn um den Kometen verkürzt und schließlich zum Kometen absteigt.
Rosetta- die nicht entworfen wurde um auf dem Kometen zu landen – wird trotzdem am 30. September auf 67P niedergehen. Die ESA plant, während des Abstiegs nach offenen Gruben in der Ma`at Region zu suchen, die mehr über das Innere des Kometen offenbaren könnten.
Philae (Bild rechts unten) wurde am 2. September in einem schattigen Bereich des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko, im Bild links gefunden. Die Landezone wird auf der oberen rechten Seite vergrößert dargestellt.
6. September 2016/SP
Verein Kuffner-Sternwarte