Neue Details auf Ceres
Strukturen auf dem Zwergplaneten Ceres, die das Interesse von Wissenschaftlern im Jahr 2015 geweckt haben, zeichnen sich durch exquisite Details in den neuesten Bildern von der Raumsonde Dawn aus, die vor kurzem aus der niedrigsten Umlaufbahn um Ceres gemacht wurden.
Dawn nahm diese Bilder aus der aktuellen Höhe von 385 Kilometern über Ceres zwischen 19. und 23. Dezember 2015 auf.
Der Krater Kupalo, einer der jüngsten Krater auf Ceres, zeigt bei dieser hohen Auflösung von 35 Meter pro Pixel viele faszinierende Details. An seinen Rändern gibt es helles Material, das aus Salzen bestehen könnte und sein flacher Boden entstand vermutlich durch Impaktschmelze und Schutt. Die Forscher schauen sich noch genauer an, ob dieses Material demjenigen ähnlich ist, aus dem die hellen Flecken des Kraters Occator bestehen. Kupalo, welcher 26 Kilometer groß ist und sich in südlichen mittleren Breiten befindet, wurde nach dem slawischen Gott für Vegetation und Ernte benannt.
„Dieser Krater und seine erst kürzlich entstandenen Ablagerungen wird das Hauptziel sein für eine Studie, die das Team von Dawn von der finalen Phase der Kartierung macht“, sagte Paul Schenk, ein Teammitglied am Lunar- and Planetary Institute in Houston.
Dawns niedriger Aussichtspunkt erfasst auch ein dichtes Netzwerk von Frakturen am Boden des 126 Kilometer großen Kraters Dantu. Einer der jüngsten großen Krater auf dem Mond, Tycho, hat ähnliche Frakturen. Diese Rissbildung kann durch Auskühlung der Impaktschmelze entstehen oder durch Anhebung des Kraterbodens nach der Entstehung des Kraters.
Ein 32 Kilometer großer Krater westlich von Dantu mit Namen Cerean, ist mit steilen Hängen bzw. Böschungen und Graten bedeckt. Diese Strukturen entstanden vermutlich, als der Krater während des Bildungsprozesses teilweise eingestürzt ist. Die gekrümmte Natur der Steilhänge ähnelt dem Boden von Rheasilvia, einem riesigen Einschlagskrater auf dem Protoplaneten Vesta, den Dawn von 2011 bis 2012 umkreiste.
Mit Dawns anderen Instrumenten wurde auch Mitte Dezember 2015 mit dem Studium von Ceres begonnen. Das Mapping-Spektrometer für die sichtbaren und infraroten Wellenlängen wird dazu beitragen, die Mineralstoffe auf der Ceres-Oberfläche zu bestimmen.
Dawns Gammastrahlen- und Neutronendetektor (GraND) wird auch die Forscher beschäftigen. GraND hilft ihnen, die Häufigkeiten der Elemente in Ceres Oberfläche zusammen mit Details von des Zwergplaneten Zusammensetzung zu verstehen. Dies liefert wichtige Hinweise darüber, wie sich Ceres entwickelt hat.
Die Raumsonde wird in der aktuellen Höhe für den Rest ihrer Mission bleiben und auf unbestimmte Zeit danach. Das Ende der Hauptmission wird am 30. Juni 2016 sein.
Ein dichtes Netzwerk von Frakturen überzieht den Bodens des 126 km großen Kraters Dantu.
Der Krater Cerean hat gekrümmte Steilhänge, die an den Vesta-Krater Rheasilvia erinnern. Ferner ist er mit steilen Hängen und Graten bedeckt. Diese Strukturen entstanden vermutlich, als der Krater während des Bildungsprozesses teilweise eingestürzt ist.
14. Jänner 2016/SP
Verein Kuffner-Sternwarte