Neue Daten vom Vorbeiflug an Pluto
Aus fünf neuen Studien geht hervor, dass Plutos Oberfläche eine große Vielfalt an Landschaften aufweist. Der Zwergplanet hat mehr Unterschiede als Ähnlichkeiten mit seinem großen Mond Charon. Vor allem zeigen diese neuen Studien, dass Pluto seine Weltraumumgebung ändert, wenn er mit dem Plasma des Sonnenwinds und energiereichen Teilchen interagiert. Die Ergebnisse ebnen den Weg für viele weitere eingehende Studien über Pluto.
Die Mission New Horizons fährt fort, durch den Download weitere Informationen über Pluto und seinen Mond Charon zu übermitteln. Die ankommenden Daten werden von den Forschern bearbeitet und studiert.
Im ersten von den fünf Papieren des Studien-Pakets haben Jeffrey Moore und Kollegen einige der ersten Beschreibungen über eine Vielzahl von geologischen Eigenschaften auf Pluto und Charon dargelegt. Die Forscher berichten über Beweise für Tektonik, Gletscherfluss, Transport von großen Wasser-Eis-Blöcken und breiten Hügeln auf Pluto – die möglicherweise durch Kryovulkanismus entstanden sind. Die Daten über die Variabilität des Geländes deuten darauf hin, dass des Zwergplaneten Oberfläche durch Prozesse wie zum Beispiel Erosion häufig erneuert wird, was auf aktive geomorphologische Prozesse innerhalb der letzten paar hundert Millionen Jahre schließen lässt. Solche Prozesse sind auf Charon schon länger nicht aktiv; aufgeteilt in ein schroffes Gelände im Norden und einem glatten Gelände im Süden, ist der Mond mit älteren Kratern und Mulden versehen, was einen Kontrast zu Pluto bildet.
In einer zweiten Studie haben Will Grundy und Kollegen die Farben und die chemische Zusammensetzung der vereisten Oberflächen von Pluto und Charon analysiert. Das flüchtige Eis, sowohl Wassereis als auch Stickstoffeis, das auf Oberfläche Plutos dominiert, ist auf komplizierte Weise verteilt, was das Ergebnis von geomorphologischen Prozessen auf der Oberfläche ist, und zwar über verschiedene saisonale und geologische Zeitskalen hinweg. Ferner wird vermutet, dass die rotbraunen Moleküle, die in einigen Gegenden auf Plutos Oberfläche gehäuft auftreten, Tholine sind.
In einer dritten Studie haben G. Gladstone und Kollegen die Atmosphäre Plutos untersucht, die kälter und kompakter ist als erwartet wurde und aus zahlreichen umfangreichen Dunstschichten besteht.
In der vierten Studie untersuchten Harold Weaver und Kollegen die kleinen Monde Styx, Nix, Kerberos und Hydra die unregelmäßig geformt sind, sich schnell drehen und helle Oberflächen haben. Schließlich berichteten Fran Bagenal und Kollegen, wie Pluto seine Weltraumumgebung ändert, einschließlich der Wechselwirkungen mit dem Sonnenwind und den Mangel an Staub in diesem System.
Zusammengenommen ebneten die Ergebnisse aus dem Vorbeiflug an Pluto den Weg für die Forscher, ein besseres Verständnis für die Prozesse der Planetenentwicklung zu bekommen.
21. März 2016/SP
Verein Kuffner-Sternwarte