„Gefrorener See“ auf Pluto weist auf einst wärmere Zeiten hin
Die Raumsonde New Horizons hat Beweise gefunden die darauf hindeuten, dass auf dem Zwergplaneten einst Flüssigkeiten geflossen sind.
Der Beweis kommt in Form eines gefrorenen Sees, von dem die Forscher denken, dass er einmal flüssigen Stickstoff beherbergte. An seiner breitesten Stelle scheint der See etwa 30 groß gewesen zu sein. New Horizons entdeckte den See während seines Vorbeiflugs am Zwergplaneten im Juli vergangenen Jahres.
„Zusätzlich zu diesem möglicherweise ehemaligen See sehen wir auch Hinweise auf Kanäle, die in der Vergangenheit Flüssigkeiten transportierten“, sagte Projektleiter Alan Stern vom Southwest Research Institute in Boulder, Colorado, in einer Erklärung.
Obwohl der Zwergplanet die Sonne in einem eisigen Abstand umkreist, würde ein höherer Druck seiner Atmosphäre irgendwann in der Vergangenheit wärmere Bedingungen auf der Oberfläche verursacht haben. Heute hat Plutos Atmosphäre nur einen Druck, der 1/100 000stel vom Druck auf der Erde auf Höhe des Meeresspiegels ausmacht. Aber in der Vergangenheit könnte Plutos Atmosphärendruck bis zu 10 000mal höher gewesen sein – etwa 40mal so hoch wie der Atmosphärendruck auf dem heutigen Mars.
Ein solch hoher Druck würde zu einer relativ warmen Umgebung geführt haben, die es erlaubte, dass flüssiger Stickstoff auf des Zwergplaneten Oberfläche fließt.
Was könnte dazu geführt haben, dass Pluto seinen Atmosphärendruck verlor? Wissenschaftler glauben, dass der Wechsel von des Zwergplaneten Jahreszeiten (welche sich viel radikaler ändern als sie dies auf der Erde tun) dazu geführt haben könnte, dass die Atmosphäre zunahm und wieder abnahm. Die Achse der Erde ist um 23°45 geneigt, was zur Begrenzung der Arktis- und der Antarktis Regionen führt, aber Plutos Neigung schwankt um 122°53, was im Laufe von Millionen von Jahren drastische Veränderungen in Plutos Klima verursachte.
Wenn New Horizons Vorbeiflug an Pluto vor einigen Millionen Jahren stattgefunden hätte, dann hätte der winzige Planet ganz anders ausgesehen als heute. Im Hochland hätte es Stickstoff geregnet, der dann in die Ebenen geflossen ist und sich sogar zu einem See aus Flüssigkeit sammelte. Alles was heute noch daran erinnert, sind die starken Umrisse eines gefrorenen Sees, der wie ein Geist aus der Vergangenheit einstiges Geschehen widerspiegelt.
3. April 2016/SP
Verein Kuffner-Sternwarte