Die Europäische Weltraumorganisation enthüllt Pläne für ein „Mond-Dorf“ als Sprungbrett zum Mars
Das Mond-Dorf, ein Nachfolger der Internationalen Raumstation, könnte Mondstaub als Baumaterial zur Herstellung von einer Reihe von Strukturen verwenden, die von Robotern und 3D-Druckern gebaut werden sollen.
Die Europäische Weltraumagentur hat ihre Pläne, bis zum Jahr 2030 ein Monddorf als Sprungbrett zum Mars zu bauen, am 15. Jänner bekannt gegeben.
Das Projekt Monddorf wurde als eventueller Nachfolger der Internationalen Raumstation präsentiert, deren Betrieb bis 2024 geplant ist.
ESA-Chef Jan Woerner sagte, das Mond „Dorf“ würde für eine Reihe von Strukturen, die durch Roboter und 3D-Drucker errichtet werden könnten, den Mondstaub als Baumaterial verwenden.
„Ich warf einen Blick auf die notwendigen Anforderungen und sehe es als Projekt für die Zeit nach dem Ende der ISS. Das Mond-Dorf wäre der ideale Nachfolger der Internationalen Raumstation für die Erkundung des Weltraums“, sagte Woerner bei einer Pressekonferenz in Paris.
Seit der Übernahme der Leitung der ESA im Juli letzten Jahres hat Herr Woerner darauf bestanden, dass eine Mond-Mission ein wichtiger Schritt auf dem Weg ist, damit Menschen einmal zum Mars aufbrechen können.
Verschiedene Nationen und Weltraumorganisationen, darunter NASA, Russland und China, könnten sich daran beteiligen, sagte Woerner.
Sie könnten, während weiterhin wissenschaftliche Studien in Physik und Biologie auf der ISS durchgeführt werden, mit der Entwicklung von Technologien beginnen und mit der Vorbereitung von Astronauten für einen Flug zum Mars.
„Wenn jemand mit einer besseren Idee kommt, so sei es. Aber bisher wurden keine anderen Vorschläge präsentiert“ sagte Woerner
Die Ankündigung scheint ein Versuch, die Anstrengungen für die Erkundung des Weltraums zu vereinen, nachdem Russland über den Aufbau einer eigenen Raumstation nachdenkt und bei einigen europäischen Mitgliedsstaaten der ESA Zweifel darüber bestehen, ob die ISS ihr Geld wert ist.
Die ESA hat für das Jahr 2016 ein Gesamtbudget von 5,25 Mrd. Euro, gegenüber von 4,4 Mrd. Euro im Vorjahr. Woerner ist der Meinung, dass der Weltraum nicht teuer ist.
Woerner behauptet, das ESA-Weltraumprogramm kostet den Gegenwert von 10 Litern Benzin pro EU-Bürger und pro Jahr, die Satellitennavigation etwa ein Bier pro Person und die bemannte Raumfahrt ein U-Bahn-Ticket pro Person und Jahr.
17. Jänner 2016/SP
Verein Kuffner-Sternwarte