Mission Dawn geht voraussichtlich in die Verlängerung
Die Raumsonde Dawn ist nun dabei, ihren nächsten Blick auf Ceres, dem größten Objekt im Asteroidengürtel, zu werfen und die Manager der Mission meinen, dass die Sonde noch genug Treibstoff zur Verfügung hat um bis Anfang 2017 zu fliegen; mehrere Monate über das vorgeschriebene Ende hinaus.
Ein Jahr nach globaler Studie über Ceres, wird die Raumsonde Dawn nun auf ihre niedrigste Umlaufbahn um diese fremde Welt einschwenken und auf einer durchschnittlichen Höhe von 385 km fliegen um so detailreiche Schnappschüsse von des Zwergplaneten Oberfläche bekommen.
Wissenschaftler identifizierten bis jetzt auf Ceres viele Krater, Frakturen, Berge und Gebirgsrücken, die mit bloßem Auge grau erscheinen, aber sich mit Hilfe der Instrumente von der Raumsonde Dawn als reich an subtilen Farbvariationen darstellen.
„Unsere erste Überraschung war die Topographie“ sagte Chris Russel,, Projektleiter der Mission Dawn an der Universität von Kalifornien, Los Angeles.
Die Forscher erwarteten, dass - mit Ausnahme von Kratern - Ceres eine relativ glatte Oberfläche hat. Stattdessen hielt die Dawn-Kamera eine zerklüftete Welt mit einem zerknittert und wellig aussehenden Horizont fest.
Viele Planetenforscher dachten, dass Ceres eine eisige äußere Schale hat, die eine glattere Oberfläche begünstigen würde.
Wissenschaftler studierten Daten von einer Sensor-Messung jener Energie, welche kosmische Strahlung emittiert, die die Oberfläche von Ceres bombardiert und entdeckten, dass der Zwergplanet in den hohen Breiten der nördlichen Hemisphäre mit Wasserstoff „beladen“ ist, sagte Tom Prettman, Projektleiter von Dawns Gammastrahlen und Neutronendetektor Instrument am Planetary Science Institute.
„Wenn das der Fall ist, welche Form hat der Wasserstoff? Wir wissen, das die wichtigsten Reservoirs von Wasserstoff in Mineralien und im Wassereis gebunden sein sollten,“ sagte Prettman in einem Vortrag im letzten Monat auf der Lunar- and Planetary Science Conference nahe Houston.
Prettyman sagte, dass die Extrapolation der vorläufigen Daten aus dem Gammastrahlen und Neutronendetektor, der nur einige Monate betrieben wurde, erkennen lassen, das es Wassereis auf oder nahe der Oberfläche in der Nähe von Ceres` Nordpol gibt.
Strukturierte Bilder vom Krater Occator, einem 92 km großen Becken, der erstmals von Dawn Anfang 2015 gesichtet wurde, haben ergeben, dass die mysteriösen irregulären hellen Flecken wahrscheinlich aus Salzen bestehen, die beim verdunsten des Wassers übrig geblieben sind. Eine Nahaufnahme zeigt eine Kuppel, die sich im Inneren der glattwandigen Grube im hellen Zentrum des Kraters befindet.
Forscher versuchen immer noch die genaue Zusammensetzung des Materials zu bestimmen, die Russel als weißes Pulver, bestehend aus Chloriden, Sulfiden, Carbonaten oder einer Mischung von Mineralien beschrieben hat.
Carol Raymond, Dawn stellvertretender Projektleiter beim JPL sagte, dass der Krater Occator vor etwa 70 bis 80 Millionen Jahre entstanden ist, als ein Asteroid oder Komet auf Ceres aufschlug.
Die führende theoretische Erklärung für die Bildung der hellen Flecken im Krater Occator und auf anderen Einschlagstellen auf Ceres ist, dass die durch die Kollision erzeugte Hitze eine Mischung aus Fels, Eis und Salzen erzeugte, das im Inneren der gefrorenen Welt, in der Kruste von Ceres vorhanden ist.
„Eine Theorie oder Hypothese die wir zu erklären versuchen ist, ob genug Wärme für einen längeren Zeitraum vorhanden war, welche Art von Material auf wie viel Menge an Wärme reagieren würde um Kryo-Magma zu erzeugen – im Grund ein Magma auf Eis- oder Salzbasis - das an die Oberfläche kommen und die seltsamen Eigenschaften erzeugen konnte, die wir nun sehen können“, sagte Raymond.
Aber was ist die Ursache, dass die Salze auf der Oberfläche bestehen bleiben konnten, als Wasser und Magma nach dem Aufprall mit der Zeit austrockneten?
„Eines der Probleme ist, dass der Krater etwa 80 Millionen Jahr alt ist“ sagte Raymond. „Das helle Material ist extrem hell und es ist schwer vorstellbar, dass über geologische Zeiträume hinweg auf einer Planetenoberfläche helles Material bestehen bleibt. Da ist noch eine Menge Arbeit zu tun, um eine Erklärung dafür zu finden.“
Ein Krater mit Namen Oxo enthält Wassereis auf seiner Oberfläche. Bisherige Beobachtungen des berühmten Kraters Occator haben bisher keinen Hinweis auf freigelegtes Eis ergeben.
Einige Krater zeigen getrocknetes Strömungsmuster außerhalb ihrer Ränder. Das scheinen Hinweise darauf zu sein, dass Einschläge auf die Ceres-Oberfläche Wasser und Fels aufwühlten, so das für einige Zeit Wasser über die Oberfläche strömte. Ceres scheint eine ehemalige Ozean-Welt zu sein und könnte einmal ähnlich wie Europa oder Enceladus gewesen sein, die eisigen Monde von Jupiter und Saturn.
„Was wir jetzt sehen, könnte der Rest eines gefrorenen Ozeans sein. Das konzentrierte Salz ist vom Salzwasser übrig geblieben, als der Ozean gefror“, sagte Raymond. „Und nun sind war dabei die Chemie zu bestimmen, besonders jene der Ozean-Gestein-Schnittstelle, die wir anhand der unterirdischen Schichten auf Ceres entdeckt haben.
9. April 2016/SP
Verein Kuffner-Sternwarte