Das Herz auf Pluto könnte ein riesengroßes matschiges Meer verstecken
Die riesige herzförmige Region auf Pluto, welche nach den ersten Nahaufnahmen die Phantasie der Menschen auf der Erde anregte, könnte einen Ozean aus matschigem Eis verstecken.
Während NASAs New Horizons-Mission den äußeren Rändern des Sonnensystems zustrebt, hat der Vorbeiflug an Pluto im Mai eine unglaubliche Flut an wissenschaftlichen Daten des bekanntesten Zwergplaneten zur Erde gebracht.
Eines der auffallendsten Dinge, welche Astronomen und die Öffentlichkeit sahen als die ersten Bilder auf der Erde ankamen, war die riesige herzförmige Ebene, die jetzt Tombaugh Regio genannt wird, nach dem Entdecker Plutos.
Laut einer aktuellen Studie, die das Horizons-Team und andere Forscher erstellten, wurde in dieser herzförmigen Ebene aufgrund neuer Daten eine aufregende Entdeckung gemacht die darauf hindeutet, dass es unter dieser riesigen Ebene einen großen Ozean aus matschigem Wasser-Eis geben könnte.
Wenn dies zutrifft würde es helfen, ein langjähriges Puzzle zu lösen, warum sich Tombaugh Regio fast genau gegenüber von des Zwergplaneten großen Mond, Charon, befindet.
Wenn ein dicker, schwerer Ozean unter der herzförmigen Ebene liegt, würde die daraus resultierende „Gravitationsanomalie“ ausreichen, um Plutos großen Mond über Millionen von Jahren in diese Ausrichtung zu ziehen.
Ein weiterer Hinweis darauf was unter der Ebene liegt, ist die Helligkeit von Sputnik Planitia – einem riesiges Einschlagbecken in dieser Region – im Vergleich zum Rest des Zwergplaneten.
Die einzige Antwort die Sinn macht
Basierend auf den Daten, die während des Vorbeiflug gesammelt wurden, könnte diese Helligkeit durch flüssigen Stickstoff hervorgerufen werden, der sich durch eine Schwachstelle im Boden des Beckens durch Konvektion ständig erneuert.
Wenn die Wärme von Plutos Innerem aufsteigt, würde sich das Eis ständig umwälzen.
Die Entdeckung einer Schwachstelle im Sputnik-Planitia-Becken deutet darauf hin, dass die Kruste des Zwergplaneten in dieser Region ziemlich dünn sein könnte, was auf einen massiven Impaktor hindeutet der ausreichte, um eine Gravitationsanomalie auszulösen.
„Wir berechneten Plutos Größe mit seinem Inneren Wärmestrom und stellten fest, dass bei diesen Temperaturen und Drücken unterhalb von Sputnik Planitia es eine Zone von Wasser-Eis geben könnte, die zumindest zähflüssig ist“, sagte New Horizons Co-Investigator Richard Binzel. „Es ist kein flüssiger, fließender Ozean, aber vielleicht ein matschiger. Und wir fanden, dass diese Erklärung der einzige Weg war um das Puzzle zusammen zu setzen, damit das ganze einen Sinn ergibt“.
Die Forschung des Teams wurde in der Zeitschrift Nature veröffentlicht.
18. November 2016/SP
Verein Kuffner-Sternwarte