Erste Planungsschritte für NASAs Asteroid Redirect Mission
Für die Asteroid Redirect Mission (ARM) wurde in der Entwicklung des Designs ein Meilenstein erreicht, womit die Realisierung des Projekts einen Schritt näher rückt, einen Felsbrocken von einem Asteroiden aufzunehmen und diesen in die Umlaufbahn des Mondes zu ziehen.
Der Start dieser komplexen Mission ist derzeit für das Jahr 2021 geplant. Es hängt von der Finanzierung ab, die immerhin rund 1,4 Milliarden Dollar betragen würde, sagte die NASA in einem Statement. Nach dem Start wird die Rakete zu einem großen erdnahen Asteroiden fliegen, einen großen Felsbrocken von der Oberfläche aufsammeln und ihn dann zum Monde ziehen. Später werden Astronomen zu diesem Felsblock reisen um Proben zu extrahieren und zu analysieren. Während sie das Fragment des Asteroiden umkreisen, kann die Raumsonde auch an ihm zerren und vom Kurs abbringen, indem sie die Schwerkraft des Felsbrockens mit dem Gewicht der Sonde kombinieren. Dies wäre auch ein Konzept, um ein für die Erde bedrohliches Objekt abzulenken.
Da die Mission nun den Meilenstein mit Namen Key Decision Point-B (KDP-B) erreicht hat – damit wurde die Mission am 15. August formal genehmigt – wird sie nun in der Lage sein, sich weiter in der Planungsphase B zu bewegen. Beim Bestehen der Phase B würden die NASA-Beamten die Kosten- und Terminzusagen für die Phase B-Aktivitäten etablieren. Die NASA sagte in einer Erklärung: Bis zum Ende der Phase B, wird ARM eine genehmigte Basis-Mission und ein Design haben, dass alle vereinbarten Anforderungen erfüllt. Dies ist ein Prozess, den alle Missionen der NASA durchlaufen.
„Dies ist ein aufregender Meilenstein für die Asteroid Redirect Mission“, sagte Robert Lightfoot von der NASA in einer Erklärung. „Nicht nur dass ARM die großen Möglichkeiten der NASA nutzt, sie wird auch eine Reihe neuer Technologien testen, die bereits in Entwicklung sind.“
Die Mission würde auch ein weiter entwickeltes elektrisches Antriebssystem verwenden, das autonom am „low-gravity-body“ des Asteroiden arbeitet, indem sie am Objekt landet und wieder abhebt. Alles wichtige Tests einer Technologie, die für bemannte Missionen zum Mars wesentlich sein könnten. (Zusätzlich würde der zweite Teil der Mission den Plan beinhalten, einen Menschen auf einen Asteroiden zu bringen, um Proben zu sammeln. Eine weitere Tätigkeit, die relevant für den Mars wäre.)
Nun, da die Mission in Phase B eintritt, wird die NASA Vorschläge von Luftfahrtunternehmen für den Bau von Mission-Komponenten einholen und eine Partnerschaft mit anderen Unternehmen eingehen, um Nutzlasten zu fliegen. (z. B. gibt es ein Gespräch für eine Zusammenarbeit mit der Italienischen Raumfahrtagentur),
Seit der frühen Thematisierung einer solchen Mission hat die NASA Planetenwissenschaftler, die weltweite Industrie und die breite Öffentlichkeit eingeladen, Ideen für eine solche Mission zu entwickeln. Mit KDP-B in der Tasche, kann ARM nach vorn blicken und Partnerschaften anstreben sowie Chancen für langfristige Engagement definieren.
Während der Phase B wird sich die NASA mit einem ARM-Untersuchungsteam zusammensetzen um die potenzielle Raumsonde und das Mission Designs zu analysieren um die Entwicklung zu unterstützen.
Die NASA muss für das Jahr 2020 jetzt noch keinen Ziel-Asteroiden auswählen, aber in der Zwischenzeit kann sie sich auf 2008 EV5 als Referenz-Asteroiden fokussieren. Der 1300-Meter große Asteroid umkreist die Sonne in 343 Tagen. Beobachtungen mit Radioteleskopen lassen vermuten, dass der Asteroid Geröll in verschiedensten Größen auf seiner Oberfläche hat, aus denen ARM wählen könnte. Der Asteroid scheint auch flüchtige Stoffe, Wasser und organische Verbindungen zu besitzen, welche die Forscher untersuchen könnten wenn sich das Objekt in Erdnähe befindet.
Die ursprüngliche Version von ARM sollte einen kleineren Asteroiden als ganzes gefangen nehmen, aber im Jahr 2015 entschied die NASA stattdessen, einen Stein von einem größeren Objekt aufzunehmen, weil ein ganzer Asteroid zu groß zum Einfangen wäre. So wird es einfacher, ein „Gravitations-Traktor-Verfahren“ zu testen, weil die Raumsonde nur einen Felsbrocken und keinen ganzen Asteroiden aus der Bahn ziehen muss.
20. August 2016/SP
Verein Kuffner-Sternwarte