Wissenschaftler entdecken Staubwolke um Mond
Laut einem Team von Wissenschaftlern um Professor Mihaly Horanyi von der Universität in Boulder/Colorado ist der Mond von einer permanenten und asymmetrischen Staubwolke umgeben, deren Dichte sich während der jährlichen Meteorschauer erhöht.
Die Mondwolke wurde unter Verwendung von Daten entdeckt, die vom Lunar Atmosphere and Dust Enviroment Explorer (LADEE) stammen. Diese Wolke besteht in erster Linie aus kleinen Staubkörnern, die durch Hochgeschwindigkeits-Einschläge interplanetarer Staubteilchen von der Mondoberfläche weggesprengt wurden.
„Ein einzelnes Staubpartikel von einem Kometen schlägt auf der Mondoberfläche auf und tausende kleiner Staubkörner werden in den luftleeren Raum geschleudert und so wird die Mondwolke regelmäßig durch Einschläge solcher Partikel gespeist“ erklärte Professor Horanyi, der dazu einen Artikel in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht hat.
Die ersten Hinweise auf eine Mondwolke kam in den späten 1960er Jahren, als die NASA-Kameras an Bord eines unbemannten Landers einen hellen Schein während eines lunaren Sonnenunterganges fotografierten.
Einige Jahre später haben Astronauten von Apollo 15 und 17 bei der Annäherung an den Mond bei Sonnenaufgang einen deutlichen Schimmer über der Mondoberfläche gesehen. Ein Phänomen, das heller war als das, was die Sonne allein in der Lage war an dieser Stelle zu generieren.
„Die neuen Erkenntnisse stimmen nicht ganz mit den Berichten der Apolloa-Astronauten überein. Vermutlich waren die Bedingungen damals andere“ vermutet Professog Horanyi.
Die Forscher fanden auch, dass die Dichte der Mondwolke während der jährlichen Meteorschauer - insbesondere bei den Geminiden - steigt, weil die Mondoberfläche dem gleichen Strom interplanetarer Staubteilchen ausgesetzt ist.
„Viele von den kometaren Staubpartikeln die auf der Mondoberfläche aufschlagen, haben Geschwindigkeiten von tausenden Kilometern pro Stunde und bewegen sich retrograd bzw. entgegen der Umlaufbahn der Planeten um die Sonne. Dies bewirkt Frontalzusammenstöße mit sehr hohen Geschwindigkeiten zwischen den Staubpartikeln sowie mit des Mondes Vorderseite bei der Reise des Erde-Mond-Systems um die Sonne“ erklärt Professor Horanyi.
Der Geminiden-Meteorschauer tritt jedes Jahr im Dezember auf, wenn die Erde durch eine Wolke aus Staub und Schutt wandert deren Ursprung Phaethon ist, ein Asteroid oder erloschener Komet der der Sonne sehr nahe kommt.
„Wenn wir diese Schwärme aus Meteoriten sehen, wie sie den Mond in der Nacht zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort treffen, können wir sehen, wie die Dichte der Wolke über dem Mond für ein paar Tage stark zunimmt“ sagte Professor Horanyi.
21. Juni 2015/SP
Verein Kuffner-Sternwarte