Plutos winziger Mond Kerberos von New Horizons abgebildet
Bilder vom winzigem Mond Kerberos, vor kurzem von der Raumsonde New Horizons zur Erde gesandt, komplettieren das „Familienportrait“ von Plutos Monden.
Kerberos ist kleiner als die Wissenschaftler erwartet hatten und verfügt – entgegen den Prognosen, die vor dem Vorbeiflug im Juli kolportiert worden sind - über eine stark reflektierende Oberfläche. „Wieder einmal hat uns das Pluto-System überrascht“, sagte New Horizons Projektwissenschaftler Hal Weaver vom Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory in Laurel, Maryland.
Die neuen Daten, die von der Raumsonde am 20. Oktober gesendet wurden, zeigen, dass Kerberos einen doppel-gelappte Form hat, wobei die größere Lappe etwa 8 Kilometer misst und die kleinere 5 Kilometer groß ist. Teammitglieder spekulieren, wie Kerberos zu dieser ungewöhnlichen Form kam. Vielleicht hat er sich durch Verschmelzung von zwei kleineren Objekten gebildet.
Das Reflektionsvermögen der Kerberos-Oberfläche ist ähnlich dem der anderen kleinen Monde (etwa 50 Prozent) und weist stark darauf hin, dass Kerberos, so wie die anderen Monde, mit relativ reinem Wassereis überzogen ist.
Bevor New Horizons die Begegnung mit Pluto hatte, haben Forscher Hubble-Space-Bilder verwendet, um Kerberos durch Messen seines Gravitationseinflusses auf die benachbarten Monde auf seine Masse zu schließen. Dieser Einfluss war überraschend stark, wenn man sein lichtschwaches Aussehen berücksichtigt. So vermuteten die Forscher, dass Kerberos relativ groß, massiv und von dunklem Material bedeckt ist. Aber wie die neuen Bilder zeigen, ist Kerberos mit einer hellen Oberfläche ausgestattet.
„Für die anderen kleinen Monde waren unsere Vorhersagen fast richtig, aber nicht für Kerberos“, erklärte New Horizons Co-Investigator Mark Showwalter, vom SETI-Institut in Mountain View, California.
Dieses „Familienportrait“ von Plutos Monden zeigt einen kleinen Teil von Plutos großem Mond Charon und alle vier kleinen Plutomonde, so wie sie vom Instrument LORRI aufgenommen worden sind. Charon ist mit 1 212 km der mit Abstand größe Plutomond. Nix und Hydra haben eine vergleichbare Größe von etwa 40 km auf ihrer größte Ausdehung. Kerberos und Styx sind viel kleiner haben auch vergleichbare Größen von 10-12 km auf ihrer größen Ausdehnung. Alle vier kleinen Monde haben eine längliche Form, Vermutlich ist dies typisch für kleine Objekte im Kuiper-Gürtel.
23. Oktober 2015/SP
Verein Kuffner-Sternwarte