New Horizons beginnt mit ihrer ein Jahr dauernden monumentalen Datenausgabe
Die Raumsonde New Horizons setzt ihre einsame Reise durch die Tiefen des Weltraums fort und ist laufend mit der Übertragung von Daten und Bildern zur Erde beschäftigt, die sie beim Vorbeiflug an Pluto gesammelt hat.
Die Daten und Bilder reisen mit Lichtgeschwindigkeit und brauchen dennoch 4,5 Stunden für die 4,8 Milliarden Kilometer zur Erde, was bedeutet, dass die Raumsonde ein enormes Unterfangen vor sich hat. Bei einer Downlink-Rate von 1-4 Kilobits pro Sekunde wird erwartet, dass die gesamten Daten die von der Begegnung am 14. Juli stammen, ein Jahr für die Übertragung zur Erde brauchen werden.
Alan Stern, der Projektleiter von New Horizons, sagte, dass diese Informationen, die im Laufe des nächsten Jahre zur Erde kommen werden, den Wissenschaftlern helfen können ein besseres Verständnis von Plutos Ursprung und dessen Entwicklung zu bekommen.
Was kommt sind nicht nur die restlichen 95 Prozent der Daten die noch an Bord der Raumsonde sind, es sind auch die besten Datensätze, die höchstaufgelösten Bilder und Spektren, sowie die wichtigsten atmosphärischen Datensätze und noch mehr," Stern sagte in einer Erklärung . "Es ist eine wahre Fundgrube an Schätzen.“
Gestartet im Jänner 2006 zu einer 4,8 Milliarden Kilometer weiten Reise zum Pluto hat New Horizons nach dem Vorbeiflug „nach Hause telefoniert“, was darauf hindeutet, dass der nahe Vorbeiflug im Abstand von nur rund 12 000 Kilometern am Zwergplaneten erfolgreich war. Später schickte die Sonde die ersten hochauflösenden Bildern von Plutos Oberfläche zurück zur Erde.
New Horizons konserviert nun seine Energie, indem die Sonde ein „Nickerchen“ während der weiteren gigantischen Reise macht. Die Raumsonde ist mit einer Batterie ausgestattet, die den Kernzerfall von Plutonium in Elektrizität umwandelt. So wird genug Strom erzeugt, damit die Sonde für zwei weitere Jahrzehnte der Forschung zur Verfügung stehen kann.
Die klaviergroße Sonde fliegt derzeit durch den Kuiper-Gürtel, einem riesigen Gebiet am Rande des Sonnensystems, in dem Pluto und auch viele kleine eisige Welten beheimatet sind. Nach der intensiven Datenübertragung wird die NASA entscheiden, ob der Vorbeiflug am Kuiper-Gürtel-Objekt 2014 MU69 genehmigt wird, eines Objekts das fast 1,6 Milliarden Kilometer hinter Pluto seine Umlaufbahn hat.
New Horizons verliert laut NASA einige Watt an Leistung pro Jahr, aber schätzungsweise hat die Sonde noch eine Lebenserwartung von rund 20 Jahren.
8. September 2015/SP
Verein Kuffner-Sternwarte