Neuer aktiver Asteroid entdeckt
Ein Team von Astronomen hat durch Beobachtungen mit dem Hubble-Weltraumteleskop am 1. Dezember 2014 festgestellt, dass der kürzlich als aktiver Asteroid eingestufte 313P/Gibbs (früher P/2014 S4) kometenähnliche Aktivitäten aufweist.
Der Kern des Objekts hat einen Radius von etwa 0,5 km. Photometrische und morphologische Analysen von ausgestoßenem Staub ergaben, dass die Staubfreisetzung 0,2 bis 0,4 kg/s beträgt und nicht durch einen Impakt verursacht wird. Große Staubteilchen von 50 bis 100 µm dominieren die optische Erscheinung. Die durchschnittliche Oberflächentemperatur ist – bei einer Entfernung von der Sonne von 2,4 AE – zu niedrig, dass Wärme oder Austrocknung die Ursache für den Staubausstoß sein könnte. Es wurde kein Gas spektroskopisch nachgewiesen, dazu sind die Produktionsraten zu gering.
Die geschätzte Emission von Staub in den jetzigen Daten und die Feststellung von Staubfreisetzung auf Archivaufnahmen aus dem Jahr 2003, während 313P/Gibbs im Perihel, war deuten darauf hin, dass Wassereis sublimiert wird.
Zufälligerweise ist die Umlaufbahn von 313P/Gibbs ähnlich den Umlaufbahnen anderer aktiver Asteroiden die auch im Verdacht stehen „Eis-Sublimatoren“ zu sein. Dazu gehören P/2012 T1, 238P/Read und 133P Elst-Pizarro.
Dies deutet darauf hin, dass es im Asteroidengürtel erhebliche Mengen an Wassereis geben könnte.
9. Jänner 2015/SP
Verein Kuffner-Sternwarte