Neue Einblicke in Ceres und neue Namen
Neue bunte Karten von Ceres, basierend auf Daten der Raumsonde Dawn, zeigen eine vielfältige Topographie mit Höhenunterschieden von 15 Kilometern zwischen Kraterböden und Berggipfeln.
Die Wissenschaftler analysieren weiterhin die neuesten Daten, welche die Raumsonde auf ihrem Weg zum dritten Mapping-Orbit erhält.
„Die Krater, die wir auf Ceres finden, sind bezüglich Tiefe und Durchmesser den Kratern auf Dione und Thetys, zwei Eis-Monden des Planeten Saturn, sehr ähnlich. Diese beiden Monde haben etwa die gleiche Größe und Dichte wie Ceres. Die Strukturen sind ziemlich im Einklang mit einer an Eis reichen Kruste“, sagte Teammitglied von Dawn Paul Schenk, ein Geologe am Lunar and Planetary Institute in Housten.
Einige dieser Krater und auch andere Strukturen haben jetzt offizielle Namen. Sie wurden nach Geistern und Gottheiten für die Landwirtschaft benannt, die es in einer Vielzahl von Kulturen gibt. Die Internationale Astronomische Union hat kürzlich einen Stapel von Namen für Strukturen auf Ceres genehmigt.
Darunter befindet sich der mysteriöse Krater in dem sich die hellsten Flecken befinden. Er wurde auf den Namen Occator getauft, Er hat einen Durchmesser von 90 Kilometern und eine Tiefe von 4 Kilometern. Occator ist der Name der römischen Gottheit, der für das Umgraben (Eggen) der Felder verantwortlich war.
Ein kleiner Krater mit hellem Material, der zuvor „Spot 1“ genannt wurde, heißt nun offiziell Haulani, nach der hawaiianischen Göttin der Pflanzen. Haulani hat einen Durchmesser von etwa 30 Kilometern. Temperaturdaten von Dawns Mapping-Spektrometer bei sichtbaren und infraroten Wellenlängen zeigen, dass dieser Krater kälter ist als die meisten anderen Strukuren in seiner Umgebung.
Krater Dantu, benannt nach dem ghanaischen Gott des Anbaus für Mais, ist 120 Kilometer groß und 5 Kilometer tief. Ein Krater mit Namen Ezinu, benannt nach der sumerischen Göttin des Getreides, hat etwa die gleiche Größe. Beide Krater sind weniger als halb so groß wie Kerwan, der nach dem Hopi-Geist sprießenden Weizens benannt ist und Yalode, ein Krater nach der westafrikanischen Dahomey-Göttin, die von Frauen bei den Ernteriten verehrt wird.
„Die Einschlagskrater Dantu und Ezinu sind extrem tief, während die viel größeren Einschlagsbecken Kerwan und Yalode eine viel geringere Tiefe haben, was auf steigende Mobilität des Eises hinweist, die Einfluss auf Größe und Alter eines Kraters nimmt“, sagte Teammitglied von Dawn Ralf Naumann am Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) in Berlin.
Beinahe direkt südlich von Occator ist Urvara, ein Krater, der nach einer indischen und iranischen Gottheit für Pflanzen und Felder benannt wurde. Uvara ist 160 Kilometer große und 4,8 Kilometer tief. Der Krater hat einen zentralen auffallenden spitzen Gipfel von 3 Kilometern Höhe.
Dawn spiralisiert sich derzeit in Richtung seiner dritten wissenschaftlichen Umlaufbahn auf eine Höhe von knapp 1500 Kilometern über der Ceres-Oberfläche. Das ist dreimal so nahe als bei früheren Umlaufbahnen. Die Raumsonde Dawn wird diese Bahn Mitte August erreichen und erneut beginnen, Bilder und Daten des Zwergplaneten zu sammeln.
1. August 2015/SP
Verein Kuffner-Sternwarte