Beste Nahaufnahme vom Zwergplaneten Ceres
Die Mission Dawn unter der Leitung von UCLA Professor Christopher Russel veröffentlichte neue Bilder des Zwergplaneten Ceres. Die Fotos wurden von der Raumsonde Dawn aus einer Entfernung von rund 4400 km gemacht. Die NASA hat auch eine Ein-Minuten-Video-Animation erstellt, die ein neues Licht auf diese geheimnisvolle und von Kratern übersäte Welt wirft.
„Alles was wir von Ceres lernen ist absolut neu“ sagte Christopher Russel. „Wir nähern uns mit Ehrfurcht und fast völliger Unwissenheit.“ Dawns Besuch bei Ceres, dessen Dauer für mehr als ein Jahr geplant ist, begann am 6. März 2015. Von Juli 2011 bis September 2012 beobachtete die Raumsonde Dawn den Kleinplaneten Vesta aus der Nähe, welcher der zweitmassivste Körper im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter ist.
Im Laufe der Jahre haben die Forscher durch das Studium von zur Erde gefallenen Vesta-Meteoriten, viel über die Bedingungen die im frühen Sonnensystem herrschten gelernt. Es gibt aber keine Meteoriten von Ceres, was ein Hinweis darauf ist, dass die Entstehung dieser beiden Objekte sehr wahrscheinlich unterschiedlich verlaufen ist. Zum Beispiel fand die Raumsonde wenig Hinweise auf Wasser auf Vesta, während Ceres eine erhebliche Menge an Wasser oder Eis unter seiner steinigen Kruste haben könnte.
Die Anwesenheit von Wasser könnte Einfluss auf die Zeit der Relaxation (Entspannung) der Krater und Gebirge auf Ceres genommen haben, wodurch die Höhe der Topographie im Vergleich zu Vesta reduziert wurde, was die Mineralstoffe an der Oberfläche beeinflusste. Russel sagte auch, dass Ceres im Gegensatz zu Vesta eine schwache Atmosphäre hat und dass vielleicht sogar Leben möglich wäre.
Die Wissenschaftler erwarten sich, dass die Mission Erkenntnisse über Ceres` Form, Größe, Zusammensetzung, innere Struktur sowie tektonische und thermische Entwicklung liefert. Ferner sollte sie auch neue Erkenntnisse über die Bedingungen liefern, unter denen Ceres und Vesta entstanden sind.
Russel und sein Team sind verantwortlich für Dawns wissenschaftliche Forschung – vor allem für die Analyse und Interpretation der Daten, welche die Raumsonde liefert – und für die Öffentlichkeitsarbeit. 2014 erhielten sie die Trophy for Current Achievement (Trophäe für aktuelle Leistungen). Es ist die höchste Auszeichnung des National Air an Space Museums für die Bereiche Luft- und Raumfahrt, Wissenschaft und Technologie.
Detailaufnahme von Ceres aus einer Entfernung von rund 4400 km auf der sehr deutlich die hellen Flecken zu sehen sind. Aufnahme stammt vom 6. Juni 2015
14. Juni 2015/SP
Verein Kuffner-Sternwarte