New Horizons liefert die bisher besten Aufnahmen von Pluto
Die Raumsonde New Horizons sendete die ersten einer Reihe von Nahaufnahmen, die vom Juli-Vorbeiflug stammen. Sie sind möglicherweise für Jahrzehnte die besten Bilder, die Menschen vom Pluto zu sehen bekommen.
Jede Woche überträgt die klaviergroße Raumsonde Daten, die auf dem Digitalrekorder beim Vorbeiflug an Pluto am 14. Juli 2015 gespeichert wurden. Die neuesten Bilder sind Teil einer Sequenz, die bei der größten Annäherung an Pluto aufgenommen wurden. Sie haben eine Auflösung von etwa 77 – 85 Metern pro Pixel, und enthalten damit Merkmale, die weniger als die Hälfte von der Größe eines Häuserblocks entsprechen. Mit den neuesten Bildern hat New Horizons eine Vielzahl von Kratern, sowie gebirgigen Landschaften und Gletschern eingefangen.
„Diese Nahaufnahmen, welche die Vielfalt von Plutos Landschaft wiedergeben, demonstrieren die Stärke der „Roboter-Planetenforscher“, welche diese faszinierenden Daten an die Wissenschaftler auf der Erde senden“, sagte John Grunsfeld, ein ehemaliger Astronaut und Associate Administrator für das NASA Wissenschafts-Missions-Direktorat.
Diese neuesten Bilden zeigen eine 80 Kilometer breite Gegend auf einer Welt, die rund 4,6 Milliarden Kilometer von uns entfernt ist. Das eine Bild zeigt Plutos gezackten Horizont, etwa 800 Kilometer nordwestlich vom Sputnik Planum entfernt, mit den al-Idrisi Bergen und einem Teil der Küstenlinie von Sputnik Planum.
„Diese neuen Bilder geben uns ein atemberaubendes, super-hochauflösendes Fenster in Plutos Geologie“, sagte Alan Stern, Hauptforscher von New Horizons am SwRI in Boulder, Colorado. „Nichts von dieser Qualität stand vor Jahrzehnten bei den Vorbeiflügen an Venus und Mars zur Verfügung. wie wir sie jetzt beim Vorbeiflug an Pluto hatten, wo wir Krater, Berge und Gletscher mit unglaublicher Genauigkeit sehen können“.
Die neuen Bilder sind sechsmal besser als die Auflösung der globalen Pluto-Karte die New Horizons erstellte und fünfmal besser als die besten Bilder von Triton, Neptuns großem Mond, den Voyager 2 im Jahr 1989 fotografierte.
Die Wissenschaftler erwarten in den nächsten Tagen weitere Bilder aus dieser Serie, die noch mehr Terrain mit dieser höchsten Auflösung zeigen.
Geschichtete Krater und eisige Ebenen. Diese höchstaufgelösten Bilder zeigen neue Details von Plutos zerklüfteten eisigen kraterreichen Ebenen, inklusive von geschichteten Innenwänden mancher Krater. „Impakt-Krater sind wie natürliche Bohrgeräte, und die neuen hochaufgelösten Bilder von den größeren Kratern zeigen Plutos eisige Kruste und dass sie zumindest an einigen Stellen geschichtet ist“ sagte William McKinnon. Geologe und Geophysiker des Imaging Teams. „Der Blick in Plutos Tiefe ist ein Blick zurück in seine geologische Vergangenheit, und wird uns helfen, seine geologische Geschichte zu verstehen."
Plutos Ödland. Dieses hochaufgelöste Bild zeigt, wie Erosionen und Verwerfungen einen Teil der Landschaft von Plutos eisiger Kruste in ein raues Ödland verwandelten.
8. Dezember 2015/SP
Verein Kuffner-Sternwarte