Blauer Himmel über Pluto und geheimnisvolles Rotes Wassereis:
NASA zeigt in atemberaubenden neuen Bildern die phantastischen Bedingungen auf Pluto
- Ein schöner blauer Himmel über Pluto wurde mit den ersten Farbbildern von des Zwergplaneten atmosphärischen Trübungen eingefangen.
- New Horizons erfasste auch eine Reihe von exponierten Regionen aus Wassereis auf Pluto, die auf schon veröffentlichten Bildern leuchtend rot erscheinen.
- Die NASA hat noch keine Erklärung, warum das Wassereis auf den Bildern von New Horizons rot erscheint.
- Die Forscher glauben, dass möglicherweise ein flüssiges Meer unter der Oberfläche vorhanden sein könnte; die Entdeckung von Wassereis läßt dies vermuten.
Plutos blauer Himmel
Der erdähnliche Himmel wurde mit den ersten Farbbildern von Plutos atmosphärischen Trübungen entdeckt, der im Gegenlicht der Sonne vor dem Hintergrund des dunklen Weltraums blau erscheint.
Die Dunstschicht entsteht, wenn, ähnlich wie auf Saturns Mond Titan, das UV-Licht der Sonne Stickstoff- und Methan-Moleküle aufbricht und sie in relativ kleine, rußähnliche Partikel, sogenannte Tholine, umwandelt, die dann auf die Oberfläche herabsinken.
Die neuen Fotos von Plutos Dunstschicht wurden dahingehend bearbeitet, dass die Farbe so ist, wie sie das menschliche Auge sehen würde, wenn es den gleichen Blickwinkel wie die Sonde auf den Zwergplaneten hätte. Die Trübungspartikel selbst sind wahrscheinlich grau oder rot, aber die Art wie sie blaues Licht streuen ist faszinierend.
Rotes Wassereis
New Horizons RALPH-Instument hat auch einige Regionen auf Plutos Oberfläche entdeckt, die mit Wassereis bedeckt sind. Dies hatten die Forscher zwar erhofft zu finden, aber nicht erwartet, weil sie jahrzentelang in Plutos Spektrum danach gesucht aber nichts gefunden haben.
Dass das Wassereis rot ist, hat Aufregung unter den Astronomen hervorgerufen weil es bedeuten könnte, dass es unter der Pluto-Oberfläche ein flüssiges Meer gibt, das eventuell Leben beherbergt. Die Forscher versuchen nun die Ursache für diese purpurrote Farbe zu finden.
Die Raumsonde ist derzeit 5 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Alle Systeme arbeiten einwandfrei.
Regionen mit sichtbarem Wassereis sind blau markiert. Die stärksten Signaturen von Wassereis finden sich entlang der Virgil Fossa, westlich des Elliot Kraters links im Bild und im Viking Terra am oberen Bildrand. Eine große Ansammlung gibt es auch bei den Baré Montes in Richtung rechter Bildrand. Ferner gibt es zahlreiche kleinere Ansammlungen, meist in Einschlagkratern und Tälern.
9. Oktober 2015/SP
Verein Kuffner-Sternwarte