“Billion Dollar Baby”
Möchtegern Asteroiden-Bergbauer lechzen nach ertragreichem Asteroiden
Der große Asteroid 2011 UW158, der am 19. Juli 2015 der Erde relativ nahe kam, besitzt Ressourcen, die der gesamten Wirtschaft Japans entsprechen würden. Beobachter der Weltraum-Bergbau-Industrie erwarten sich mittelfristig, dass es in der Zukunft gelingt, die Ressourcen solcher Asteroiden zu nutzen und nicht nur zu ihnen aufzuschauen.
Asteroid 2011 UW158 ist im Abstand von rund 2,4 Millionen Kilometer, das ist etwa die sechsfache Entfernung Erde-Mond, vorbei geflogen. Der 452 Meter mal 1011 Meter große Asteroid könnte Platin im Wert von über 5 Billionen Dollar in seinem Kern haben.
Eines dieser Bergbauunternehmen auf hohen Niveau, das in der Lage sein könnte die Chancen zu nutzen die 2011 UW158 bietet, ist Planetary Resources, welche jetzt ihren ersten Satelliten mit Namen A3R im All hat. Er wurde vor kurzem aus dem Kibo-Modul der ISS freigelassen. A3R soll einige grundlegende Technologien testen, die später in einem Weltraumteleskop zum Auffinden potenzieller Kandidaten für den Asteroiden-Bergbau eingesetzt werden sollen. Die Führung von Planetary Resources untersteht Peter Diamandis, Gründer der X-Prize Foundation, Google-Gründer Larry Page und Sara Seage, einer Astrophysikerin am MIT. Die Gesellschaft beschreibt 2011 UW158 als “Musterbeispiel eines Asteroiden, auf den Planetary Resources in Zukunft Bergbau betreiben will.”
Auch die NASA ist an zukünftigen Missionen interessiert, die sich den Ressourcen erdnaher Asteroiden widmen und plant derzeit eine so genannte “Asteroid Redirect Mission”, die mit Hilfe einer Robotersonde einen kleinen Asteroiden oder den Teil eines größeren Asteroiden in Richtung Mond zu bugsieren soll, um ihn dann in eine Umlaufbahn um den Mond zu bringen, wo er von Astronauten erforscht werden könnte. Die Raumfahrtagentur ist bereits dabei, 2011 UW158 mit erdgebundenen und mit Weltraumteleskopen zu untersuchen. Der Asteroid steht auch schon auf einer Liste für potenzielle Ziele für eine bemannte Mission.
Alle diese Pläne sind aber noch ziemlich weit von der Realisierung entfernt. Es dauert noch Jahre bis die Forscher in der Lage sind, die nötige Ausrüstung zu einem nahen Asteroiden zu entsenden. Und die Ziele dieses jungen Industriezweiges können sich auch schnell ändern. Im Moment ist eher daran gedacht, dass der Bergbau für Wasser der nächste Schritt sein könnte, weil für die weitere Erforschung des Weltraums Wasser eine wertvolle Ressource wäre.
Und in drei Jahren wird 2011 UW158 in noch geringere Entfernung an der Erde vorbeifliegen, da kann seine Zusammensetzung noch genauer studiert werden und die Sehnsucht nach dem Abbau seiner Ressourcen wachhalten.
21. Juli 2015/SP
Verein Kuffner-Sternwarte