Die Firma Airbus Defence and Space wurde als Generalunternehmer mit dem Bau des Moduls für die Raumkapsel Orion beauftragt
Airbus Defence and Space, das weltweit zweitgrößte Raumfahrtunternehmen, hat einen Vertrag mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) für die Entwicklung und den Bau des Service-Moduls für Orion unterzeichnet, einer Raumkapsel, die in Zukunft für den Transport von Menschen im Weltraum Verwendung finden soll.
Das Auftragsvolumenvolumen beträgt 390 Millionen Euro. Das Service-Modul soll sowohl Antrieb, Stromversorgung, thermische Kontrolle sowie zentrale Elemente für das Lebenserhaltungssystem der amerikanische Kapsel enthalten.
Der Vertrag wurde vor kurzem in Berlin, in Anwesenheit von Brigitte Zypries unterzeichnet. Zypries ist parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Koordinatorin für Luft- und Raumfahrt-Politik.
Es ist dies das erste Mal, dass Europa bei der Bereitstellung von systemkritischen Elementen für ein amerikanisches Raumfahrtprojekt beteiligt ist. Im Dezember 2012 haben sowohl NASA als auch ESA zugestimmt, das neue US-Raumschiff Orion in Verbindung mit dem europäischen Service-Modul zu zertifizieren. Dieses Modul wird auf dem Design und den Erfahrungen aufbauen, die Airbus Defence and Space schon gesammelt hat, als sie im Auftrag der ESA automatische Versorgungsvehikel (ATV) für die Internationale Raumstation konstruierte.
„Dieser Folgeauftrag ist ein Vertrauensbeweis, sowohl in unser Fachwissen als auch in unsere Fähigkeit, zuverlässige State of the Art Raumsysteme pünktlich und innerhalb des Budgets zu liefern. Dank dieser Programme und der kontinuierlichen Investitionen die wir tätigen, sind wir in der Lage, unseren Technologievorsprung zuhalten“, sagte Francois Anque, Leiter der Raumfahrtsysteme. „Im Rahmen des ATV wurden fünf makellose Missionen zur ISS durchgeführt. Dieses Programm ist ein weiteres Beispiel für die wichtige Rolle, die Europa weltweit in der bemannten Raumfahrt spielt“.
Sobald das Systemdesign für das Service-Modul von der ESA im Mai 2014 genehmigt worden ist, begann die detaillierte Definitionsphase parallel zur Konstruktion der ersten Hardware. Diese wird im November 2015 abgeschlossen sein, falls die ESA das detaillierte Design genehmigt. Dann kann die Produktionsphase beginnen.
Es ist beabsichtigt, die Orion-Raumkapsel zuerst für eine bemannte Missionen zum Mond zu verwenden und später auch für einen Flug zu Asteroiden und in die Tiefen des Weltraums einzusetzen. Lockheed Martin Space Systems wird im Auftrag der NASA die Raumkapsel entwickeln und bauen, die für vier oder mehr Astronauten Platz bieten soll.
Es ist geplant, 2017/2018 die erste Orion-Mission „Exploration Mission 1“, an welcher auch Europa beteiligt ist, zu starten. Diese Mission besteht aus einem unbemannten Flug zu den Lagrange-Punkten des Mondes und einer Rückkehr zu Erde.
Das Ziel dieser Mission ist es, nicht nur die Leistungsfähigkeit des Raumfahrzeugs vor seinem ersten menschlichen Einsatz zu demonstrieren, sondern auch, um die Qualifikation für NASAs neue Startrakete für den Weltraum zu erreichen. Als Teil der „Exploration Mission 2“ wird Orion voraussichtlich nicht vor 2020 mit Astronauten an Bord starten.
20. November 2014/SP
Verein Kuffner-Sternwarte