Eine Karte von Rosettas Komet
Die Oberfläche des Kometen 67P / Churyumov-Gerasimenko kann in mehrere morphologisch unterschiedliche Regionen unterteilt werden
Hochauflösende Bilder des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko zeigen eine einzigartige facettenreiche Welt. Die ESA-Raumsonde Rosetta ist vor rund einem Monat beim ihrem Ziel angekommen und begleitet nun den Kometen auf seinem Weg in Richtung inneres Sonnensystem.
Wissenschaftler haben nun die Bilder von der Oberfläche des Kometen, die mit dem wissenschaftlichen Bildgebungssystem OSIRIS aufgenommen wurden, analysiert und verschiedenen Regionen zugeordnet, von denen jede einzelne sich durch spezielle morphologische Merkmale auszeichnet. Diese Analyse bildet die Basis für eine detaillierte wissenschaftliche Beschreibung der Oberfläche von 67P/Churyumov-Gerasimenko.
OSIRIS-Projektleiter Holger Sierks vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Deutschland sagte: „Nie zuvor haben wir die Oberfläche eines Kometen so detailliert gesehen. Einige der Bilder haben eine Auflösung von 75 cm pro Pixel.“
Es gibt Bereiche, die werden von Klippen, Dellen, Kratern ähnliche Strukturen, sowie Geröll oder auch parallelen Rillen dominiert. 67P/CG hat eine Vielzahl unterschiedlicher Terrains. Einige dieser Bereiche scheinen ruhig zu sein, während andere durch des Kometen Aktivitäten geformt wurden.
„Diese erste Karte ist natürlich erst der Anfang unserer Arbeit“, meinte Sierks. „An diesem Punkt versteht niemand wirklich wie es zu den morphologischen Variationen, deren Zeuge wir gegenwärtig sind, gekommen ist.“
Wenn beide, 67P/CG und Rosetta in den nächsten Monaten Richtung Sonne reisen, wird das OSIRIS-Team die Oberfläche auf der Suche nach Veränderungen überwachen. Die Wissenschaftler erwarten zwar nicht, dass sich die Grenzen von Regionen drastisch verändern, aber auch subtile Transformationen der Oberfläche können helfen zu erklären, wie die Kometenaktivität auf dieser atemberaubenden Welt abläuft.
Die Karten bieten auf jeden Fall wertvolle Erkenntnisse für das Rosetta Lander-Team und die Rosetta-Orbiter-Wissenschaftler, um von der früheren Vorauswahl von fünf Kandidaten den bestmöglichen Landeplatz auszuwählen.
13. September 2014/SP
Verein Kuffner-Sternwarte