Asteroiden-Bergbau-Technologie bei der Explosion einer Antares-Rakete zerstört
Die Rakete, die ein Frachtschiff mit Vorräten am Dienstag den 28. Oktober zur Internationalen Raumstation bringen sollte, nahm auch die erste Raumsonde mit, die für ein Asteroiden-Bergbau-Unternehmen bestimmt war.
Die von der Orbital Science Corporation entwickelte Antares-Rakete explodierte in einem riesigen Feuerball nur wenige Sekunden nach dem Start am Wallops Flight Facility in Virginia. Beim Absturz wurde zwar niemand verletzt, aber er zerstörte die unbemannte Cygnus-Kapsel der Orbital Science Corporation, die 2268 kg an Lebensmitteln, Vorräten und anderes an Ausrüstung für die NASA zur Internationalen Raumstation bringen sollte.
Unter der Cygnus-Fracht war der Arkyd 3 Satellit (A3), ein winziges technisches Vorführmodell, das vom Asteroiden-Bergbau-Unternehmen Planetary Resources gebaut wurde.
Der Plan war, den nur 40 x 10 x 10 cm großen Satelliten A3 in eine frei fliegende niedrige Erdumlaufbahn zu bringen, um die Avionik (Gesamtheit der elektrischen und elektronischen Bauteile) zu testen, sowie die Steuerung und andere Systeme, die für eine Raumsonde zur künftigen Asteroiden-Prospektion nötig sind.
Planetary Resources nahm den Verlust von Arkyd 3 relativ gelassen auf.
„Wir sind zwar über die unglücklichen Folgen dieses Fehlstarts traurig, aber unser eigener Zeitplan, was Budget und Entwicklung betrifft, bleibt praktisch davon unberührt“ sagte Chris Lewicki, Präsident von Planetary Resources.
„Tatsächlich arbeiten wir schon hart an der Entwicklung unseres nächsten Testvehikels, dem Arkyd 6, der für den Start im dritten Quartal 2015 geplant ist“ fügte Lewicki hinzu. „ Arkyd 6 wird auf die Erkenntnisse aufbauen, die wir bei der Entwicklung von A3 gewonnen haben und uns auf die nächste Ebene des Designs bringen. Mehrere Satelliten und deren größtmögliche Sicherheit ist unsere Strategie und wir werden unseren Weg weiter fortsetzen.“
Die im Bundesstaat Washington ansässigen Vertreter der Firma, zu denen Larry Page und Eric Schmidt von Google als Investoren zählen, haben gesagt sie hoffen, dass mit dem Start der Serie Arkyd 100 in den nächsten Jahren die Jagd nach Asteroiden aus einer niedrigen Erdumlaufbahn aus begonnen werden kann. Planetary Resources plant ferner, andere Robotersonden zu starten, um potenzielle Asteroiden als Ziele für den Bergbau aus der Nähe zu erforschen.
Der Plan des Unternehmens ist, in Zukunft (näherer oder fernerer) Asteroiden-Ressourcen zu extrahieren und zu verkaufen. Beginnen will das Unternehmen mit Wasser, Wasser das aus dem Eis von Asteroiden oder erloschenen Kometen stammt und das in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten werden soll – dem Hauptbestandteil von Raketentreibstoff – um damit Raumsonden zu betanken, ohne dass sie für diesen Vorgang zur Erde zurück kehren müssen. Dies wäre so das erste Ziel. Der Abbau von kostbaren Materialien, wie Eisen, Nickel, Platinmetallen und seltenen Erden wäre ein weiteres, aber derzeit noch fernes Ziel solcher Unternehmungen.
4. November 2014/SP
Verein Kuffner-Sternwarte