Ozean auf Saturnmond könnte so salzig sein wie das Tote Meer
Wissenschaftler haben aus Daten der Raumsonde Cassini die Erkenntnis gewonnen, dass der Ozean im Inneren des Saturnmondes Titan so salzig ist wie das Tote Meer auf der Erde.
Die neuen Ergebnisse stammen aus einer Studie über Schwerkraft- und Topographie-Daten, die während wiederholter Vorbeiflüge von Cassini am Saturnmond Titan in den letzten 10 Jahren gesammelt worden sind. Mit Hilfe der Cassini-Daten erstellten Forscher eine Modell des Titan, was zu einem besseren Verständnis über die Struktur der äußeren Eisschale des Mondes führte. Die Ergebnisse wurden in einer Ausgabe der Fachzeitschrift Icarus veröffentlicht.
Weitere Ergebnisse stützen frühere Vermutungen, dass des Mondes Eishülle zu erstarren beginnt. Forscher entdeckten, dass eine relativ hohe Dichte des Titan-Ozeans die Schwerkraft erklären würde, die aus den Daten ersichtlich ist. Dies deutet darauf hin, dass der unterirdische Ozean einen extrem hohen Salzgehalt hat in dem auch gelöste Salze von Schwefel, Natrium und Kalium enthalten sind.
Dies ist nach irdischen Maßstäben ein extrem salziger Ozean, sagte der leitende Autor des Artikels Guiseppe Mitri von der Universität Nantes in Frankreich. Dieser Ozean könnte ein möglicher Aufenthaltsort für heutiges Leben sein.
Die Cassini-Daten zeigen ferner, dass die Dicke der Eiskruste von Ort zu Ort leicht variiert. Dies lässt sich am besten dadurch erklären sagen die Forscher, dass der Ozean langsam zu kristallisieren beginnt und des Mondes Außenschale sich versteift hat. Andernfalls würde sich die Form des Mondes im Laufe der Zeit wie warmes Kerzenwachs verändern. Dieser Gefrierprozess könnte erhebliche Auswirkungen auf die Bewohnbarkeit des Titan-Ozeans haben, da die Fähigkeit der Materialien, sich zwischen der Oberfläche und dem Ozean auszutauschen, begrenzt ist.
Eine weitere Folge einer starren Eisschale – so die Studie – ist, dass jedes Ausgasen von Methan in die Atmosphäre des Titan als gestreuter „Hot Spot“ geschehen müsste, wie dies bei Hot Spots auf der Erde bei der hawaiianischen Inselkette geschieht. Des Mondes Methan scheint nicht das Ergebnis einer Konvektion oder Plattentektonik zu sein.
Wie Methan in des Mondes Atmosphäre gelangt, ist seit langem von großem Interesse für die Forscher, da die Moleküle dieses Gases durch das Sonnenlicht auf kurzen geologischen Zeitskalen gebrochen werden. Titans Atmosphäre enthält etwa fünf Prozent Methan, was bedeutet, dass es einen Prozess geben muss, der das Gas nachliefert. Die Studie zeigt, dass das was immer für den Prozess verantwortlich ist, ist lokal und intermittierend für den Nachschub von Titans Methan verantwortlich.
Die Suche nach Anzeichen von Methan-Ausgasung wird für die Forscher mit Cassini schwierig sein. Vielleicht kann eine zukünftige Mission die lokalen Methanquellen finden, sagt Jonathan Lunine, ein Wissenschaftler von der Cassini-Mission an der Cornell-Universität in Ithaca, NewYork, und einer der Co-Autoren des Artikels.
9. Juli 2014/SP
Verein Kuffner-Sternwarte