Zwei NASA-Astronauten testeten vor einigen Tagen bei einem "Unterwasser-Weltraumspaziergang" Techniken, die in etwa einem Jahrzehnt für den Einfang eines Asteroiden Verwendung finden könnten.
Die Astronauten Stan Love und Steve Bowen - die 62 Stunden Weltraumspaziergang-Erfahrung haben - stiegen am 9. Mai bekleidet mit einem Druckanzug der im Space Shuttle Verwendung findet, in ein Trainingsbecken der NASA um zu testen, wie weit er für einen möglichen Außenbordeinsatz modifiziert werden müsste.
Im zwölf Meter tiefen Tauchbecken gibt es auch ein maßstabgetreues Modell einer Orion-Raumkapsel, welche Astronauten zu einem Zielasteroiden bringen sollen. Diese Modell-Raumkapsel ist an das Modell einer Raumsonde angedockt, welche der unbemannte Raumsonde entspricht, die den Asteroiden an die "Leine" nehmen und in die Nähe der Erde schleppen soll.
Stan Love sagte, wir arbeiten an der Technik und an Werkzeugen, die wir irgendwann verwenden können um einen kleinen Asteroiden einzufangen und ihn von seiner Umlaufbahn um die Sonne in einen Orbit um den Mond zu bringen. Wenn dann eines Tages das nötige technische Rüstzeug da ist, können wir Menschen zum Zielobjekt entsenden um einen Blick auf das Objekt zu werfen und Proben zu entnehmen. Unsere Hauptaufgabe ist es, nach Werkzeugen zu suchen, die für diese Aufgabe geeignet sind.
Ein wichtiges Ziel war es, einen Presslufthammer zu bewerten der geeignet ist, eine Kernprobe vom Asteroiden zu gewinnen. Eine Kernprobe zeigt die Materialschichten, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben und wäre wie eine Art Zeitkapsel aus dem frühen Sonnensystem.
Ferner testeten die Astronauten einen weiterentwickelten Besatzungsrettungsanzug, der seit der Challenger-Explosion während der Eintritts- und Abstiegsphase auf Shuttle-Missionen getragen werden muss. Die NASA beabsichtigt, den Druckanzug auch für Weltraumspaziergänge funktionstüchtig zu machen, so dass Astronauten keine zwei Anzüge für ihren Weltraumtrip mitnehmen müssen. Einige Anpassungen sind allerdings notwendig, sagte Bowen, denn ich kann meine Arme in dem Raumanzug nicht weit genug ausstrecken; der Arbeitsradius ist zu klein.
Die NASA hofft, bis 2025 Astronauten zu einem eingefangenen Asteroiden entsenden zu können. Es ist geplant, das Space Launch System Orion erstmals 2021 zu starten. Allerdings hat das Weiße Haus diesen Plan bislang nicht wirklich unterstützt, da bei einigen Abgeordneten Skepsis darüber herrscht, wie sich die Weltraumagentur für andere Missionen, insbesondere zum Mars, vorbereiten will.
Die NASA konterte, dass die Mission für eine Reihe von fortschrittlichen Technologien eine längerfristige Planung nötig macht; einschließlich einer Mission zum Mars.
15. Mai 2014/SP
Verein Kuffner-Sternwarte