Ein Astronauten, der eine Probe von einem eingefangenen Asteroiden entnimmt
Dieses Bild-Konzept zeigt einen Astronauten, der im Begriff ist eine Probe von einem eingefangenen Asteroiden zu entnehmen, der in eine stabile Umlaufbahn im Erde-Mond- System gebracht wurde. Hunderte von Ringen sind an der Asteroiden-Einfang-Tasche angebracht. Sie sollen den Astronauten beim vorsichtigen Navigieren auf der Oberfläche unterstützen.

Die NASA sucht Ziele für eine Asteroiden-Einfang-Mission

Die NASA reagiert schnell, wenn es darum geht die besten Kandidaten für ihre ehrgeizige Asteroiden-Einfang-Mission aufzustöbern.

Die Raumfahrtbehörde plant, ein Roboter-Raumschiff zu nutzen um einen erdnahen Asteroiden in eine stabile Mondumlaufbahn zu schleppen, wo Astronauten diesen Asteroiden in Zukunft besuchen könnten. Es ist aber nicht so einfach einen Weltraumbrocken einzufangen und ihn - wo auch immer - hinzubringen. Viele Asteroiden sind zu groß um sie verschieben zu können oder sie haben zu instabile Umlaufbahnen. Andere sind wieder zu weit entfernt für Teleskope um feststellen zu können, ob sie aufgrund ihrer Beschaffenheit potenziell gefährliche Kandidaten wären.

Auch andere Kriterien spielen eine Rolle. Wenn Größe der einzige Faktor wäre, würden wir nach einem Asteroiden suchen, der maximal 12 Meter groß ist, sagte Paul Chodas, ein leitender Wissenschaftler vom Near Earth Programm beim JPL in Kalifornien. In diesem Größenbereich gibt es unzählige Objekte, aber aufgrund ihrer relativen Winzigkeit reflektieren sie nur wenig Sonnenlicht, so dass sie schwer zu erkennen sind. Die beste Zeit um sie zu entdecken ist, wenn sie am hellsten sind und das ist dann, wenn sie in Erdnähe kommen.

Vor einem Jahr kamen Asteroiden ganz groß in die Schlagzeilen, als ein Objekt aus dem Weltraum über Chelyabinsk auseinander brach. 1500 Menschen wurden bei diesem Ereignis verletzt. Seit dieser russischen Meteor-Explosion haben Raumfahrtagenturen weltweit die Suche nach Weltraum-Brocken, die potenziell gefährlich werden könnten, intensiviert.

Für die NASA ist die geplante Realisierung einer Asteroiden-Einfang-Mission der erste Schritt um zu testen, ob eine potenziell gefährlicher Brocken aus dem All durch Veränderung seiner Umlaufbahn aus der Gefahrenzone gebracht werden kann. Um die besten Kandidaten aufzustöbern, hat die NASA einen relativ neuen Screening-Prozess gestartet, der "kleine Objekte" die in Erdnähe entdeckt werden ausloten soll, Diese werden dann in einer Datenbank gesammelt. Asteroiden werden in der Regel von Astronomen entdeckt, die dann ihre Informationen an das Minor Planet Center in Cambridge weiterleiten. Forscher am JPL nutzen diese Datenbank, um ihre eigenen Informationen zu aktualisieren. Wenn ein Asteroid so aussieht, als könnte er die Kriterien wie Größe und Umlaufbahn erfüllen, sendet uns das automatische System ein E-Mail mit dem Betreff "New *ARM Candidate", sagte Chodas. Wenn das passiert - und es ist schon mehrere Dutzend Mal passiert seit wir das System im März 3013 umgesetzt haben - dann wird es ein anstrengender Tag. *Asteroid Redirect Mission.

Wenn einer dieser Kandidaten gefunden wird muss die NASA schnell handeln, weil das neuentdeckte erdnahe Objekt in der Regel nur für einige Tage von Teleskopen im sichtbaren Licht beobachtbar ist, bevor es außer Reichweite kommt. Wenn die beiden leistungsstarken Radar-Observatorium, die Deep Space Network-Station in Goldstone, Kalifornien und das Arecibo-Observatorium in Puerto Rico zur Verfügung stehen, ist es möglich, mehr Detail über Größe und Rotation des jeweiligen Objekts zu bekommen.

Manchmal werden auch andere Observatorien herangezogen, um die Bahn des Asteroiden zu bestimmen. Zum Beispiel die - falls verfügbar - von der NASA finanzierten Infrarot-Teleskop-Einrichtungen auf dem Mauna Kea in Hawaii könnten Informationen über die Zusammensetzung des Asteroiden liefern. Eine weitere Möglichkeit ist das reaktivierte NEOWISE Weltraumteleskop, dessen neue Mission es ist, die Spur von in Erdnähe kommenden Asteroiden zu verfolgen.

Während nur etwa zwei potenzielle Kandidaten jedes Jahr durch diesen Prozess entdeckt werden, schätzt die NASA, dass die Zahl auf vier erhöht werden könnte, wenn etwa ein Upgrade des von der NASA finanzierten Projekts Catalina Sky Survey in Arizona erfolgen würde.

Die Agentur gibt derzeit jährlich 20 Millionen Dollar für die Suche nach gefährlichen Objekten aus. Das Haushaltsbudget der NASA verfügt über 105 Millionen Dollar für das Asteroiden-Einfang-und Umleitungsprojekt. Ein Teil der finanziellen Mittel wird für die Suche nach Partnerschaften für dieses Unternehmen verwendet.


26. Februar 2014/SP
Verein Kuffner-Sternwarte




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