Ceres ist der einzige Zwergplanet, der im Asteroiden-Gürtel zwischen Mars und Jupiter seine Umlaufbahn hat. Die anderen als Zwergplaneten eingestuften Himmelskörper befinden sich jenseits der Neptun-Bahn im Kuiper-Gürtel.
Während Ceres der kleinste der bekannten Zwergplaneten ist, ist er dennoch das größte und massereichste Objekt im Asteroiden-Gürtel. Ceres hat etwa die 3,5-fache Masse des schwersten Asteroiden (Vesta) und vereinigt etwa 30 % der Gesamtmasse des Asteroidengürtels in sich. Im Gegensatz zu anderen Gesteins-Objekten in dieser Zone ist Ceres ein Sphäroid mit einer durch die Rotation hervorgerufenen Ausbuchtung am Äquator.
Manche Wissenschaftler sind der Meinung, dass es auf Ceres einen unterirdischen Ozean gibt und möglicherweise auch eine Atmosphäre. Die Raumsonde Dawn wird im Jahr 2015 beim Zwergplaneten eintreffen und das Objekt aus der Nähe studieren. Vielleicht können dann Ceres einige Geheimnisse entlockt werden.
Ceres hat eine Dichte von 2,09 Gramm pro Kubikzentimeter und eine Masse von 9,35 × 1020 kg. Führende Wissenschaftler vermuten, dass etwa ein Viertel des Gewichts aus Wasser besteht. Damit würde der Zwergplanet mehr Süßwasser haben als die Erde. Bei Temperaturen von höchstens minus 38 Grad Celsius würde Wasser an der Oberfläche sublimieren und möglicherweise zur Schaffung einer dünne Atmosphäre beitragen. Hinweise auf eine mögliche Sublimation wurden in den frühen 1990iger Jahren am Nordpol von Ceres beobachtet; war aber nicht eindeutig und wurde auch nicht wieder gesichtet.
Stattdessen denken die Wissenschaftler, dass der Mantel des Zwergplaneten aus Wasser-Eis besteht und die dünne, staubige Kruste vermutlich aus einem Gemisch von Eis und Gestein während es im Zentrum vermutlich einen festen Gesteinskern gibt. Spektrale Beobachtungen von Ceres von der Erde aus haben gezeigt, dass es auf der Oberfläche an Eisen reiche Tonmineralien gibt. Ferner gab es Hinweise auf Karbonate, so dass Ceres zu den wenige Objekten im Sonnensystem zählt, wo es diese Mineralien gibt. Sonst gibt es diese nur auf Erde und Mars. Geformt durch einen Prozess der Hitze und Wasser umfasst, können Karbonate als gute Indikatoren für die Bewohnbarkeit eine Himmelskörpers angesehen werden.
Ceres kann ihre Geheimnisse nicht mehr lange für sich behalten, denn im Jahr 2015 wird die Raumsonde Dawn, welche bereits den Asteroiden Vesta besucht hat, den Zwergplaneten erreichen und in eine Umlaufbahn um ihn einschwenken. Die wissenschaftlichen Instrumente an Bord der Sonde werden seine Masse und Dichte bestimmen sowie die Oberfläche detailliert kartieren und Informationen über die Kruste von Ceres sammeln. Ferner hoffen die Forscher, mehr über einen eventuell vorhandenen unterirdischen Ozean in Erfahrung zu bringen.
Da Ceres relativ nahe ist und eine geringe Masse hat, könnte dieser Zwergplanet - zumindest nach Meinung einiger Forscher - ein potenzieller Ort für bemannte Landungen sein und vielleicht auch als "Basislager" für künftige bemannte Weltraummissionen ins äußere Sonnensystem dienen.
26. September 2013/SP
Verein Kuffner-Sternwarte