Astrononem fanden die Überreste eines großen, an Wasser reichen Asteroiden, der einen extrem dichten sterbenden Stern umkreist, was darauf hindeutet, dass Planeten Leben erhalten können, wenn es sich einmal in einem System etabliert hat.
Die Forscher fanden Anzeichen einer steinigen Oberfläche und eine Menge Wasser in der Atmosphäre des Weißen Zwerges GD 61. Dies war das erste Mal, dass die entscheidenden Bestandteile für einen potentiell bewohnbaren Planeten gemeinsam außerhalb unseres Sonnensystems gefunden wurden.
Die Feststellung, dass Wasser in einem großen Asteroiden gefunden wurde bedeutet, dass im System GD 61 die Bausteine für einen bewohnbaren Planeten existierten - und vielleicht noch existieren - möglicherweise auch um eine erhebliche Anzahl ähnlicher Mutter-Sterne, sagte der Leiter dieser Studie Jay Farihi von der Cambridge Universität in England.
Solch wasserreiche Bausteine aus denen terrestrische Planeten entstehen, könnten in der Tat auch gemeinsam vorkommen. Ein System kann nicht Objekte so groß wie Asteroiden erschaffen und den Aufbau von Planeten vermeiden. Und GD 61 hat die Zutaten, um für die Planeten-Oberflächen eine Menge Wasser zu liefern, fügte Farihi hinzu. Die Resultate zeigen, dass auf jeden Fall das Potenzial für habitable Planeten in diesem System vorhanden ist.
Asteroiden-Trümmer um einen sterbenden Stern
Der 150 Lichtjahre entfernte GD 61 ist ein sonnenähnlicher Stern in seinem Todeskampf. Vor rund 200 Millionen Jahren kollabierte er zu einem planetengroßen ultrakompakten Objekt, einem Weißen Zwerg. Das gleiche Schicksal wird in etwa 6 Milliarden Jahren auch unsere Sonne erleiden.
Farihi und Kollegen analysierten die Beobachtungen, die sie mit dem Cosmic Origins Spektrographen (COS) an Bord des Hubble Space Telescops gemacht haben. Sie fanden in der Atmosphäre des Weißen Zwerges Magnesium, Silizium, Eisen und Sauerstoff - klare Beweise, dass GD 61 auseinander gerissen wurde und Teile eines steinigen Objekts, wie das eines Asteroiden, absorbiert hat.
Und es gab so viel Sauerstoff, das nicht alles davon im Gesteinsobjekt hätte gebunden werden können. In der Tat berechnete das Team, dass der zerborstene Asteroid etwa 26 Prozent Wasser enthalten hatte, was etwa dem Anteil an Wasser entspricht, dass im Zwergplaneten Ceres enthalten ist.
Ferner kamen die Forscher zu dem Schluss, dass das Objekt ein Asteroid war und kein Komet, weil seine zerkleinerten Stücke keinen Kohlenstoff enthalten (und Kometen sind reich an Kohlenstoff).
Die Hubble-Daten legen nahe, dass der Asteroid mindestens 90 Kilometer maß, aber wahrscheinlich noch viel größer war. Er könnte sogar die Größe von Vesta gehabt haben, einem 530 Kilometer großen Protoplaneten in unserem Sonnensystems.
Ursprünglich umkreiste das Objekt den Weißen Zwerg in sicherer Entfernung, kam dann aber durch den Schwerkrafteinfluss mehrerer großer Planeten in gefährliche Nähe zu GD 61.
Planetare Bausteine
Es ist zwar möglich, dass das Gesteinsobjekt welches die Atmosphäre von GD 61 verschmutzte, das Fragment eines voll ausgebildeten Planeten war, aber Farihi ist der Meinung, dass es eher der Planeten-Baustein einer solchen Welt war, weil er es nicht für möglich hält, dass ein Planet zerborsten ist. Allerdings ist jede Art von Nachweis eines wasserreichen Gesteins eine große Sache, da noch nie zuvor so etwa entdeckt wurde.
Jedenfalls repräsentiert dieser Asteroid jene Art von Objekten, welche vielleicht auch im frühen Sonnensystem das Wasser auf die Erde brachten. Wissenschaftler sind der Meinung, dass die Erde einst relativ trocken war und erst durch die Einschläge von Asteroiden genug Wasser auf die Erde gebracht wurde, damit Ozeane entstehen konnten.
Die Technik des Cosmic Origins Spektrographen (COS) zu nutzen, um die "verschmutzte" Atmosphäre eines Weißen Zwerges zu analysieren, ist eine vielversprechende neue Richtung in der Erforschung von Exoplaneten. Sie zeigt den Forschern die tatsächlich vorhandene Chemie und nicht nur, dass da etwas ist; dies ergibt einen ganz anderen Blickwinkel.
16. Oktober 2013/SP
Verein Kuffner-Sternwarte